Landromantik im Maxiformat – und das mitten in der Grossstadt. Der Berner Oberländer Entertainer Trauffer verwandelt das Hallenstadion in ein riesiges Volksfest. Und dies mit gleich drei ausverkauften Shows an nur einem Wochenende. Davon können die meisten nationalen, auch internationale Stars nur träumen.
Es gibt viele gesellschaftskritische Musiker. Ich bin zuständig für die Unterhaltung.
Trauffers Rezept: er bringt die vermeintlich heile Welt des Dorffestes ins grosse Stadion. Sein Anspruch ist klar: «Ich schenke gute Laune, eine Pause vom vielleicht anstrengenden Leben. Und ich glaube, das ist das, was die Leute bei uns suchen. Es gibt viele gesellschaftskritische Musiker. Ich bin zuständig für die Unterhaltung.»
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Bild 1 von 6. Ein Feuerwerk der Landliebe: Trauffer richtete seine Shows im Zürcher Hallenstadion mit der grossen Holzkelle an. Bildquelle: Swift Productions.
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Bild 2 von 6. 30'000 Leute, verteilt auf drei Shows, liessen sich an einem Wochenende an die «Heubode»-Konzerte locken. Bildquelle: Swift Productions.
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Bild 3 von 6. Mit dem Traktor durchs Publikum: Trauffer zelebriert eine Agrar-Romantik, die alle verstehen. Bildquelle: Swift Productions.
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Bild 4 von 6. Schlagersängerin Beatrice Egli trat als Überraschungsgast auf und sang ein Duett mit Trauffer. Bildquelle: Swift Productions.
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Bild 5 von 6. Sängerin Maya Brunner gehörte ebenfalls zu Trauffers musikalischen Gästen. Ob die gut trainierten Tänzer vom Land oder aus der Stadt stammen, erschliesst sich nicht auf den ersten Blick. Bildquelle: Swift Productions.
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Bild 6 von 6. Schüttet dieser Mann eigenhändig den Stadt-Land Graben zu? Bei Trauffers Konzerten im Hallenstadion schien es zumindest zu gelingen. Bildquelle: Swift Productions.
Die Show spielt durchwegs mit traditionellen Heimatbildern, aber Trauffer weiss mit seiner Erfahrung von den «Büezer Buebe»-Konzerten im Letzigrund auch, wie man mit der grossen Holzkelle anrührt: Da wird der Gastgeber auf dem Traktor durch die Menge chauffiert, die Bühne ist eine überdimensionierte Festhütte – handgezimmert aus Schweizer Holz, versteht sich – und alles wird garniert mit reichlich Feuerwerk, Konfettiregen und zeitgemässem Lichtzauber.
Heile Landwelt in der Grossstadt
Zur Unterstützung und Ergänzung holt sich Trauffer musikalische Gäste auf die Bühne, die dieselben Werte vermitteln – und die volkstümliche Erfolgswelle mitreiten. Von den «Rusch-Büeblä» über den Männerchor «Heimweh» bis zu Schlagerstar Beatrice Egli.
Wir müssen nicht mehr auf den Berg – der Berg kommt zu uns.
Das Heimweh nach der heilen Landwelt, es manifestiert sich aber in der grössten Stadt der Schweiz. Aus ganz bodenständigen praktischen Gründen: Das Hallenstadion ist eine der wenigen Konzerthallen mit der nötigen Grösse. Und Zürich mit seiner dicht besiedelten Agglomeration ist der Ort, der am meisten Leuten einen kurzen Anreiseweg bietet. Auch Beatrice Egli sieht die Vorteile: «Wenn wir auf dem Berg sitzen, hören wir alle am liebsten genau diese Musik. Schön ist: Wir müssen nicht mehr auf den Berg – der Berg kommt zu uns.»
Der Stadt-Land-Graben wird zugeschüttet
Schüttet hier Trauffer eigenhändig den vielbeschworenen Stadt-Land-Graben zu? Stimmen aus dem – teilweise doch weit angereisten – Publikum deuten in diese Richtung. Zumindest an diesem Abend: «Ich bin eigentlich ein Stadtkind und wohne jetzt auf dem Land. Wenn man offen ist, kann man überall Spass haben.» Oder: «Ich finde, solche Events sind dafür da, eine Verbindung zu schaffen.» Und: «Man merkt schon einen Unterschied – aber an so einem Anlass kann man bestens zusammen feiern und Spass haben.»
Stadt und Land friedlich musikalisch vereint – mit dem Konzept hat es der geschäftstüchtige Trauffer geschafft, 30'000 Tickets für drei Shows an einem Wochenende zu verkaufen. Chapeau!