Am Sonntagnachmittag war es perfekt: St. Pauli kehrt 13 Jahre nach dem Abstieg zurück in die Bundesliga. Der Aufstieg wurde entsprechend gefeiert. Natürlich gab es jede Menge «Wein und Wodka», wie Aufstiegstrainer Fabian Hürzeler es angekündigt hatte.
Im gewaltigen Glücksrausch wollte Hürzeler, der Schweizer Wurzeln besitzt, nur am Rande über sich reden. Der 31-Jährige pries nach dem 3:1 am Sonntag gegen den VfL Osnabrück seine Mannschaft («Einfach nur Kompliment!») und seine Mitglieder im Coaching-Team an («Ich bin sehr froh, mit ihnen arbeiten zu können»).
Bei dem Erfolg ist wichtig zu betonen, dass die Basis nicht mit meinem Start gelegt wurde, sondern schon davor mit Timo Schultz und Loic Fave.
Vor allem aber dachte Hürzeler an seine Vorgänger. «Bei dem Erfolg ist wichtig zu betonen, dass die Basis nicht mit meinem Start gelegt wurde, sondern schon davor mit Timo Schultz und Loic Fave», sagte er: «Es ging dann darum, Kleinigkeiten anzupassen, und das ist uns gut gelungen.»
Erstmals eine Liga höher als der HSV
In bester Feierlaune zeigte sich auch Oke Göttlich. Der Präsident von St. Pauli rief immer wieder: «Die Nummer eins der Stadt sind wir». Denn: Erstmals in der Geschichte wird St. Pauli nächste Saison eine Liga höher spielen als der einst so grosse Stadtrivale HSV. Noch vor kurzer Zeit erschien das unvorstellbar.
Präsident stichelt gegen den HSV
Inmitten von Jubel, Trubel und Heiterkeit konnte sich Göttlich einen Seitenhieb in Richtung des Erzrivalen dann auch nicht verkneifen. «Herzlichen Glückwunsch an Lewis Holtby und Fiete Arp, dass sie einen Verein gefunden haben, mit dem sie aufsteigen können», stichelte der 48-Jährige. Das Duo war 2018 mit dem HSV aus der Bundesliga abgestiegen, mit Holstein Kiel gelang ihnen nun die sensationelle Rückkehr auf die ganz grosse Bühne.
Auch die St.-Pauli-Fans konnten sich genüsslich über den Rivalen lustig machen. Sie sangen: «Wer wird Deutscher Meister? H-H-H-HSV».