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Bern Freiburg Wallis Das Freiburger Schönberg-Quartier ist besser als sein Ruf

Im Schönberg-Quartier im Osten der Stadt Freiburg leben 10‘000 Leute aus über 100 Nationen. Der Ausländeranteil beträgt fast 50 Prozent. Das Quartier hat den Ruf, unsicher zu sein. Das ist ein Vorurteil, finden Anwohner.

Lange lebten im Freiburger Schönberg-Quartier nur Schweizer. In den 1960iger Jahren setzte ein Bauboom ein. Es entstanden grosse Wohnblocks mit günstigen Wohnungen. «Die Zusammensetzung der Bevölkerung hat sich dadurch gewandelt», sagt Erwin Nussbaumer, Präsident des Quartiervereins.

«Mir gefällt es gut»

Im Restaurant Pokemon sitzen Türkinnen. «Leider sind viele Schweizer weggezogen», sagt eine von ihnen. Sie fühle sich sicher, fügt eine Schweizerin an, die ihr halbes Leben im Schönberg verbracht hat. «Mir gefällt es gut.»

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Reportage aus dem Schönberg-Quartier (2.4.15)
09:02 min
abspielen. Laufzeit 9 Minuten 2 Sekunden.

In der Quartierstrasse Vieux-Chêne stehen zwei grosse Wohnblocks. In diesen beiden Häusern wohnen fast 1000 Leute. Die Aussicht auf die Stadt ist super. Gigi Dorsaz wohnt seit 30 Jahren hier. Sie ist Animatorin für Jugendliche. Natürlich gebe es oft Streit. «Kinder müssen lernen, Konflikte selber zu lösen.» Ausländerfrauen regt sie zu Sprachkursen an. «Wenn Kosovarinnen unter sich bleiben, lernen sie nicht Französisch.»

Das grösste Problem ist das Littering

Markus Hayoz von der bürgernahen Polizei sagt, der Schönberg habe zu Unrecht einen schlechten Ruf. Die Kriminalstatistik zeige es deutlich: «Nachts ist das Schönberg-Quartier absolut sicher.» Das grösste Problem sei nicht die Kriminalität, erklärt der Polizist, sondern das Littering. Abfall, den die Leute auf der Strasse liegen lassen. «Das erzeugt ein unsicheres Gefühl.»

Die Primarklassen im Schönberg haben einen durchschnittlichen Ausländeranteil von 70Prozent. Der Deutschunterricht müsse deshalb stark strukturiert sein, sagt Primarlehrer Marcel Aebischer, der seit bald 40 Jahren hier unterrichtet. Das fange im Kindergarten an. «Ich esse, ich trinke, ganz alltägliche Sachen.» Auch Ausländerkinder hätten gute Bildungschancen, wenn sie zuhause gefördert würden, sagt er. «Wenn die Eltern mehr als nur – komm, iss, schweig – mit ihren Kindern reden.» Im Schulalltag betreibe man gelebte Integration. «Muslime, Christen und Konfessionslose lernen und spielen miteinander.»

(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)

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