Heisses Thema, hitzige Diskussionen: Die Uffizien und fünf andere grosse Museen protestieren gegen eine Serie zu erotischen Gemälden und Skulpturen, welche die Porno-Plattform Pornhub mit dem Titel «Classic Nudes» lanciert hat.
In «Classic Nudes» zu sehen ist unter anderem Botticellis Meisterwerk «Die Geburt der Venus», das in den Uffizien in Florenz zuhause ist.
Ein Pornostar als Botticellis Venus
«Einige der besten Pornos der Welt gibt es nicht auf Pornhub, man findet sie nur in einem Museum», sagte Pornostar Cicciolina. Die Ex-Frau des US-Künstlers Jeff Koons tritt in einer Einführung zu «Classic Nudes» als Botticellis Venus auf.
Dutzende von Werken aus der Kunstgeschichte finden sich in «Classic Nudes»: Darunter etwa William Bouguereaus «Les Oréads» (1902), Peter Paul Rubens' «Die drei Grazien» (1630-1635) und das «Porträt der Madeleine» (1800) von Marie-Guillemine Benoist.
«Man könnte Pornografie als Kunstform betrachten – und einige Kunstwerke als pornografisch», kommentiert Pornhub die Aktion. Hintergründe zu den Kunstwerken in «Classic Nudes» liefert der Pornostar Asa Akira.
Es drohen Klagen
Die Uffizien reagierten verärgert auf «Classic Nudes». Laut Medienangaben prüft das Florentiner Museum eine Klage gegen die Plattform. Pornhub müsste für eine kommerzielle Nutzung der Bilder die Rechte dafür abgelten, liess der bekannten italienische Kunstexperten Vittorio Sgarbi verlauten.
Zuspruch für die PR-Aktion gab es dafür aus den eigenen Reihen. Der italienische Pornostar und Regisseur Rocco Siffredi hat die Initiative ausdrücklich begrüsst: «Pornhub weiss eben, dass Provokation die beste Werbung ist», so Siffredi.