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Interview: Pamela Méndez über ihre Produzentinnen-Crashkurse
Aus Interview vom 07.08.2017.
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 36 Sekunden.
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Aktuell Diese Frau sorgt für mehr Gleichberechtigung im Tonstudio

In Tonstudios arbeiten zu wenig Frauen. Die Berner Musikerin Pamela Méndez möchte die Gleichberechtigung in Aufnahmestudios fördern und bietet Crashkurse für angehende Musikproduzentinnen an. Wir verlosen Tagesplätze.

Crashkurs «Female Homestudio»

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Am 9.9. (in Basel) und 10.9. (in Lugano) leitet Pamela Méndez zwei Crashkurse für Mädchen und Frauen, die noch nie mit dem Computer Musik gemacht haben. Wir verlosen jeweils einen Platz für diese Workshops. Interessiert? Schick uns eine E-Mail!

Musiker*innen können die Ausgaben, die sie vor und während den Aufnahmen ihrer Songs tätigen, erst mit eventuellen Musikverkäufen wieder wettmachen. Für Menschen hinter den Kulissen einer Musikproduktion sieht die finanzielle Situation ein klein wenig gesicherter aus.

So werden Produzenten und Tontechniker – also jene Personen, die in einem Tonstudio hinter dem Aufnahmepult stehen, oder für Mikrofone, Kabel und die optimale Aufnahmequalität zuständig sind – meistens mit einer im Vorfeld fix vereinbarte Gage entlöhnt.

Was verlockend klingt, zieht aber offensichtlich kaum eine Frau an: Wie in vielen anderen Sektoren des Musikbusiness' herrscht auch in diesem Bereich ein extremes Ungleichgewicht was die Geschlechterverteilung anbelangt.

So sind weniger als 5% der im Bereich der Musikproduktion tätigen Menschen Frauen. Ein Missstand, den die Berner Musikerin Pamela Méndez und «HELVETIAROCKT» mit Aufnahmetechnik- und Beatmaking-Workshops beheben möchten.

«Safe Space» für angehende Produzentinnen

«Das ungerechte Stigma ‹Frauen und Technik› zieht sich leider auch durch das musikalische Umfeld», mutmasst Méndez, wenn man sie auf die ungleiche Geschlechterverteilung anspricht. Und diese Vorurteile verschwinden nur langsam: «Meine Erfahrung zeigt, dass sich Frauen viel wohler fühlen, wenn sie die ersten Gehversuche bezüglich Musikproduktion unter sich machen können», erzählt Méndez im Interview

«Als ich mit 14 Jahren den Wunsch hatte, Beats für meine Songs zu programmieren, wollten mir die Jungs, die sich das untereinander beigebracht haben, nicht helfen», so die Singer-Songwriterin.

Das Programmieren und weitere Aufnahmetechniken hat sich die Bernerin erst Jahre später – mit meist mühsamen Tutorials – in Eigenregie beigebracht. «Ich hätte mir einen solchen Kurs gewünscht, als ich 14 war.»

So zeigt sich Méndez auch überhaupt nicht überrascht, dass die von ihr organisierten Workshops auf regen Anklang anstossen: «Teilnehmerinnen vergangener Kurse sagen mir immer wieder, dass sie sich wahrscheinlich gar nicht erst angemeldet hätten, wenn auch Männer am Kurs teilgenommen hätten.»

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