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Foto mit Mann auf Tenorhorn liegt auf Notenblatt.
Legende: Mit seiner Komposition «Böhmischer Traum» hat Norbert Gälle ein Jahrhundertwerk geschaffen. zvg

Volksmusik Ein «Böhmischer Traum» wird wahr

Er gilt als Dauerbrenner bei Wunschkonzerten: «Böhmischer Traum» steht in der Gunst von Blasmusik-Fans ganz weit oben. Komponist Norbert Gälle kann sich den Erfolg selber gar nicht erklären, noch dazu, weil sein Werk ein purer Zufallstreffer war.

Einen Hit komponieren kann man nicht. Dazu gehören der richtige Zeitpunkt, die richtige Umsetzung und eine ganze Menge Glück. Dessen ist sich Norbert Gälle, der Oberschwabe und Tenorhornist der Scherzachtaler Blasmusik, bewusst, als er im September 1997 daran geht ein Stück für seine Kapelle zu komponieren. Es soll im böhmischen Stil erklingen, soviel ist ihm klar. Eine besondere Inspiration hat er keine. Auch dass seine Freundin derzeit schwanger ist, hat keinen besonderen Einfluss auf seine Kreativität. Über Tage hinweg lässt er seine musikalischen Ergüsse wie gewohnt auf Notenpapier niederfliessen. Im Anschluss an eine schlaflose Nacht rundet er seine Komposition mit dem Titel «Böhmischer Traum» ab.

Ein verkanntes Meisterstück

Seine Kapelle empfindet das Stück gelungen, aber nicht besonders originell. Erst als die Scherzachtaler daran gehen, «Böhmischer Traum» auf CD herauszubringen, bemerkt der Tonmeister die Qualität der Komposition. Nicht nur ihm ergeht es so. Kurze Zeit später ist die Melodie in aller Munde. Man spricht sogar von einem Jahrhundertwerk der Blasmusik – ein Stück, das es schafft Generationen für das Genre zu begeistern.

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Mit der Zeit entwickelt sich ein regelrechter Hype um das Stück. «Böhmischer Traum» zählt alsbald zum Standartrepertoire der meisten Blasmusik-Formationen. Sogar die Youtube-Generation zelebriert die Melodie auf ihre eigene Art und Weise und bringt sie beispielsweise im modernen Technogewand zum Glänzen.

Denkmal und Lebenstraum zugleich

Norbert Gälle ist denn auch besonders stolz darauf, mit «Böhmischer Traum» auch den Geschmack der Jungen getroffen zu haben – war doch lange Zeit die Blasmusik als veraltet verschrien. Er selber bewunderte schon als kleiner Bub Ernst Mosch und seine Egerländer Musikanten. Damals träumte er davon ebenfalls bei solchen Konzerten spielen zu dürfen. Im kleinen Rahmen ist ihm das nun mit seiner Scherzachtaler Blasmusik gelungen. Mit «Böhmischer Traum» wiederum hat er es nicht nur geschafft sich einen Lebenstraum zu erfüllen, sondern sich gleichzeitig ein Denkmal zu setzen

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