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2. SRG-Umfrage auf einen Blick Erbschaftssteuer bleibt im Tief – Bürgerdienst kippt ins Nein

Klares Bild vor den Abstimmungen vom 30. November: Die Erbschaftssteuer- und die Service-citoyen-Initiative haben kaum eine Chance.

Am letzten Tag im November entscheiden die Schweizer Stimmberechtigten auf nationaler Ebene über zwei Initiativen: Einerseits kommt eine Erbschaftssteuer zur Finanzierung der Klimapolitik zur Abstimmung. Sie sieht eine Steuer von 50 Prozent auf Nachlässe und Schenkungen von mehr als 50 Millionen Franken vor. Andererseits steht die Service-citoyen-Initiative auf dem Stimmzettel. Sie fordert für alle Personen mit Schweizer Bürgerrecht einen Dienst an der Allgemeinheit und der Umwelt.

Auch in der Hauptkampagnenphase bleibt die Mobilisierung verhältnismässig schwach. Trotz steigender medialer Aufmerksamkeit gibt es kaum Bewegung gegenüber der ersten SRG-Umfrage vom Oktober. Laut der Untersuchung des Meinungs­forschungs­instituts GFS Bern liegt das zusätzliche Potenzial vor allem bei den jüngeren Altersgruppen.

Sehr wenig Unterstützung für Erbschaftssteuer-Initiative

Es ist ein klassisches Szenario für eine Initiative – insbesondere für eine Vorlage der Juso: Nur Personen nahe der SP und den Grünen bleiben stabil im Ja, alle anderen Parteien und Untergruppen befinden sich mehrheitlich im Nein. Auch junge Altersgruppen wurden vom Nein-Trend erfasst.

Die Meinungen sind gemacht, nur zwei Prozent sind noch unentschieden. Das wirksamste Argument kommt aus dem Nein-Lager: die möglichen Schwierigkeiten für Firmenerben, falls die Initiative am 30. November 2025 angenommen wird.

Service-citoyen-Initiative kippt deutlich ins Nein

Konnte die Idee des Bürgerdienstes im Oktober noch auf fast 50 Prozent Zustimmung hoffen, steht sie nun fast überall im Gegenwind. Der Nein-Trend bestätigt sich in allen untersuchten Untergruppen. Auch über alle drei Altersgruppen hinweg fällt die Zustimmung. Einzig Personen nahe der GLP bleiben im Ja – mit 55 Prozent.

Die Verschiebungen zeigen sich auch bei der Wirksamkeit der Argumente: So hat auf der Gegenseite das Kostenargument deutlich an Bedeutung gewonnen. 70 Prozent sind mittlerweile der Ansicht, dass eine allgemeine Dienstpflicht zu erheblichen Mehrkosten und damit zu einer finanziellen Belastung von Bund und Kantonen führen würde.

Die Eckwerte der SRG-Umfrage

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Die Umfrage zu den Abstimmungen vom 30. November 2025 ist im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut GFS Bern zwischen dem 5. und dem 13. November 2025 durchgeführt worden. Insgesamt wurden die Antworten von 12’939 Stimmberechtigten für die Auswertung berücksichtigt.

Der statistische Fehler beträgt ± 2.8 Prozentpunkte. Das heisst: Bei einem Ergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47.2 und 52.8 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Telefonische Befragung

Telefonisch befragt wurden 502 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Die Interviews wurden per Festnetz und Handy durchgeführt. Diese Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten.

Online-Befragung

Online konnten bereinigte Angaben von 11'937 Personen und via Social Media von 500 Personen verwendet werden. Die Teilnehmenden wurden dazu unter anderem über die Webportale der SRG rekrutiert.

Da sich die Teilnehmenden der Umfrage selber rekrutieren (sogenanntes Opt-in-Verfahren), ist die Zusammensetzung der Stichprobe nicht repräsentativ für die Grundgesamtheit. So nehmen zum Beispiel typischerweise mehr Männer als Frauen an politischen Umfragen teil. Diese Daten werden aber mittels Gewichtungen an die realen Verhältnisse der Stimmberechtigten angenähert. Es werden dabei räumliche (Wohnort), soziodemografische (Alter oder Geschlecht) und politische Gewichtungsfaktoren eingesetzt. Durch diese Gewichtung wird die Repräsentativität der Stichprobe optimiert. Ziel ist, auch die Stichprobengrösse in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz zu erhöhen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite von GFS Bern.

Abstimmungsdossier

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Legende: SRF

News und Hintergründe zu den eidgenössischen, kantonalen und kommunalen Abstimmungen vom 30. November 2025.

SRF 4 News, 19.11.2025, 6 Uhr ; 

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