- Von der 1. Klasse bis ins Gymnasium: Das Freiburger Kantonsparlament will Handys komplett von den Schulen verbannen.
- Es hat am Donnerstag einen Vorstoss deutlich angenommen, der ein Handyverbot auf den Schulgeländen fordert.
Kein Handy mehr, auch nicht in der Pause. Und das während der gesamten Schulzeit – von der 1. Klasse bis ins Gymnasium: Das Freiburger Kantonsparlament will einen komplettes Smartphone-Bann in den Schulen: «Die Kinder sind ständig abgelenkt. Es geht um die Gesundheit der Jugend», betonte Francine Defferrard (Mitte).
Die Nutzung von Smartphones störe das Lernen, beeinträchtige die Konzentration, trage zu Mobbing bei und erhöhe das Suchtpotential nach entsprechenden Inhalten, heisst es im Vorstoss, den das Parlament mit 67 zu 35 Stimmen deutlich angenommen hat.
Lehrpersonen verlieren Handy-Autonomie
Der Knackpunkt: Im Moment sind persönliche Handys an den Freiburger Schulen nur während des Unterrichts verboten. Wie es in den Pausen geregelt ist, kann jede Schule selbst entscheiden.
Defferrard fordert eine «strengere und vor allem einheitliche» Regelung im Kanton. «Es kann nicht sein, dass ein Handyverbot von Dorf zu Dorf oder von Lehrperson zu Lehrperson unterschiedlich gehandhabt wird.»
Das Freiburger Kantonsparlament hat die Motion entgegen dem Willen der Regierung überwiesen. Die zuständige Staatsrätin Sylvie Bonvin-Sansonnens betonte, dass die rechtlichen Grundlagen und Massnahmen zum Handyverbot ausreichend seien.
«Die derzeitige Autonomie, die den Schulen eingeräumt wird, um das Verbot entsprechend ihrer Realität und Erfahrung umzusetzen, entspricht den Bedürfnissen vor Ort besser als ein generelles Verbot», betonte sie. Das sieht Liliane Galley (Grüne) ebenso: «Ein Verbot vermittelt eine Illusion von Schutz.»
Die Regierung hat jetzt ein Jahr Zeit, um das Gesetz zum Handyverbot auszuarbeiten. Dieses kommt dann nochmals in das Kantonsparlament.