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Mordprozess am Strafgericht Verwahrung für Dreifachmörder vom Nasenweg in Basel

  • Der Täter vom Nasenweg im Basler Breite-Quartier wird verwahrt.
  • Der 33-Jährige hat sein Opfer brutal mit einem Messer getötet – im gleichen Haus hatte er zehn Jahre vorher zwei Frauen getötet und einen Mann schwer verletzt.
  • Er ist geständig und leidet unter einer paranoiden Schizophrenie, gilt deshalb als schuldunfähig.
  • Die Tat beging er auf einem unbegleiteten Freigang aus der psychiatrischen Klinik.

Es herrschte angespannte Stille im Gerichtssaal, als der Gerichtsschreiber das Urteil las. Der Täter werde wegen Mordes schuldig gesprochen. Dafür wird er verwahrt. Der Mann nahm das Urteil reglos und scheinbar teilnahmslos entgegen.

Ordentliche Verwahrung

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Die ordentliche Verwahrung wird in der Schweiz für Personen angeordnet, die wegen Mordes, vorsätzlicher Tötung, schwerer Körperverletzung oder anderer schwerer Gewaltdelikte schuldig gesprochen werden. Es wird regelmässig überprüft, ob der Täter aus der Verwahrung entlassen werden kann.

Vor seiner Tat im vergangenen Jahr sei der Mann nicht aufgefallen. In der universitären psychiatrischen Klinik UPK habe er regelmässig mit Messern hantiert und sei auch regelmässig am späteren Tatort ein- und ausgegangen.

Hätte die Tat verhindert werden können?

Man frage sich immer, ob etwas Schreckliches hätte verhindert werden können, sagte der Gerichtspräsident beim Verlesen des Urteils. In diesem Fall könne man den behandelnden Ärzten keinen Fehler vorwerfen. Niemand sei vor einer Täuschung gefeit. Für den Mord verantwortlich sei nur der Täter.

Der Täter war vor Gericht geständig und forderte für sich selbst eine geschlossene Massnahme ohne Ausgang. «Ich war schon maximal gefährlich, bevor ich diese Tat begangen habe.» Bei der Familie des Opfers entschuldigte er sich.

Mehrfamilienhaus mit Balkon in Wohngebiet.
Legende: Hier tötete der Täter vor zehn Jahren bereits zwei Frauen. Auf einem unbegleiteten Freigang von der Psychiatrie brachte der Mann erneut eine Frau um am gleichen Ort. Keystone/Georgios Kefalas

Die Tat beging er auf einem unbegleiteten Ausgang aus der psychiatrischen Universitätsklinik in Basel. Er tötete die 75-jährige Nachbarin seines Vaters. Im gleichen Haus hatte er zehn Jahre zuvor bereits zwei Frauen getötet und einen Mann schwer verletzt.

Was ist Schizophrenie?

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Schizophrenie ist eine schwere psychische Störung. Menschen mit dieser Krankheit sind meist phasenweise betroffen. Während einer Psychose sehen sie die Realität dann ganz anders. Sie leiden an starken Veränderungen ihrer Wahrnehmung, ihrer Gefühle und ihrer Gedanken. Auf andere Menschen wirkt ihr Verhalten oft bizarr oder sogar beängstigend. Es handelt sich um eine endogene Psychose. Sie entsteht sozusagen von innen, ohne erkennbaren äusseren Auslöser.

Die Tat hatte schweizweit für Aufsehen gesorgt und es gab viel Kritik daran, dass der Mann unbeaufsichtigt die Psychiatrie verlassen konnte. Im psychiatrischen Gutachten hiess es, dass der Täter an Halluzinationen leide wegen seiner Schizophrenie. Darüber habe er allerdings in der Klinik nicht gesprochen.

Regionaljournal Basel/Baselland, 19.12. 2025, 12.03 Uhr ; 

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