- Spitex-Pflegende haben 2024 so viel gearbeitet wie noch nie.
- 424'000 Klientinnen und Klienten profitierten von 25.6 Millionen Pflegestunden, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilte.
- Das ist der grösste Anstieg seit 2011.
Im Vergleich zum Vorjahr leisteten die Anbieter knapp ein Viertel mehr Pflegestunden mit einem Viertel mehr Beschäftigten, teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) in seiner jährlichen Erhebung der Gesundheitsversorgung mit.
Der Anstieg sei in erster Linie auf das zunehmende Angebot gewinnorientierter Unternehmen zurückzuführen.
Rund 130 neue gewinnorientierte private Anbieter liessen sich im vergangenen Jahr in verschiedenen Kantonen nieder, so das BFS. Deren Anzahl erhöhte sich auf 844 und 1783 selbstständige Pflegefachpersonen. Die Zahl der Klientinnen und Klienten wuchs um rund ein Fünftel.
Bei den gemeinnützigen Spitex-Organisationen ging die Zahl der betreuten Personen das zweite Jahr in Folge zurück (–2.5 Prozent). Nach dem Tessin 2021 war Zürich 2024 der zweite Kanton, in dem gewinnorientierte Unternehmen mehr Pflegestunden leisteten als gemeinnützige Organisationen.
Mehr gewinnorientierte Pflegedienste
Die gewinnorientierten Unternehmen stellten 2024 knapp 3700 Personen ohne spezifische Ausbildung oder mit absolviertem Betreuungsgrundkurs ein und erhöhten deren Bestand auf insgesamt 11'500. Der Gesamtbestand nahm damit um fast 50 Prozent zu.
Das BFS geht davon aus, dass ein erheblicher Teil dieser Personen ohne spezifische Ausbildung als pflegende Angehörige arbeitet.
Seit 2020 spezialisieren sich gewinnorientierte Unternehmen auf die vertragliche Anstellung von pflegenden Angehörigen. Dieser Markt habe sich insbesondere in den deutschsprachigen Kantonen der Nordostschweiz wie Thurgau oder St. Gallen entwickelt.
Hohe Auslastung in Heimen
Die höchsten Anstiege bei den Spitex-Pflegestunden verzeichneten die Kantone Aargau und Zürich mit einem Plus um je ein Fünftel. Bescheidener war das Wachstum in der Westschweiz mit durchschnittlich sieben Prozent.
Bei den Alters- und Pflegeheimen war der Anstieg mit 0.1 Prozent auf knapp 101'000 verfügbare Betten gegenüber dem Vorjahr sehr gering. In den Westschweizer Kantonen sowie in Zug und Basel-Landschaft erreichte die Auslastungsrate über 97 Prozent, wie die Erhebung zeigt.
Die Kosten der Alters- und Pflegeheime beliefen sich 2024 auf 12.16 Milliarden Franken. Unter Miteinbezug der Einnahmen resultierte ein Verlust von 178 Millionen Franken. Die Spitex-Dienste und die Alters- und Pflegeheime zusammen generierten im vergangenen Jahr 15.82 Milliarden Franken, was 16 Prozent der Gesamtkosten des Schweizer Gesundheitswesens entspricht.