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Was gehört alles in die Glassammlung?
Aus Espresso vom 11.09.2023. Bild: Imago Images/Schoening
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Schlauer i d’Wuche So geht Altglas-Recycling richtig

Das gilt bei der Glassammlung: Farben richtig trennen. Keramik/Porzellan ist kein Glas. Metall und Plastik entfernen.

Was gehört in die Glassammlung? Wiederverwertet werden können Wein- und andere Getränkeflaschen, Öl- und Essigflaschen, Konfitüren-, Joghurt- und Gurkengläser. Aus Gründen der Hygiene und Sicherheit sollten alle Lebensmittelgläser ausgespült werden. Resten ziehen an der Sammelstelle Insekten an.

Was gehört nicht in den Glascontainer, sondern in den Kehrichtsack oder Bauschutt? Trinkgläser, Vasen, Fensterglas und Spiegel: Diese Gläser haben oft eine andere Zusammensetzung als Lebensmittelglas. Sie enthalten beispielsweise mehr Blei. «Wegen der Lebensmittelvorschriften soll man sie daher separat entsorgen», erklärt Philipp Suter von Vetro Swiss, die im Auftrag des Bundes die Gemeinden für die Glassammlung entschädigt. Fensterglas hat eine andere Schmelztemperatur und kann nicht mit anderem Glas verarbeitet werden.

Was ist mit Keramik, Porzellan und Steingut? Diese Materialien haben ebenfalls einen höheren Schmelzpunkt. Sie verschlacken die Schmelzöfen, welche aufwendig gereinigt werden müssen. Kleine Keramik- oder Porzellanstücke verunreinigen das rezyklierte Glas und machen dieses unbrauchbar.

Wie heikel sind Etiketten, Plastikteile und Metalldeckel fürs Glasrecycling? «Papieretiketten sind unproblematisch, sie verbrennen beim Schmelzprozess», sagt Philipp Suter von Vetro Swiss. Plastik- und Metallteile sollten, wenn immer möglich, entfernt werden – beispielsweise Aufsätze von Deo-Rollern oder Ölflaschen sowie Schraubverschlüsse und -deckel. Das vereinfacht das Recycling stark. «Die Anlagen können aber Metall und Kunststoffe aussortieren», sagt Suter. Wirklich heikel seien Bügelverschlüsse von Bier- oder Gazosa-Flaschen. Diese können sich zu «Klüngeln» verhaken und den Recyclingprozess massiv erschweren.

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Warum sammeln viele Gemeinden Glas nach Farben getrennt, andere nicht? Jede Gemeinde kann selbst entscheiden, ob sie Altglas farblich getrennt oder gemischt sammelt. Vetro Swiss empfiehlt das getrennte Sammeln, da die Qualität des Sammelguts dann höher ist. Weisses und braunes Recyclingglas kann nur aus weissem und braunem Altglas produziert werden. Rund 70 Prozent der Gemeinden sammeln Altglas nach Farben getrennt, weil sie dafür besser entschädigt werden. Nach Farben getrennt erhalten sie knapp 100 Franken pro Tonne, gemischt nur knapp 60 Franken. Gemischtsammlungen gibt es vor allem aus logistischen Gründen, sei es Platzmangel für mehrere Container oder weniger Aufwand beim Abtransport.

Was machen mit blauem, rotem, gelbem Glas? «Ganz einfach: Alles, was nicht weiss oder braun ist, in den Container mit grünem Glas einwerfen», sagt Philipp Suter. Grün ist bei der Produktion von Glas am unproblematischsten, was andere Farbtöne betrifft.

Espresso, 11.9.2023, 8:10 Uhr

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