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Zollregime mit USA gilt Rückwirkende US-Zollsenkung: Was das der Wirtschaft bringt

Für Schweizer Güter erheben die USA also jetzt gleich viel Zoll wie für solche aus der EU oder aus Japan. Was das bedeutet, schätzt Wirtschaftsredaktor Jan Baumann ein.

Jan Baumann

Leiter Wirtschaftsredaktion

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Jan Baumann ist seit 2013 bei SRF tätig und leitet seit Anfang 2023 die Wirtschaftsredaktion von Radio SRF. Zuvor hatte er während rund zehn Jahren als Redaktor für die Zeitung «Finanz und Wirtschaft» gearbeitet, unter anderem als USA-Korrespondent.

Wie kommt die rückwirkende Zollsenkung bei der Schweizer Wirtschaft an?

Es ist eine grosse Erleichterung zu spüren, wenn man mit den Leuten spricht. Besonders in der stark exportorientierten Maschinenindustrie. Denn jetzt haben die Schweizer Hersteller wieder die gleichen Bedingungen im Geschäft mit den USA wie die Konkurrenz aus der EU oder aus Japan.

Wie wichtig ist die Rückwirkung per 14. November?

Die Zölle zahlt ja grundsätzlich der Importeur in den USA, nicht der Hersteller in der Schweiz. Allerdings haben sich viele Schweizer Firmen die durch die Zölle entstehenden zusätzlichen Kosten mit den amerikanischen Importeuren aufgeteilt. Insofern dürfte die Rückwirkung für einige Firmen wichtig sein. Es ist eine kleine Bonusfreude kurz vor Weihnachten, mehr aber auch nicht.

Welche konkreten Auswirkungen hat die Zollsenkung?

Die Bedeutung ist beträchtlich. Nehmen wir das Beispiel der Maschinenindustrie. Sie stellt Ausrüstungsgüter her für andere Unternehmen, beispielsweise für die deutsche Autoindustrie. Dieses Exportgeschäft harzt derzeit – und zwar losgelöst von der US-Zollpolitik. Die Nachfrage aus Deutschland und China ist eher schwach. Darum ist es umso wichtiger, dass jetzt im Verhältnis zu den USA wieder Klarheit herrscht. Das wird einen willkommenen Aufwind geben in der Branche. Die grössere Planungssicherheit ist vor allem im Investitionsgütergeschäft wichtig. Es ist damit zu rechnen, dass die Schweizer Firmen nun rasch handelseinig werden mit ihrer Kundschaft aus den USA. Vielleicht können sie sogar zusätzlichen Umsatz generieren, wenn jetzt gewisse Aufträge ausgelöst werden, die wegen des hohen Zolls blockiert waren. Das dürfte einen gewissen Schub geben, den man in der Exportstatistik der kommenden Monate womöglich sehen wird.

Echo der Zeit, 10.12.2025, 18:00 Uhr ; 

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