Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

Schweiz in der Topliga So viel internationale Patentanmeldungen wie noch nie

Noch nie haben Firmen in aller Welt so viele Patente angemeldet wie im Jahr 2024. Knapp 5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Ein Patent nicht nur beim nationalen und europäischen Patentamt anzumelden, sondern auch beim internationalen Patentamt in Genf, hat für Erfinder und Erfinderinnen einige Vorteile. Erfinder, meist Firmen, erhalten mit einer internationalen Patentanmeldung auf einen Schlag Patentschutz in allen 158 Vertragsländern, die bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum (Wipo) mitmachen.

Die Wipo und andere andere Patentämter

Box aufklappen Box zuklappen

Die internationale Patentanmeldung ist für Erfinderinnen auch günstiger und weniger aufwändig, müssten sie doch ohne Wipo ihre Patente in allen Ländern separat anmelden. Die Wipo hat ihren Sitz in Genf und ist eine Spezialorganisation der UNO.

Ziel ist es, den Schutz des geistigen Eigentums mittels Zusammenarbeit von Staaten weltweit zu fördern. Für die Patentprüfung und -erteilung sind anschliessend die nationalen Patentämter oder auch das Europäische Patentamt zuständig.

Innovation ist DER Wachstumsmotor der Weltwirtschaft schlechthin. Egal ob in der Medizin, in der Industrie oder bei Konsumgütern: Erfindungen treiben Wachstum und Wohlstand an. Diesbezüglich gibt es nun gute Nachrichten: Noch nie in der Geschichte wurden international so viele Patente angemeldet wie 2024. 3.7 Millionen Patentanmeldungen gingen in Genf bei der Wipo ein. Das sind 4.9 Prozent mehr als 2023.

Niemand ist so innovativ wie China

Chinesische Innovatoren sind dabei für fast die Hälfte aller internationalen Patentanmeldungen verantwortlich. Gefolgt von den USA, Japan und Südkorea, allerdings alle drei Länder mit grossem Abstand zu China.

China hat die Patentanmeldungen im letzten Jahr auch kräftig steigern können: um 10 Prozent. Doppelt so stark wachsen allerdings die internationalen Patentanmeldungen von Indien, wenn auch auf deutlich tieferem Niveau. Indiens Patentanmeldungen wachsen aber seit sechs Jahren ununterbrochen mit zweistelligen Prozentzahlen – ein Zeichen, dass Indien aufholt.

Und was ist mit der Schweiz?

Die Schweiz beweist einmal mehr, dass sie zu den führenden Innovatoren der Weltwirtschaft gehört. 41'000 Patente hat die vergleichsweise kleine Schweiz bei der Wipo angemeldet. Das ist absolut betrachtet zwar «nur» der neunte Platz.

Setzt man die Anzahl Patente aber ins Verhältnis zur Wirtschaftsleistung BIP der Schweiz, rückt die Schweiz auf Rang drei vor – hinter China und Japan. Zieht man den Patent Index 2024 des Europäischen Patentamtes (EPA) bei, der Patenanmeldungen pro Kopf der Bevölkerung misst, steht die Schweiz sogar auf Rang 1.

Huawei rennt allen davon

Analysiert man die internationalen Patentanmeldungen nach einzelnen Firmen, liegt der chinesische Technologiekonzern Huawei mit Abstand vorn. 6600 Patente hat Huawei in Genf angemeldet. Samsung Electronics aus Südkorea kommt auf gut 4600 Patentanmeldungen, gefolgt vom amerikanischen Chipbauer Qualcomm.

Grundsätzlich werden am meisten internationale Patente in den Bereichen Telekommunikation, Computer, Maschinenindustrie und Energie angemeldet. Patente sind deshalb wichtig, weil Erfinder und Firmen so ihre Erfindungen schützen lassen und damit finanziell davon profitieren können. Der maximale Patentschutz beträgt 20 Jahre.

SRF3 Wirtschaft, 12.11.2025, 11:40 Uhr; flal;lehl;noes

Meistgelesene Artikel