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Was es bei der Altersvorsorge zu beachten gilt.
Aus Espresso vom 04.09.2023. Bild: Imago Images/Insadco
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Schlauer i d’Wuche Soll man besser in die zweite oder dritte Säule einzahlen?

Freiwillig in die Altersvorsorge einzahlen: Was für Zahlungen in die Pensionskasse spricht und was für die Säule 3a.

Wer etwas Geld auf der Seite hat, kann dieses beispielsweise in seine Altersvorsorge investieren. Doch was ist besser: Einzahlungen in die dritte Säule oder in die Pensionskasse? Eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage lässt sich gemäss Yvonne Seiler Zimmermann, Vorsorgeexpertin und Professorin an der Hochschule Luzern, nicht geben: «Ob man eher in die zweite oder dritte Säule einzahlen soll, ist stark von der persönlichen Situation abhängig.»

Ob man eher in die zweite oder dritte Säule einzahlen soll, ist stark von der persönlichen Situation abhängig.
Autor: Yvonne Seiler Zimmermann Vorsorgeexpertin und Professorin an der Hochschule Luzern

Dabei würden Faktoren wie das Alter, das Einkommen und die Risikofreudigkeit eine Rolle spielen. Aber auch, ob man bei der Anlage der Vorsorgegelder mitreden möchte und ob man nach der Pensionierung das ganze Kapital oder lieber eine Rente beziehen möchte.

Welche Überlegungen können für das Einzahlen in die Säule 3a sprechen?

«Ganz klar, wenn es einem wichtig ist, dass man die Anlagestrategie frei wählen kann», sagt Yvonne Seiler Zimmermann. Wer eine gewisse Risikofreudigkeit mitbringe, sei mit der Säule 3a auch gut beraten, «weil man dort beispielsweise mehr in Aktien investieren kann».

Und welche Punkte sprechen für den Einkauf in die Pensionskasse?

Er eignet sich gemäss der Vorsorgeexpertin gut für eher risikoscheue Personen, da die Pensionskassen grundsätzlich eine sichere Anlagestrategie verfolgen. Weitere Überlegungen: «In die PK kann ein grösserer Betrag eingezahlt werden. Bei der Säule 3a ist der jährliche Betrag ja begrenzt», sagt Yvonne Seiler Zimmermann. Wenn man im Alter nicht das ganze Vorsorgekapital aufs Mal, sondern lieber eine Rente beziehen möchte, ist die Einzahlung in die Pensionskasse ebenfalls eine gute Wahl. Speziell wenn der gesamte Lohn gemäss BVG, dem Gesetz über die berufliche Vorsorge, mit dem gesetzlich garantierten Umwandlungssatz von 6,8 Prozent (das bedeutet 6'800 Franken Jahresrente pro 100'000 Franken Alterskapital) versichert ist. «Dann kann man die eigene Rentensituation verbessern.» Und natürlich muss ein Einkauf in die zweite Säule überhaupt möglich sein. Die Einkaufslücke ist auf dem Pensionskassenauszug ersichtlich.

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Welche Rolle spielt das Alter beim Einkauf in die zweite oder dritte Säule?

Jüngere Menschen hätten oft noch gar nicht die Möglichkeit, sich in die Pensionskasse einzukaufen, da sie noch gar keine Lücke hätten. Da bleibe nur die Säule 3a für die freiwillige Altersvorsorge.

Bei freiwilligen Einzahlungen in die Pensionskasse sollten junge Menschen auch die angespannte Situation in der Altersvorsorge beachten. Es ist möglich, dass der gesetzliche Mindestumwandlungssatz für die Renten in den nächsten Jahren gesenkt wird. Jüngere Arbeitnehmende sind davon eher betroffen als solche, die kurz vor der Pensionierung stehen. Denn ab der Pensionierung bleibt der Umwandlungssatz unverändert, auch wenn er im Gesetz gesenkt wird.

Ältere Arbeitnehmende müssen wissen, dass Einzahlungen in die Pensionskasse nur bis einen Monat vor der Pensionierung möglich sind, wenn man eine Rente beziehen möchte, sagt die Vorsorgeexpertin: «Wenn man das Kapital beziehen möchte, darf man drei Jahre vor dem Renteneintritt das letzte Mal einzahlen.» Einzahlungen in die Säule 3a sind dagegen bis zum Tag vor dem 65. Geburtstag möglich.

Espresso, 04.09.23, 08:10

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