Im letzten Jahr haben sich rund 57 Prozent mehr Frauen zur Rekrutierung gemeldet als noch 2020. Nach Abklärungen konnte die Armee schliesslich fast 550 Frauen eine Funktion in der Armee zuteilen.
Damit ist der Anteil der Frauen im Vergleich mit der Gesamtzahl der Rekrutierten (2021 wurden 22'643 männliche Rekruten als diensttauglich erklärt) zwar immer noch klein. Aber, «es geht aufwärts», sagt Armeesprecher Stefan Hofer. «Es freut uns, dass sich immer mehr Frauen für das Thema Armee und Sicherheitspolitik interessieren.»
Die Tauglichkeit bei den Frauen war 2021 gleich hoch wie die der Männer, sie lag bei gut 80 Prozent. Weitere Frauen hätten dem Zivilschutz oder dem Rotkreuzdienst zugeteilt werden können, andere seien für den friedensfördernden Einsatz empfohlen worden, so Hofer weiter.
Amherd als Vorbild für junge Frauen?
Über die Gründe, warum sich vermehrt Frauen zur Rekrutierung meldeten, könne er lediglich spekulieren, sagt Armeesprecher Hofer.
«Einen Beitrag dazu leistet sicher die Vorbildfunktion von Departementsvorsteherin Viola Amherd. Weiter haben wir neu eine Fachstelle Frauen und Diversity gegründet. Sie hat dieses Jahr ihre Arbeit aufgenommen. Und man darf die Wirkung der Mund-zu-Mund-Propaganda nicht unterschätzen.» Ausserdem werde das Thema Frauen, Armee und Sicherheitspolitik in Gesellschaft und Politik vermehrt diskutiert.
Die Schweizer Armee strebt einen Frauenanteil von 10 Prozent an. Aktuell beträgt der Frauenanteil bei der Schweizer Armee knapp ein Prozent.