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Frauen im Vatikan Ein Schrittchen Richtung mehr Mitsprache

Der Papst hat sieben Frauen in die Ordenskongregation berufen. Sie können mitreden, viel mehr aber auch nicht.

Ein Paukenschlag ist das nicht. Ein Paukenschlag wäre gewesen, wenn der Papst eine Frau in einen Leitungsjob berufen hätte. In ein wichtiges Gremium wie die Glaubenskongregation.

Davon ist die neuste Entwicklung weit entfernt. Dennoch ist der Entscheid von Franziskus ein kleiner Schritt auf dem Weg zu mehr Mitbestimmung der Frauen in der römisch-katholischen Kirche.

Sieben Oberinnen hat er zu Mitgliedern der Ordenskongregation ernannt, dem Ministerium für Ordensfragen – neben 45 Männern. Die Nonnen und Schwestern können mitreden und auch mitentscheiden.

Und das ist erstaunlich. Denn das Kirchenrecht sieht nicht vor, dass Frauen in den Kongregationen, den vatikanischen Ministerien, sitzen. Erst einer Frau wurde dies erlaubt. Sie ist seit 2014 Mitglied der Missionskongregation.

Nonnen gingen für Mitsprache auf die Strasse

Papst Franziskus spricht zwar schon lange davon, dass Frauen mehr Mitsprache erhalten sollen in der römisch-katholischen Kirche. Bisher folgten den Worten aber wenig Taten.

In den letzten Jahren wurden Frauen zu Beraterinnen diverser Gremien ernannt – so gerade letzte Woche die Schweizerin Verena Lenzen bei der Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum. Doch mitentscheiden konnten sie nie.

Dass sich dies nun gerade in der Ordenskongregation ändert, ist kein Zufall. Oberinnen und Äbtissinnen haben jahrhundertelang Klöster geleitet. Sie hatten Führungsjobs inne.

In letzter Zeit wurden die Forderungen deshalb immer lauter, dass sie auch im Vatikan mehr Mitsprache erhalten sollen. Etwa ein Stimmrecht bei den Bischofssynoden. Die Nonnen gingen dafür – auch in der Schweiz – auf die Strasse.

Integrieren ja, Macht abgeben nein

Vieles deutet darauf hin, dass Frauen in Zukunft häufiger Mitglieder in den Kongregationen werden dürften. Der Kurienrat, verantwortlich für die lang erwartete Kurienreform, hat mehr Mitsprache der Frauen gefordert.

Die Zulassung zu den Kongregationen dürfte Teil der Reform sein. Das Kirchenrecht wird wohl angepasst.

Damit werden die Frauen und ihr Fachwissen in die Verwaltung des Vatikans integriert. Mehr Macht erhalten sie damit nur bedingt. Geht die Kurienreform nicht über diesen kleinen Schritt hinaus, wird der Vatikan noch lange Zeit ein Männerclub bleiben.

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