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Zigeunerkulturtage in Zürich «Wenn wir uns im Wald verstecken müssen, kennt man uns nie»

Auf dem Areal des ehemaligen Hardturmstadions laden Fahrende wieder zu den Zigeunerkulturtagen ein. Damit wollen sie der Zürcher Bevölkerung ihren Alltag näher bringen und für genügend Standplätze kämpfen. Hinter dem Projekt steht die 74-jährige Maria Mehr.

In den Achtzigerjahren hat Maria Mehr die Zigeunerkulturtage ins Leben gerufen. Auch heute noch legt sie selber Hand an, wenn die Kulturtage auf der Stadionbrache wieder Halt machen. Sie mache das für die Jungen. Diese sollen es auch noch etwas «schön haben». Will heissen: Auch in Zukunft als Fahrende unterwegs zu sein. «Es ist nicht unsere Kultur in einer Wohnung zu leben». Man müsse die Menschen auf der ganzen Welt so akzeptieren wie sie seien, sagt Maria Mehr.

Maria Mehr zeigt an den Kulturtagen, wie ein Stuhl geflickt wird.
Legende: Maria Mehr zeigt an den Kulturtagen, wie ein Stuhl geflickt wird. zvg

Für die Schweiz und für den Kanton Zürich heisst das, es brauche genügend Standplätze, wo die Fahrenden ihre Wohnwagen jeweils für ein paar Wochen aufstellen könnten.

Handwerk und Kultur

Die Zigeunerkulturtage sollen helfen, der Bevölkerung in den Städten die Angst vor den Fahrenden zu nehmen. Gezeigt werden Handwerk und Kultur.

Im Kanton Zürich wünscht sich Maria Mehr fünf Standplätze für den Winter und zehn Durchgangsplätze für den Sommer, wo die Fahrenden jeweils ihre Wohnwagen für einen Monat aufstellen könnten.

Stadt Zürich verspricht neuen Platz

In der Stadt Zürich – mit den zwei Plätzen in Seebach und Altstetten – präsentiert sich die Situation schon jetzt vergleichsweise gut. Den Platz in Altstetten stellte ihnen der Stadtrat zur Verfügung, nachdem die Fahrenden 2015 die Hardturmbrache vorübergehend besetzt hatten. Die bisherigen Erfahrungen mit dem neuen Platz sind gut – sowohl aus Sicht der Fahrenden als auch der Stadt.

Der Platz werde von den Fahrenden gut gewartet, bilanziert der zuständige Stadtrat Filippo Leutenegger. Allerdings: Es handelt sich nur um ein Provisorium bis 2018. Leutenegger stellt jedoch in Aussicht, dass es eine neue Lösung gäbe und dass ein «nahtloser Übergang» gesichert sei.

Sie können uns nur kennenlernen, wenn sie sehen, wie wir leben
Autor: Maria Mehr Organisatorin Zigeunerkulturwoche

Maria Mehr freut sich über diese Zusicherung. Vorerst hofft sie jedoch, dass möglichst viele «Sesshaften» die Fahrenden an den Kulturtagen besuchen. «Sie können uns nur kennenlernen, wenn sie sehen wie wir leben. Wenn wir uns im Wald verstecken müssen, lernen sie uns nie kennen.»

Die Kulturtage auf dem Hardturmareal dauern noch bis Sonntag, 21. Mai.

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