Das Bauprojekt trug den idyllischen Namen «Sommervogel»: Geplant war, das bestehende Spital Nidwalden zu sanieren und mit einem Anbau samt Ambulatorium zu erweitern.
Nun, abheben kann der «Sommervogel» nicht. Die Spital Nidwalden Immobilien-Gesellschaft verzichtet nach einem Marschhalt im September auf das vorgesehene Ergänzungsprojekt. Aus Kostengründen. Stattdessen verfolgen die Verantwortlichen jetzt Neubaupläne.
Devise heisst «ambulant vor stationär»
«Es war richtig und wichtig, dass wir uns Zeit für eine Denkpause genommen haben», wird Hanspeter Kiser, Präsident der Spital Nidwalden Immobilien-Gesellschaft, in einer Mitteilung zitiert.
Die Erkenntnis daraus: Nur ein Neubauprojekt ermögliche «eine zeitgemässe, finanzierbare und zukunftsfähige Spitalinfrastruktur».
Dabei geht es vor allem um den Trend, vermehrt Eingriffe ambulant statt stationär vorzunehmen. Die Ambulantisierung lasse sich in alten Spitalgebäuden nicht gut umsetzen, sagte Kiser gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Stans wird als Standort favorisiert
Nun beginnt die Standortsuche. Benötigt werden 15'000 bis 20'000 Quadratmeter freie Fläche. Optionen dafür gebe es in Stans, aber auch in Stansstad und Buochs. «Drei bis vier Standorte wollen wir letztlich präziser evaluieren», sagt Hanspeter Kiser gegenüber SRF.
Ein wichtiges Kriterium bei der Standortsuche sei die Verkehrsanbindung. Also die Nähe zur Autobahn, aber auch zum öffentlichen Verkehr. Stans habe die höchste Priorität, so Kiser.
Noch sind viele Fragen offen – nebst dem möglichen Standort sind auch die Kosten noch ungeklärt. Ebenso, welche Leistungen künftig im neuen Spital noch angeboten werden. Denn: Nidwalden gehört zum Spitalverbund der Gruppe des Luzerner Kantonsspitals.
Das Luks betreibt bald fünf Spitäler in drei Kantonen. Das ist bislang schweizweit einzigartig.
Die Luks-Gruppe will 2026 überprüfen, wo welches medizinische Angebot Sinn macht. Und plant die Versorgung auch über die Kantonsgrenzen hinaus.
Jetziges Spital für Übergang fit machen
Die Realisierung des neuen Spitalgebäudes dürfte laut Kiser rund sieben bis zehn Jahre in Anspruch nehmen. Da allenfalls auch Umzonungen nötig seien, die einen politischen Prozess in Gang setzen.
In dieser Zeit sollen Patientinnen und Patienten im heutigen Spital versorgt werden. Hanspeter Kiser sagt: «Wir wollen auch während der Bauphase modernste Medizin anbieten können und werden daher auch in dieser Übergangsphase investieren müssen.»