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Buddy DeFranco mit seiner Klarinette in New York, September 1947.
Legende: Buddy DeFranco mit seiner Klarinette in New York, September 1947. Wikimedia/William P. Gottlieb Collection

Musik Buddy DeFranco: So wie er hat niemand Klarinette gespielt

An Heiligabend starb der Klarinettist Buddy DeFranco. Mit ihm verliert die Welt einen der letzten grossen Jazzmusiker der Bebop-Generation. DeFranco leitete von 1966 bis 1974 das Glenn Miller-Orchestra. Er wurde 91 Jahre alt.

Buddy DeFranco kam 1923 in Camden, New Jersey zur Welt – als Sohn italienischer Einwanderer. Darauf verweist sein Vorname Boniface Ferdinand Leonardo. DeFranco wuchs mit der Musik des Swing auf. Und der King of Swing von damals – Benny Goodman – war Klarinettist.

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«Eine Einmaligkeit, die es nie mehr gab»

Auch der junge Buddy DeFranco spielte in den 1940er-Jahren Swing auf der Klarinette. Und auch er hatte das Zeug zum Star. Der 49-jährige Schweizer Jazz-Klarinettist Claudio Puntin ordnet ihn ganz oben auf der ewigen Rangliste ein: «Buddy DeFranco ist als Klarinettist eine Institution. Eine Einmaligkeit, die es nie mehr gab.»

Denn DeFranco machte etwas, was andere nicht taten. Nach 1945 kam eine neue Art Jazz auf: der Bebop. Protagonisten waren der Trompeter Dizzy Gillespie und Charlie Parker mit seinem Altosax. Und Buddy DeFranco war einer der wenigen, die den neuen Stil – schräger, schneller, schärfer als Swing – auch auf der Klarinette spielen konnten. «Ich glaube, es gab keinen Klarinettisten, der je so be-bopig gespielt hat. Im Prinzip war er der Charlie Parker der Klarinette», so Puntin.

Rhythmisch präzise, aber bescheiden

Ohne Zweifel war Buddy DeFranco ein Genie auf seinem Instrument. Allerdings hat er die Bezeichnung «Genie» für sich immer abgelehnt – obwohl er als Erneuerer der Jazzklarinette gilt.

In den 1950er-Jahren war DeFranco ein anerkannter Virtuose und erfolgreicher Bandleader. Dennoch geriet er in den 1960ern ins musikalische Abseits. Klarinette war schlicht nicht mehr gefragt. Er übernahm die Leitung des Glenn Miller-Orchestra, leitete also wieder eine Swing-Bigband. Als Musiker war er nach wie vor an einem progressiven Stil interessiert. Die Zusammenarbeit mit dem Vibrafonisten Terry Gibbs, die Buddy DeFranco bis ins hohe Alter betrieben hat, beweist es anschaulich.

Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur kompakt, 29.12.2014, 17:10 Uhr

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