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Jemand hält ein Tablet. Auf dem Tablet ist ein Wikipedia-Logo.
Legende: Geballtes Wissen, dem man trauen kann? Wikipedia ist für viele Menschen Enzyklopädie Nummer 1. Getty Images / Bildschirmaufnahme / Bildmontage

Netzwelt Auf Wikipedia finden politische Gegner einen Konsens

Wer etwas wissen will, geht auf Wikipedia. Und wer etwas weiss, kann dort sein Wissen teilen. Doch kann man dem Geteilten auch trauen? Eine neue Studie weckt Hoffnung. Sie zeigt: Wenn es um kontroverse politischen Themen geht, fallen die Wikipedia-Artikel meist ausgeglichen aus.

Worum geht's?

Eine Studie der Universität Harvard hat 4000 Wikipedia-Einträge zu besonders kontroversen politischen Themen in den USA untersucht. Diese hat sie mit Einträgen der Encylopedia Britannica verglichen und kam zum Schluss: Die Wikipedia-Artikel sind meist sehr ausgeglichen und geben Meinungen gegensätzlicher politischer Lager wieder.

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur .

Die Ergebnisse der Studie zeigen zudem: Wikipedia-Autoren, die eine sehr klare – oder gar radikale – politische Meinung vertreten, werden mit der Zeit moderater. Besonders dazu beitragen soll die sogenannte Talk-Funktion – eine Subseite von Wikipedia-Artikeln, auf der sich Autoren darüber austauschen, warum sie Änderungen an den Einträgen vorgenommen haben.

Warum ist es interessant?

Das Internet ist nicht als Ort des Konsenses bekannt. Besonders in Kommentarspalten und in den sozialen Medien fliegen oft die Fetzen. Dass ausgerechnet Wikipedia, wo theoretisch jeder Einträge beeinflussen kann, eine Plattform sein soll, auf der sich Menschen mit unterschiedlicher Meinung konstruktiv austauschen, erstaunt.

Das überrascht insofern, als dass Wikipedia nicht unbedingt als neutrale Quelle bekannt ist. Das zeigte sich besonders im Wahlkampf der US-Präsidentschaftswahlen. Anhänger Trumps und Clintons, aber auch Bots schrieben in Wikipedia-Einträgen gegeneinander an. Wikipedia wurde zur Wahlkampfwaffe.

Die Studie zeigt, dass Wikipedia nicht nur ein virtuelles Schlachtfeld ist, sondern auch friedvolles Terrain sein kann – ein Ort, wo die Diskussion zu einem konstruktiven Austausch zwischen politischen Lagern führen kann.

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