Was musste man in letzter Zeit nicht alles Schlimmes über Roboter hören: Dass sie unsere Jobs wegnehmen, im Krieg als Killermaschinen eingesetzt werden, die Weltherrschaft an sich reissen wollen. Dass es auch anders geht war am Elektronik-Bastler-Festival Mini Maker Faire in Zürich zu sehen: Am Hebocon traten Roboter gegeneinander an, vor denen sich niemand zu fürchten braucht: Eine umgedrehte Kehrichtschaufel mit Motor zum Beispiel oder ein rosa Spielzeugschwein mit Flügeln an der Seite, das sich grunzend über das Spielfeld schob.
Was ist ein Hebocon?
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Das Wort Hebocon leitet sich vom japanischen Begriff «Heboi» ab, der etwas technisch Unzulängliches, von schlechter Qualität bezeichnet. Der erste Hebocon fand denn auch in Japan statt, als Low-Tech-Antwort auf andere Roboter-Wettkämpfe, die viel Know-How und Kapital voraussetzen. Heute werden Hebocons auf der ganzen Welt abgehalten. Der Hebocon an der Mini Maker Faire in Zürich fand 2018 zum zweiten Mal statt und soll im nächsten Jahr in die dritte Runde gehen.
«Der Hebocon ist ein Roboterwettbewerb für Leute, die technisch nicht begabt genug sind, einen richtigen Roboter zu bauen», erklärt Tillo Bosshart, der an der Mini Maker Faire als Hebocon-Master waltet. Die Regeln sind einfach: Der Roboter darf nicht grösser als 50 mal 50 Zentimeter sein und nicht schwerer als ein Kilo. Wer umkippt oder aus dem Ring fällt, verliert. Technisch zu raffiniert gebaute Roboter werden disqualifiziert oder erhalten Strafpunkte.
While (1) dreht in Endlosschlaufe und Schlurfi schlurft
Welche Konstruktionen sind besonders erfolgreich? «In diesem Jahr sind die Roboter besonders weit gekommen, die sich nur auf der Stelle bewegen», stellt Tillo Bosshart fest. Andere Maschinen – das ABC-Auto zum Beispiel oder der schnelle Blitz – schossen am Gegner vorbei über den Rand des 1 Meter auf 50 Zentimeter grossen Spielfelds hinaus.
Im Finale standen sich darum zwei Roboter gegenüber, die ihre Platzhälfte nicht verliessen. While (1), ein mit Schaufeln an der Seite bestückter Klotz, der sich – kleiner Programmierer-Scherz – in einer Endlosschlaufe präzise um die eigene Achse drehte. Und Schlurfi, ein kleiner Roboter mit blauem Plastik-Propeller. «’Fahri’ hätte als Name nicht gepasst», erklärt sein Erbauer, der 9-jährige Nils, «er schlurft ja bloss».
Sein unkontrolliertes Schlurfen verhalf Schlurfi schliesslich zum Sieg. Weil der Schlussmatch in einem Unentschieden endete, kürte der Hebocon-Master den Gewinner. Die Wahl fiel auf Schlurfi, weil er unberechenbarer war als sein Gegner – mehr Heboi eben.
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