Im November sind in der Schweiz weitere Fälle von Vogelgrippe bei Wildvögeln nachgewiesen worden. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat die entsprechende Verordnung über Massnahmen zur Verhinderung der Aviären Influenza (AI) angepasst und insbesondere auch die Ufer aller grossen Seen und Flüsse im Schweizer Mittelland in einem drei Kilometer breiten Streifen zum Beobachtungsgebiet erklärt. Fünf Tipps zur Prävention.
1. Gesicherter Aussenbereich
Geflügelhalterinnen und -halter sollen ihr Hausgeflügel so schützen, dass kein Kontakt zu Wildvögeln möglich ist. Das kann auf verschiedene Weise geschehen: Entweder wird der Auslauf auf einen geschlossenen Bereich begrenzt, sodass die Tiere draussen nur innerhalb eines gesicherten Bereichs unterwegs sind. Alternativ können Zäune oder Netze mit engmaschigen Öffnungen (maximal 4 Zentimeter) dafür sorgen, dass Wildvögel nicht zu Wasserstellen oder Ausläufen gelangen.
2. Kontrollierter Innenbereich
Eine weitere Möglichkeit ist, das Geflügel vollständig in einem geschlossenen Stall oder einem anderen sicheren Haltungssystem zu halten, zu dem Wildvögel keinen Zugang haben. Der Innenbereich dient damit als kontrollierbarer Schutzraum, wenn der Aussenbereich nicht ausreichend gesichert werden kann.
3. Getrennte Haltung verschiedener Geflügelarten
Hühnervögel sollten von Gänsevögeln (Beispiel: Ente) und Laufvögeln (Beispiel: Strauss) getrennt gehalten werden. Durch die Trennung lässt sich das Risiko einer Ansteckung unter den Tieren deutlich reduzieren und die Ausbreitung des Virus innerhalb des Bestands verhindern.
4. Verantwortungsbewusste Hygiene
Wer den Stall betritt, trägt ausschliesslich Kleidung und Schuhe, die nur für die Arbeit in der Geflügelhaltung verwendet und regelmässig gewaschen beziehungsweise gereinigt werden. Zudem sollen alle Personen vor dem Betreten und nach Abschluss der Arbeiten die Hände gründlich waschen und desinfizieren.
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Bild 1 von 2. Die Schuhe vor dem Hühnerstall werden nur innerhalb des Stalls getragen. (Neukirch TG). Bildquelle: SRF/Karin Kobler.
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Bild 2 von 2. Im Hühnerstall in Neukirch TG sind Werkzeuge zur Reinigung griffbereit aufgehängt. Bildquelle: SRF/Karin Kobler.
5. Strikte Besucherregeln
Um das Virus über Personen oder Geräte nicht in die Hausgeflügelhaltung einzuschleppen, ist der Zutritt auf das unbedingt notwendige Personal zu beschränken. Trotz dieser Vorsichtsmassnahme ist zu betonen, dass die derzeit zirkulierenden Virustypen für Menschen grundsätzlich nicht gefährlich sind, so Robert Hess, Leiter des Veterinäramts des Kantons Thurgau. «Es müsste zu einem intensiven Kontakt kommen, bis eine Infektion denkbar ist», so Hess.