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Schockanrufe statt Enkeltrick Falsche Polizei treibt ihr Unwesen – so schützen Sie sich

Telefonbetrug wird immer dreister – und häufiger. Was die Masche ist und wie sich Betroffene wehren können.

Die Betroffene: Nie und nimmer, habe sie gedacht, dass ihr das passieren würde, sagt die Frau an der Informationsveranstaltung der Kantonspolizei Aargau. Am Telefon war jemand, der sich für die Staatsanwaltschaft ausgab und ihr eine Straftat vorwarf: «Ich habe gezweifelt. Dann hiess es, sie wollten mir ja nur helfen», erinnert sich die Betroffene. Am Schluss habe sie das Geld bezahlt. «Es war nicht so viel, aber trotzdem.» Erst anschliessend habe sie die Polizei informiert und dann auch eine Anzeige gemacht.

Kein Einzelfall: Betrugsfälle steigen stark an. Zwischen 2023 und 2024 haben sie um 18 Prozent zugenommen, wie das Bundesamt für Statistik verzeichnet. Das Bundesamt für Cybersicherheit hat letztes Jahr 41'188 Betrugsversuche gezählt – das sind über 100 pro Tag. Dabei stellt das Bundesamt fest, dass Kriminelle auf verschiedenen Kanälen aktiv waren: neben Telefonanrufen würden sie E-Mails oder Textnachrichten versenden oder Briefe schicken. 

So schützen Sie sich vor Telefonbetrug

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  • Machen Sie bei jedem Kontakt den Plausibilitätstest: Wie wahrscheinlich ist es, dass die Geschichte stimmt?
  • Vertrauen Sie grundsätzlich keiner Zahlungsmethode, die Sie nicht bereits kennen und deren Handling Sie nicht komplett im Griff haben.
  • Erscheinen die Zahlungsangaben für Sie plausibel? Whatsapp-Nummern und für die Zahlung verwendete Rufnummern (Twint) sind bei Delikten oft nicht identisch.
  • Geben Sie keine sensiblen Daten bekannt. Weder die Bank, noch die Polizei fragen nach Kreditkarten-, Twint- oder E-Banking-Zugangsdaten.
  • Legen Sie im Zweifelsfall auf und kontaktieren Sie die in der Sache betroffene Person (Familienmitglied, Bankberater, Polizei etc.) über die offizielle oder selbst recherchierte Telefonnummer.
  • Aktivieren Sie den Call-Filter bei Ihrem Telekom-Anbieter.
  • Blockieren Sie verdächtige Nummern.

Quelle: Schweizerische Kriminalprävention

Neue Masche: Sogenannte Schockanrufe hätten den Enkeltrickbetrug abgelöst, sagt Andrea Abderhalden von der Kriminalprävention der Kantonspolizei Aargau. Typisch sei heute, dass Kriminelle anrufen und behaupten würden, sie seien von der Polizei oder vom Gericht. Oder dass sie sich als Ärzte oder Staatsanwältinnen ausgeben. Dies bestätigt auch ein Blick in die Statistik: Die Zahl von «Anrufen im Namen von Fake-Behörden» hat sich innerhalb eines Jahres verdreifacht, stellt das Bundesamt für Cybersicherheit fest.

Die Scham: Die Kantonspolizei Aargau klärt an Vorträgen auf, welche Arten Betrug es gibt und wie man sich vor diesen schützen kann. Viele Opfer würden sich schämen, sagt Polizistin Andrea Abderhalden. Man dürfe nicht vergessen, wie manipulativ Kriminelle vorgingen. Oft würden sie sich Zeit nehmen, Vertrauen zu ihren Opfern aufzubauen, bevor sie Forderungen stellen würden.

Hand hält Smartphone mit Warnung vor potenziellem Betrug.
Legende: Betrüge passieren am Telefon, aber auch per E-Mail, Textnachrichten oder per Brief. Keystone/Hans Klaus Techt

Mögliche Opfer: Telefonbetrug betreffe alle Altersgruppen, sagt Andrea Abderhalden von der Kriminalprävention der Kantonspolizei Aargau: «Ich kann mir vorstellen, dass man es bei älteren Leuten eher probiert, weil man das Gefühl hat, dort gibt es mehr zu holen.» Ihre Erfahrung zeige: «Es kann jedem von uns passieren. Man muss nur einmal in einer schlechten persönlichen Verfassung sein und dann kann man zum Opfer werden.»

Regionaljournal Aargau Solothurn, 28.11.2025, 17:30 Uhr ; 

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