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1. SRG-Umfrage auf einen Blick Erbschaftssteuer im Gegenwind – Bürgerdienst im Patt

Wäre bereits Anfang Oktober abgestimmt worden, wäre die Erbschaftssteuer erfolglos geblieben. Bei der Bürgerdienstpflicht halten sich Ja- und Nein-Seite praktisch die Waage.

Am 30. November 2025 entscheidet das Schweizer Stimmvolk über zwei eidgenössische Vorlagen: Zum einen steht die Erbschaftssteuer-Initiative auf dem Stimmzettel. Bei einer Annahme dürfte der Bund 50 Prozent Steuern auf Nachlasse und Schenkungen bei mehr als 50 Millionen Franken erheben. Die Einnahmen wären für die Klimapolitik bestimmt. Zum anderen geht es um die Service-citoyen-Initiative. Sie sieht einen obligatorischen Dienst zugunsten der Allgemeinheit und der Umwelt für alle Schweizer Bürgerinnen und Bürger vor.

Der Stand der Meinungsbildung ist in der frühen Phase des Abstimmungskampfes unterschiedlich weit fortgeschritten: Bei der Service-citoyen-Initiative äussern knapp die Hälfte der Teilnahmewilligen eine feste Stimmabsicht dafür oder dagegen, bei der Erbschaftssteuer-Initiative sind es bereits über zwei Drittel.

Viel Widerstand bei der Erbschaftssteuer-Initiative

Die Erbschaftssteuer-Initiative der Juso startet mit einem hohen Nein-Anteil in den Abstimmungskampf. Das Konfliktmuster bei den Parteipräferenzen zeigt ein vertrautes Bild für linksgerichtete Initiativen: Anhänger der SP und der Grünen unterstützen die Vorlage klar, andere Parteiwählerschaften sind ebenso klar ablehnend. Regional ist die Unterstützung in der italienisch- und französischsprachigen Schweiz höher als in der Deutschschweiz. Die Prognose der teilnahmewilligen Stimmberechtigten selbst ist eindeutig: 85 Prozent gehen von einer Ablehnung am 30. November 2025 aus.

Service-citoyen-Initiative aktuell im Patt

Bei der Umfrage sprechen sich knapp mehr Teilnehmende dafür aus, dass alle Personen mit Schweizer Bürgerrecht einen Dienst an Allgemeinheit und Umwelt leisten sollen. Unter Berücksichtigung des Stichprobenfehlers kann allerdings von einer Pattsituation gesprochen werden. Tritt der Normalfall bei der Meinungsbildung zu Initiativen ein, werden sich die Stimmabsichten den Empfehlungen von Bundesrat und Parlament angleichen – die Ablehnung also steigen. Die primäre Konfliktlinie der frühen Stimmabsichten findet sich entlang der Parteibindung: Im links-grünen Spektrum ist man für das Vorhaben, Mitte-rechts ist dagegen.

Die Eckwerte der SRG-Umfrage

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Die Umfrage zu den Abstimmungen vom 30. November 2025 ist im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut GFS Bern zwischen dem 6. Oktober und dem 20. Oktober 2025 durchgeführt worden. Insgesamt wurden die Antworten von 14’785 Stimmberechtigten für die Auswertung berücksichtigt.

Der statistische Fehler beträgt ± 2.8 Prozentpunkte. Das heisst: Bei einem Ergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47.2 und 52.8 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Telefonische Befragung

Telefonisch befragt wurden 501 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Die Interviews wurden per Festnetz und Handy durchgeführt. Diese Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten.

Online-Befragung

Zusätzlich konnten online bereinigte Angaben von 13'784 Personen und via Social Media 500 Personen verwendet werden. Die Teilnehmenden wurden dazu unter anderem über die Webportale der SRG rekrutiert.

Da sich die Teilnehmenden der Umfrage selber rekrutieren (sogenanntes Opt-in-Verfahren), ist die Zusammensetzung der Stichprobe nicht repräsentativ für die Grundgesamtheit. So nehmen zum Beispiel typischerweise mehr Männer als Frauen an politischen Umfragen teil. Diese Daten werden aber mittels Gewichtungen an die realen Verhältnisse der Stimmberechtigten angenähert. Es werden dabei räumliche (Wohnort), soziodemografische (Alter oder Geschlecht) und politische Gewichtungsfaktoren eingesetzt. Durch diese Gewichtung wird die Repräsentativität der Stichprobe optimiert. Ziel ist, auch die Stichprobengrösse in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz zu erhöhen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite von GFS Bern.

Abstimmungsdossier

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Legende: SRF

News und Hintergründe zu den eidgenössischen Abstimmungen vom 30. November 2025.

SRF 4 News, 24.10.2025, 6 Uhr ; 

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