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Meme des Jahres 2012 Gangnam Style - ein K-Popsong geht um die Welt

Der koreanische Rapper Psy bewies mit seiner Erfolgs-Single «Gangnam Style», dass Internet-Meme keine (kulturellen) Grenzen kennen. Mit seinem «Pferdetanz» und dem eingängigen Song hat der Koreaner Menschen auf der ganzen Welt begeistert – von Popstar Madonna bis zum Künstler Ai Weiwei.

Popmusik aus Südkorea, kurz K-Pop, ist seit Jahren in ganz Asien populär - über dessen Grenzen hinaus war der Erfolg eher bescheiden. Das änderte sich im Sommer 2012, als ein Koreaner namens Psy mit seinem simplen, aber eingängigen Lied «Gangnam Style» die Welt eroberte.

Running Gags der Web-Gemeinde

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Bei einem Internet-Mem handelt es sich um eine Momentaufnahme, um einen Schnipsel aus unserem kulturellen und gesellschaftlichen (Medien-) Alltag, der im Netz als auffällig, lustig oder absurd wahrgenommen wird. Ein Mem könnte man als Running Gag der Internetgemeinde bezeichnen, bei dem oft gilt: «Je skurriler, um so mehr Aufmerksamkeit».

Am 15. Juli 2012 wird die Single «Gangnam Style» mit dem dazugehörigen Video veröffentlicht - vier Monate später ist es bereits das meistgesehene Video auf Youtube. Mit mittlerweile über 1 Milliarde Views (Stand 27. Dezember 2012) löst Psy den bisherigen Rekordhalter Justin Bieber (das Video «Baby» hat über 800 Millionen Views, Stand 27.12.12.) ganz locker ab.

Der Erfolg des pummeligen, aber immer selbstironischen Koreaners geht auch jenseits von Youtube weiter: Bei den MTV Europe Music Awards 2012 gewinnt «Gangnam Style» in der Kategorie «Best Video» und sticht damit Grössen wie Lady Gaga und Rihanna aus. Der 34-jährige Park Jae Sang, wie Psy mit richtigem Namen heisst, tritt nicht nur mit Madonna und Britney Spears auf, sondern trifft auch UN-Generalsekretär und Landsmann Ban Ki Moon.

Von der Satire zum Kultvideo zum Mem

Mit seinem Video macht sich Park über den «Gangnam Style» lustig, den protzigen Lebensstil der Neureichen Südkoreas. Das Gangnam-Viertel ist das «Beverly Hills von Seoul», wo die Reichen und Schönen wohnen. Park parodiert mit seinem Lied die oberflächliche, Konsum orientierte Schicht der koreanischen Elite.

«Gangnam Style» - das Originalvideo und seine Parodien

Auch wenn die westlichen Fans die Kritik und Satire des Videos kaum verstehen können, ist das Video witzig genug, um tausende Parodien und Abwandlungen zu generieren. Offiziersanwärtern der United States Naval Academy marschieren mit ihren weissen Uniformen im «Gangnam Style» auf und ab, weltweit finden Flashmobs in Psy-Manier statt, Stars wie Heidi Klum, Madonna oder MC Hammer hoppeln zu dem K-Pop-Song über die Bühne. Selbst der chinesische Künstler Ai Weiwei ist sich nicht zu schade, seine eigene Version auf Youtube hochzuladen. Er tanzt den Pferdetanz mit Handschellen – seine ganz eigene Kritik am chinesischen Regime.

Neben den zahlreichen Videovariationen wird mit dem «Pferdetanz» auch in vielen Fotomontagen gespielt. Ob neben den Beatles oder bei James Bond: Der kleine, rundliche Asiate mit Sonnenbrille und Fliege taucht überall auf.

Symbol für den Aufstieg Asiens

Die eingängige Musik dazu ein komischer Tanz, den selbst der unbegabteste Tänzer nachahmen kann – es wäre einfach, das Lied als One-Hit-Wonder abzutun. Aber «Gangnam Style» ist mehr. Es ist ein Symbol dafür, dass Asien, in diesem Beispiel Südkorea, in unserer westlichen Welt immer mehr Einfluss gewinnt.

Noch vor ein paar Jahren sind wir amerikanische Autos (Ford) gefahren, haben mit amerikanischen Handys (Motorola) telefoniert und amerikanischen Pop (Britney Spears) gehört. Heute fahren wir koreanische Autos (Hyundai oder Kia), telefonieren mit koreanischen Handys (Samsung) und hören koreanischen Pop.

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