Schweizer Börse: Die Kursgewinne sind erstaunlich und liegen deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. An der Schweizer Börse ist der Swiss Market Index (SMI) dieses Jahr um 14.5 Prozent nach oben geklettert, der Index schliesst am letzten Handelstag auf dem Stand von 13'267 Punkten. Der breiter gefasste SPI, der die Entwicklung von 200 Schweizer Aktien misst, konnte sogar um knapp 18 Prozent zulegen. Damit sind die an der Schweizer Börse gehandelten Aktien 260 Milliarden Franken mehr wert als zu Beginn des Jahres. Das ist der Buchwert, der so stark gestiegen ist. Der Dämpfer im April nach der Ankündigung der Zölle in den USA wurde mehr als wettgemacht. Von dem Kursanstieg profitieren unter anderem die Pensionskassen, die für das Jahr bessere Resultate ausweisen können.
Zement schlägt Pharma: Grösster Gewinner bei den Firmen des SMI ist Holcim mit einem Kursanstieg von 75 Prozent. Der Hersteller von Zement hat das Amerikageschäft abgespalten, was an der Börse honoriert wurde. Auf Platz zwei folgt die UBS mit einem Kursanstieg von 32 Prozent – die Integration der Credit Suisse schreitet voran. Die Pharmatitel Roche (+28%) und Novartis (+24%) waren trotz Preisdruck in den USA gefragt.
Graben zwischen Top und Flop: Die Spannweite zwischen den Gewinnern und Verlierern des SMI ist so gross wie selten zuvor. Die einen legen zu, die anderen landen im Keller. Mehrere Firmen erlitten im Verlauf des Jahres herbe Kursrückgänge – zum Beispiel Sika mit einem Kursrückgang von 25 Prozent. Starke Kursrückgänge resultieren auch bei Givaudan (-21%), Partners Group (-20%), Kühne+Nagel (-17%) und Alcon (-17%).
Süden schlägt Norden: Im europäischen Vergleich liegt die Schweizer Börse eher im unteren Mittelfeld – an allen grossen Börsenplätzen Europas sind die Aktienkurse so stark gestiegen wie lange nicht mehr. Die börsenkotierten Firmen florieren, und nach der Senkung der Zinsen durch verschiedene Zentralbanken ist das Geld billiger geworden und fliesst zum Teil an die Finanzmärkte und stützt die Kurse. Im europäischen Vergleich der grossen Börsenplätze fällt vor allem Spanien auf. Das Land verzeichnet das grösste Wirtschaftswachstum in der Eurozone und dies schlägt auch auf die Aktienkurse durch.
Israel ganz oben: Trotz Krieg an mehreren Fronten kann die Börse von Tel Aviv im laufenden Jahr um mehr als 50 Prozent zulegen. Nach der Waffenruhe im Gazastreifen kehren die Investoren wieder zurück. Auch die Börse von Tschechien verzeichnet ein grosses Plus – eines der besten Resultate der Geschichte. Vor allem die Aktien der tschechischen Banken und Versicherungen können aufgrund einer starken Nachfrage nach Krediten zulegen. Ein regelrechtes Comeback an den Kapitalmärkten feiert Griechenland. Nach äusserst harten Jahren und einer Schuldenkrise ist es dem Land gelungen, bei den Investoren wieder Vertrauen zu schaffen.
Perfekter Sturm über Dänemark: Völlig entgegen dem allgemeinen Trend verliert der wichtigste Aktienindex von Dänemark im laufenden Jahr 24 Prozent. Gleich drei Firmen sind unter die Räder gekommen. Novo Nordisk (-48%) hat bei den Abnehmerspritzen Konkurrenz erhalten, der dänische Windanlagenbauer Oersted (-32%) fällt tief, weil in den USA Präsident Donald Trump grosse Projekte der Windenergie bremst, und beim dänischen Schmuckhersteller Pandora (-46%) ist der Glanz etwas matter geworden.