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Bluetooth-Tracker scheitern an Hindernissen
Aus Kassensturz vom 26.09.2023.
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Tracker im Praxistest Bei Hindernissen versagen viele Bluetooth-Tracker schnell

«Kassensturz» macht die Stichprobe: Wie weit und wie zuverlässig lassen sich Keyfinder orten?

«Wenn die doch bloss reden könnten!» Das haben sich wohl viele schon gesagt, als der Schlüsselbund oder der Rucksack nicht mehr auffindbar war. Die gute Nachricht: Sie können reden, oder zumindest piepsen – mit einem Tracker oder Keyfinder nämlich. Das sind kleine Sender, die leicht an Schlüsseln und in Taschen platziert werden können und per App auf dem Handy geortet.

Die getesteten Tracker

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«Kassensturz» hat im Fachhandel elf Keyfinder eingekauft und sie in der Praxis verglichen. Man kann sie grob in zwei Gruppen einteilen: Auf der einen Seite Bluetooth-Tracker wie der Airtag von Apple. Diese funktionieren mit dem Bluetooth-Funk über kurze Distanz. Und auf der andern Seite GPS-Tracker, die ihre Position selbständig über Satelliten-Funk bestimmen und dann die Daten über ein Mobilfunknetz zur Besitzerin oder dem Besitzer zurückspielen. Ihr Nachteil: Sie sind teurer als Bluetooth-Geräte und verursachen zusätzlich Abokosten (bis acht Franken pro Monat).

Durch Wände und Türe ist bei Bluetooth schnell Schluss

Zuerst mussten sich die Bluetooth-Geräte in Innenräumen orten lassen. Ohne Hindernisse ist das auch über 30 Meter Distanz kein Problem. Wenn aber Wände oder Türen als Hindernisse dazu kommen, dann sind einige Geräte rasch überfordert. Durch mehrere Wände ist dann für alle Schluss, zu fragil ist die Bluetooth-Verbindung.

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«Kassensturz»-Testredaktor Rolf Muntwyler: «Tracker mit Bluetooth-Funk sind gut, wenn man in der Nähe etwas sucht.»
Aus Kassensturz vom 26.09.2023.
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Beim Lautstärketest zeigten sich grosse Unterschiede: Chippolo, der lauteste Tracker, piepste mit der vierfachen Lautstärke von Keeper von Gigaset. Das macht das Aufspüren in Jackentaschen viel einfacher.

So haben wir getestet:

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«Kassensturz» hat elf Tracker in einem Praxistest verglichen, darunter acht Bluetooth-Modelle und drei GPS-Modelle.

Dazu hat die «Kassensturz»-Redaktion zusammen SRF-Digital-Redaktor Reto Widmer die Tracker mit gleichen Abständen auf einer Kunststofftafel montiert. Die Test-Szenarien waren (mit steigendem Schwierigkeitsgrad):

  • Drinnen über 30 m ohne Hindernisse
  • Drinnen über 15 m durch zwei Türen
  • Drinnen über 20 m durch mehrere Wände
  • Draussen, stationär in belebter Umgebung
  • Draussen, stationär in wenig belebter Umgebung
  • Draussen, bewegt in gemischter Umgebung (städtische, Quartier, Wald)

Der Digital-Redaktor hat auf der Redaktion am Bildschirm laufend gesehen, wie zuverlässig sich die Tracker orten lassen. Bei diesem Vergleich handelt es sich um einen reinen Praxistest, nicht um einen Labortest.

Draussen und stationär: Da ist die Community entscheidend

Über grössere Distanzen treten die Bluetooth-Tracker gegen drei GPS-Modelle an. Dazu behelfen sich erstere mit einem Trick: Sie können fremde Handys in ihrer Nähe kontaktieren und über diese Positionsdaten an die Besitzerin zurückschicken. Der Befund im Praxistest: Das klappt an belebten Orten zuverlässig, aber nur schon in einem Aussenquartier sind die Bluetooth-Modelle sehr unzuverlässig.

Bis auf einen dieser Community-Tracker verbinden sich alle mit der «Wo ist»-App (Find My) von Apple. Aber auch Tile, der sich als Einziger mit einer eigenen App verbindet, fiel nicht ab.

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SRF-Digitalredaktor Reto Widmer: «Der Tracker PAJ war durchgehend am genausten und am schnellsten.»
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Die GPS-Tracker hingegen zeigten ihre Position sehr präzis an. Die Bluetooth-Tracker von Gigaset und Tuya sind in dieser Testanlage gar nicht dabei, weil sie sich nicht mit fremden Handys verbinden können.

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«Kassensturz»-Testredaktor Rolf Muntwyler: «GPS-Tracker eignen sich, wenn das gesuchte in Bewegung ist.»
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Draussen und in Bewegung: Die Paradedisziplin für GPS-Tracker

Bei unserer Testroute mit dem Bus und dann zu Fuss zeigte sich schnell: Bluetooth-Tracker sind hier praktisch nutzlos. Nur zufällig lassen sie sich orten. Für eine Routenverfolgung taugt das nichts. Hier spielen die GPS-Geräte ihre Stärke aus, allerdings unterschiedlich stark. Am besten meistert diese Aufgabe das Gerät von PAJ, das vielfach praktisch live seine Position anzeigte und dies zudem sehr präzis. Fazit des Praxistests: Die meisten Tracker sind brauchbar, es kommt aber sehr darauf an, wofür genau sie eingesetzt werden.

«Kassensturz» ist an Ihrer Meinung interessiert

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Kassensturz, 26.09.23, 21:05 Uhr

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