- Durch das 0:1 unterliegt Nashville in der Achtelfinal-Serie der NHL-Playoffs Vancouver 2:4 und streicht im Kampf um den Stanley Cup die Segel erneut früh.
- Das Aus vor Heimfans ereilt den Berner «Preds»-Captain Roman Josi ausgerechnet in dessen 1000. Spiel in Nordamerikas Profiliga.
- Das einzige Goal der Partie erzielt spät Pius Suter. Mit dem Canucks-Stürmer verbleibt in der heissen Schlussphase auf NHL-Eis ein Schweizer im Rennen.
- Gut möglich, dass hingegen das Nationalteam an der WM in Tschechien nun auf die Dienste Josis zählen kann.
Roman Josi erreichte in der Nacht auf Samstag (Schweizer Zeit) einen Meilenstein auf dem Papier. Das Spiel 6 im Rahmen der Achtelfinals gegen Vancouver war sein 1000. Einsatz in der NHL: die 909 Quali-Partien in der Regular Season und nun 91 Playoff-Matches addiert. Ausgangspunkt der bemerkenswerten Übersee-Karriere war seine allererste Eiszeit in der NHL von 12 Minuten damals am 26. November 2011 gegen Detroit. Noch nie trug er ein anderes Trikot als jenes der «Preds».
Nun aber brachte sein Jubiläumsspiel nichts Erfreuliches für den 33-Jährigen, stattdessen purer Frust – und wird für immer mit dem allzu frühen Meisterschaftsende verknüpft sein. In Tennessee bezogen die Predators beim hauchdünnen 0:1 ihre 4. und entscheidende Niederlage im Duell mit den Vancouver Canucks. 3 Tage zuvor hatten sie den 1. Matchpuck gegen den Sieger der Pacific Division mit einem ebenso knappen 2:1-Auswärtserfolg noch abwehren können.
Zur Entscheidung traf 99 Sekunden vor Ablauf der offiziellen Spielzeit ausgerechnet Josis Landsmann Pius Suter. Es ist dies schon der 2. Treffer für die Zürcher Offensivkraft in den laufenden Playoffs. Eine allerletzte Chance für das Heimteam vereitelte Canucks-Schlussmann Arturs Silvos rund eine Minute später. Der bärenstarke Lette, erst 23-jährig, ist mit 28 Paraden der 14. Rookie-Goalie in der NHL-Geschichte, der eine Playoff-Serie mit einem Shutout beenden kann.
In den ersten beiden Abschnitten hatte Nashville mehr vom Spiel gehabt und auch die besseren Möglichkeiten auf dem Stock, wie Josi ausführte. «Doch im 3. Drittel übernahm der Gegner zunehmend die Kontrolle. So spitzte sich das Spiel zu. Aber es war wiederum sehr eng, und wir haben vorbildlich gekämpft.»
Laufen nun die Drähte zum Nationalteam heiss?
Nicht zwingend muss das Ausscheiden im Rennen um den Stanley Cup für den Berner auch das tatsächliche Saisonende bedeuten. So hatte er Anfang April positive Signale an den Nationaltrainer Patrick Fischer ausgesandt. Ohne körperliche Beschwerden kann sich der 4-fache Teilnehmer am NHL-All-Star-Game ein Nachrücken zum Schweizer Team ans WM-Turnier in Tschechien (10. bis 26. Mai) vorstellen.
Der 2-fache Silbergewinner mit der Nati (2013 und 2018) gehörte letztmals 2019 in der Slowakei zum WM-Kader der SIHF. Gut möglich also, dass nun ausgerechnet sein persönliches Schicksal mit Nashville die Rückkehr ermöglicht und entsprechend das Nationalteam sowie seine Anhängerschaft darüber frohlocken können. Die Schweiz lanciert das Turnier nächsten Freitag in Prag gegen Norwegen (ab 16:10 Uhr live bei SRF zu sehen).
Suter geht mit einem Boost in die Viertelfinals
Aus Schweizer Optik gehen die NHL-Viertelfinals mit nur noch einem einzigen Söldner weiter. Matchwinner Suter in den Reihen der Canucks hält die Fahne mit dem weissen Kreuz hoch. Dies, nachdem der Stürmer in seiner 4. NHL-Saison erstmals überhaupt die Playoffs bestreiten darf. Vancouver wird nun im innerkanadischen Gipfel gegen Edmonton den Teilnehmer am Conference-Endspiel ermitteln.
Dagegen fand für das ausgeschiedene Nashville eine schwarze Serie ihre Fortsetzung. Der Finalist des Jahres 2017 (Niederlage vs. Pittsburgh) hatte letztmals in der Folgesaison gegen Colorado eine Playoff-Runde überstanden. Seither kamen die Predators entweder nicht über die Regular Season hinaus (im vergangenen Jahr) oder blieben in der K.o.-Phase stets an der 1. Hürde hängen.