Denn revolutionär gestimmt war die Zeit der aufblühenden Romantik im 19. Jahrhundert. Kompositorisch hiess das etwa für Robert Schumann, dass er das Stück, an dem 1841 arbeitete, nicht eine «Sinfonie» nannte, sondern einfach so, wie die drei Sätze zusammenkamen: Ouvertüre, Scherzo und Finale. Was das Publikum dann doch etwas verstörte.
Revolutionär schwierig zu spielen dann das Violinkonzert von Henri Vieuxtemps, des belgischen Chef-Geigers der Zeit. Es ist in den Händen von Hilary Hahn bestens aufgehoben, die sich den Komplexitäten in diesem Stück annimmt.
Und zum Ausklang nach den Aufgeregtheiten in diesem Konzert dann Brahms' 2. Sinfonie: Fast so etwas wie eine in Wohlklang getauchte Musikinsel. Doch Paavo Järvi wird seinem Bremer Orchester sicher auch da den einen oder anderen «revolutionär» angehauchten Ton entlocken...
Robert Schumann: Ouvertüre, Scherzo und Finale op. 52
Henri Vieuxtemps: Violinkonzert Nr. 4 d-Moll op. 31
Zugaben: J.S.Bach: Partita III E-Dur, BWV 1006, Gigue und
Partita I h-moll, BWV 1002, Sarabande
Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73
Zugaben: Ungar. Tanz Nr. 1 und 10
Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Paavo Järvi, Leitung
Hilary Hahn, Violine
Konzert vom 16. Juni 2017, Max-Littmann-Saal, Bad Kissingen
Das im Programm abgedruckte Konzert aus Dresden mit der Geigerin Anne-Sophie Mutter, der Philharmonia Zürich und dem Dirigenten Fabio Luisi wurde von den Künstlern nicht freigegeben; wir können es somit leider nicht senden.