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Wichtigster Medienpreis Pulitzer-Preise für Berichte über Abtreibung und Ukrainekrieg

Die wohl bekanntesten Preise für Medienschaffende weltweit gehen in diesem Jahr an eine Reihe grosser US-Medien. Eine aufsehenerregende Berichterstattung wird nicht prämiert.

Die Zeitungen «Washington Post» und «New York Times» sowie die Nachrichtenagentur «AP» sind wegen ihrer Berichterstattung über die Einschränkungen von US-Abtreibungsrechten und den Ukraine-Krieg mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden.

Caroline Kitchener von der «Washington Post» bekam die wohl bekannteste journalistische Auszeichnung der Welt am Montag für ihre Berichterstattung über eine Frau, die wegen der Beschränkung der Abtreibungsrechte in den USA Zwillinge zur Welt brachte.

Menschen gratulieren der Pulitzer-Preisträgerin
Legende: Allen Grund zu Jubeln hatte Caroline Kitchener: Sie schreibt für die «Washington Post» zum Thema Abtreibung. EPA/BILL O'LEARY

Die «New York Times» gewann in der Kategorie der internationalen Berichterstattung «für ihre unerschrockene Berichterstattung über die russische Invasion in der Ukraine, einschliesslich einer achtmonatigen Untersuchung der ukrainischen Todesfälle in der Stadt Butscha».

AP ehrte die Jury wegen ihrer Berichterstattung in Bild und Wort aus der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol, nachdem andere Nachrichtenorganisationen den Ort längst verlassen hatten.

Ein Favorit ging leer aus

Eine vielversprechende journalistische Recherche, die vergangenes Jahr weltweit für Aufsehen sorgte, wurde nicht prämiert: der Artikel des Magazins «Politico» über die Aufhebung des Grundsatzurteils «Roe v. Wade» zu Abtreibung. «Politico» hatte es mithilfe eines internen Dokuments des sonst verschwiegenen Obersten Gerichtshofes geschafft, schon Wochen vor der Veröffentlichung von der beabsichtigten Entscheidung zu berichten.

Der Artikel hatte bei vielen Menschen weltweit Empörung ausgelöst und eine interne Suche nach der undichten Stelle im US Supreme Court zur Folge. In der Kategorie Breaking News gewann stattdessen die «LA Times» für eine Recherche über Rassismus bei lokalen Politikerinnen und Politikern in Los Angeles.

Vorder- und Rückseite der Goldmünze des Pulitzer Preises.
Legende: Die begehrte Münze ist sozusagen der Oscar für Medienschaffende. Erstmals wurde ein Pulitzer-Preis am 4. Juni 1917 vergeben. IMAGO / Xinhua

Die 107. Pulitzer-Preise wurden von Verwaltungschefin Marjorie Miller verkündet. 15 der 23 Kategorien der Pulitzer-Preise sind journalistischen Arbeiten vorbehalten, von investigativen Geschichten über Fotos bis zu Karikaturen.

Nicht nur der Journalismus wird geehrt

Die Auszeichnung wird aber auch für Literatur sowie für Musik und Theater vergeben. Die Preisträger bestimmt eine Jury, die an der New Yorker Columbia-Universität angesiedelt ist.

In der Kategorie Romane gewannen Barbara Kingsolver («Demon Copperhead») und Hernan Diaz («Trust»). Im Bereich Musik ging der Pulitzer an Rhiannon Giddens und Michael Abels für ihre Oper «Omar».

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Radio SRF 4 News, Nachrichten. 09.05.2023, 05:30 Uhr ; 

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