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Versteigerung nahe Bern Happy End für 32 Pferde im Tierschutzfall Ramiswil SO

  • 32 Pferde aus einem Tierschutzfall im solothurnischen Ramiswil haben an einer Versteigerung in der Kaserne Sand in Bern allesamt neue Besitzerinnen und Besitzer gefunden.
  • Bei einer Hofräumung Anfang November waren in Ramiswil 43 Pferde und rund 120 Hunde sowie zwei Geissen beschlagnahmt worden.

In einer ersten Versteigerungsrunde bei nasskaltem Wetter fanden nicht alle Pferde Käuferinnen und Käufer. Die Preise seien zu hoch angesetzt, brummelte da und dort jemand im fachkundigen Publikum. Es brauchte insgesamt drei Runden und Preisnachlässe, bis alle Tiere einen Platz gefunden hatten.

Ein «Happy End» gab es auch für ein kleines, abgemagertes Fohlen mit kahlen Stellen im Fell. Für 400 Franken wurde es vom Auktionator angekündigt. Ein Tier, «das wohl noch nicht manch schönen Tag in seinem Leben hatte», wie er in die Runde rief. Gleich mehrere Bieterinnen und Bieter wollten das Tierchen, das am Ende für 900 Franken den Besitzer wechselte.

Schätzwert in Höhe von mehreren Tausend Franken

Zum Verkauf angeboten wurden 32 der insgesamt 43 aus der Tierhaltung in Ramiswil beschlagnahmten Pferde. Mehrere Pferde wurden nicht versteigert, weil die Eigentumsverhältnisse nicht klar sind oder ihr Gesundheitszustand das nicht zuliess. Andere stammten aus einem speziellen Zuchtprogramm zur Rassenerhaltung.

Felix Schibli, Chef des Solothurner Amtes für Landwirtschaft, zeigte sich nach der Versteigerung erfreut, dass alle Tiere neue Besitzerinnen und Besitzer gefunden hatten. Insgesamt 53 Bietende seien vor Ort gewesen. Diese hätten sich vorgängig registrieren und nachweisen müssen, dass sie für die Tiere sorgen können, wie Schibli ausführte.

Wie viel der Kanton Solothurn durch die Versteigerung eingenommen hat, konnte Schibli am Mittwochmittag noch nicht genau sagen. Nun müsse erst Kassensturz gemacht werden. Der gesamte Schätzwert der Tiere lag bei rund 73'000 Franken. Der erzielte Erlös dürfte laut Schibli wohl ein wenig darunterliegen.

Schibli wies die Kritik an zu hohen Schätzwerten zurück. Diese seien durchaus realistisch gewesen. Mit dem Schätzwert werde jeweils der Markt getestet. In der Steigerung seien dann in der zweiten und dritten Runde die Preise für die noch nicht verkauften Pferde gesenkt worden. Der Kanton Solothurn habe auch die Verpflichtung, die Pferde so gut wie möglich zu verkaufen.

Die gezahlten Preise liegen laut Schibli «massiv über dem Schlachtpreis», sodass Gewähr besteht, dass die Tiere bei ihren neuen Halterinnen und Haltern eine gute Zukunft haben und genutzt werden.

Tagesschau kompakt, 26.11.25, 12:45 Uhr ; 

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