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Víctor Ibarra mit Siegerurkunde
Legende: Víctor Ibarra ist der stolze erste Preisträger der Basel Composition Competition. ZVG / Benno Hunziker

Musikwettbewerb Víctor Ibarra gewinnt Basel Composition Competition

Das Preisgeld beträgt 60'000 Franken. Warum Víctor Ibarra damit nicht in die Ferien fährt, verrät er im Interview.

SRF: Víctor Ibarra, Sie haben den ersten Preis des ersten Basel Composition Competition gewonnen. Gratulation! Was bedeutet Ihnen dieser Preis?

Victor Ibarra

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Legende: ©Alejandra Reyes

Victor Ibarra wurde 1978 in Mexico geboren. Er studierte in Mexico, Frankreich und in der Schweiz. Er arbeitete mit bekannten Musikern wie Hebert Vázquez, José Luis Castillo, Edith Lejet, Daniel D’Adamo and Michael Jarrell.

Er gewann bereits den ersten Preis im Mauricio Kagel Wettbewerb und den österreichischen Zeitklang Award.

Víctor Ibarra: Es braucht viel Zeit, um ein Stück zu komponieren, und es braucht viel Zeit, um Erfolg zu haben. Der Weg war lang – aber jetzt bin ich sehr glücklich.

Wie wichtig ist dieser Wettbewerb für Ihre Karriere?

Der wichtigste Teil ist die Musik. Es ist grossartig, dass der Dirigent Francesc Prat mein Stück gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Basel einstudiert und aufgeführt hat. Das wird helfen, wenn ich mich an anderen Orten mit meinen Partituren bewerbe.

Sind Wettbewerbe wie dieser nötig für junge Komponisten?

Ich weiss, dass manche Komponisten diese Wettbewerbe meiden. Ich persönlich denke: Wir sollten das tun. Denn es ist eine Möglichkeit, unsere Musik zu präsentieren. Dieses Finale hier in Basel wurde aufgezeichnet, es gibt einen sehr hochwertigen Ton- und sogar Video-Mitschnitt. Damit kann neue Musik bekannter gemacht werden, und vielleicht wird es dadurch weitere Aufführungen geben.

Haben Sie die anderen Stücke in der Finalrunde des Wettbewerbs angehört?

Ja, natürlich.

Und wie ist Ihre Meinung darüber?

Basel Composition Competition

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Der Basel Composition Competition wurde 2017 erstmals ausgetragen. Ausgezeichnet wurden «In Memoriam» von Víctor Ibarra aus Mexiko, «After last October» des Italieners Pasquale Corrado und «Hide and seek» der Südkoreanerin Hannah Hanbiel Choi.

2019 soll die zweite Ausgabe des Wettbewerbs stattfinden.

Das Level war sehr hoch. Manche Stücke haben mir mehr gefallen als andere, aber ich habe hohe Achtung vor den Arbeiten der anderen Wettbewerbsteilnehmer.

Was meinen Sie, weshalb hat nur eine einzige Frau das Finale erreicht?

Ich weiss es nicht – es gibt viele Komponistinnen, die sehr interessante Musik schreiben. Aber in diesem Wettbewerb war der Vorentscheid anonym. Die Jury wusste also nicht, ob sie Werke von Komponisten oder von Komponistinnen für das Finale auswählt.

Wie alle Finalisten haben Sie an einem Schulprojekt teilgenommen und haben Ihrer Patenklasse Ihr Stück erklärt. Wie haben Sie das gemacht?

Das war wirklich sehr spannend. Ich hatte der Klasse zuvor meine Partitur und meine Notizen für das Programmheft geschickt. Als ich dann zu ihnen kam, waren sie bereits sehr gut vorbereitet. Sie haben mit mir ein Interview geführt, wir haben über mein Stück gesprochen, und auch über mein Heimatland. Und dann haben wir sogar einen kleinen Ausschnitt aus «In Memoriam» einstudiert. Die Schülerinnen und Schüler haben den Rhythmus geschlagen, gesungen, und Klavier gespielt.

Was werden Sie nun mit dem Preisgeld von 60'000 Franken machen?

Ich weiss es noch nicht, ich muss noch darüber nachdenken.

Haben Sie noch einen Brot-Job oder können Sie bereits von Ihren Kompositionen leben?

Ich lebe vom Komponieren. Es ist hart, aber es ist möglich.

Was tun Sie nun nach Ihrem Sieg als nächstes? Vielleicht in die Ferien fahren?

Nein, ich muss noch ein Stück abschliessen, ein Trio. Ich gehe jetzt gleich zurück ins Hotel, komponiere dieses Stück fertig und schicke die Partitur ab. Ich bin ein bisschen spät dran – wie immer. (lacht)

Das Gespräch führte Jenny Berg.

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