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Wikipedia und Indien Frauen schreiben für Frauen, weil es die Männer nicht tun

«Cherchez la femme»: Wikipedia hat eine Übermacht an männlichen Autoren. Sie bestimmen Themen und Perspektive der Lexikonartikel. In Indien ist dieses Problem noch etwas schwerwiegender als bei uns – doch es regt sich Widerstand.

Worum geht's?

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Bei uns sind rund neun Prozent der Wikipedia-Autoren weiblich, in Indien sind es nur drei. Zugegeben, die Zahlen sind schon etwas älter, aber Tatsache ist: Wikipedia hat ein Frauenproblem. Auch in Indien.

Warum ist's interessant?

Da man meistens über das schreibt, was einen selbst betrifft, sind Frauen und deren Themen auf Wikipedia unterrepräsentiert (auch in Indien).

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Da Wikipedia zu den grössten Webseiten der Welt gehört, kann man durchaus die These aufstellen: Was nicht auf Wikipedia steht, ist sozusagen aus der Geschichte gestrichen worden. Doch das soll sich ändern.

Die Organisation Feminism in India veranstaltet regelmässig Treffen, bei denen Frauen auf Wikipedia über Frauen schreiben. Vorher wird ein Themen-Schwerpunkt (zum Beispiel «Schriftstellerinnen») festgelegt und eine Liste erstellt, welche wichtigen, indischen Frauen auf Wikipedia fehlen. Die wird dann abgearbeitet.

Fragt man bei der Gründerin von Feminism India, Japleen Pasricha, nach den Ursachen für die fehlenden Wikipedia-Autorinnen, kommt einem die Antwort irgendwie bekannt vor: Für die moderne, indische Frau, die zwischen Kinder und Karriere jongliert, gäbe es nicht viel Freizeit – und die dann auf Wikipedia zu verbringen, das stände ganz unten auf der Prioritätenliste.

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