Wandern kann man fast überall in der Schweiz. 65'000 Kilometer lang ist das Wanderwegnetz in der Schweiz. Wieso sollte man sich da in die Quere kommen? Ganz einfach: Weil es sogenannte Hotspots gibt, die besonders attraktiv, weil gut erreichbar sind. Zudem einen Weitblick bieten und man auf Wegen wandern kann, ohne Wanderprofi zu sein.
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Die Schönheit auf Instagram
Die Berge, die bunten Wälder, die Wasserfälle und alten sonnengegerbten Holzhäuser am Wegesrand, hält man gerne auf Instagram fest . Zudem setzen Tourismusregionen oft auf eigens dafür engagierte Influencer, die mit grosser Reichweite viele tausend Menschen mit Bildern aus der Bergregion begeistern. Schweiz Tourismus setzt auch auf Prominente.
So gondelt Roger Federer oder ein in Indien sehr berühmter Schauspieler durch die Schweiz. Beide lassen auf Instagram ein Millionenpublikum daran teilhaben. Das bringt neue Gäste auf den Geschmack, die Schweiz zu bereisen. Zur Freude der Tourismusregionen. Denn während Corona, als die Reisefreiheit stark eingeschränkt war, wurde vielen bewusst, wie wichtig der Tourismus als Wirtschaftsfaktor für die Bergregionen ist.
Plötzlich berühmt
Andere Dörfer wiederum rücken ohne ihr Zutun in den Fokus der Wander- und Reisefreudigen. Zum Beispiel Lauterbrunnen im Kanton Bern, lange vor allem bekannt als Dorf im Talboden mit Umsteigemöglichkeit nach Mürren und Wengen. Heute zählt der Hashtag Lauterbrunnen gegen eine halbe Million Beiträge auf Instagram. Das Dorf inmitten von grünen Matten unter steilen Felswänden, mit Wasserfällen, deren Gischt im Sonnenlicht glänzt, ist plötzlich prominent. Das möchte man sehen. Mit dem Auto kurven die Gäste ins Tal, auf Strässchen, die nicht gemacht sind für dieses Verkehrsaufkommen.
Portofino, Venedig, Amsterdam, Lauterbrunnen?
Overtourism meint Massentourismus. Den kennt man in Portofino in Ligurien ebenso wie in Venedig oder Amsterdam. Mit Eintritt in die Stadt für Tagestouristen probiert man zum Beispiel in Venedig ab kommenden Jahr, die Besucherströme in den Griff zu kriegen.
In Amsterdam haben die Kreuzfahrtschiffe nichts mehr im Stadthafen verloren und in Portofino gibt es «Rote Zonen», hier darf man nicht mehr stehenbleiben und warten. Lauterbrunnen hat sich neulich an einem Gemeindeanlass Gedanken gemacht, wie man in der nächsten Saison auf den Andrang reagieren kann. Respektive muss. Denn so, da sind sich die Bewohnerinnen und Bewohner einig, kann es nicht weitergehen.