Die Story:
Mitte der Neunziger Jahre wird das wiedervereinigte Deutschland von einem Techno-Boom heimgesucht. Karl «Charly» Schmidt hat davon nichts mitgekriegt. Am Tag des Mauerfalls wurde der damalige Avantgarde-Künstler mit einem Nervenzusammenbruch in eine Berliner Klinik eingewiesen – seitdem lebt er in einer betreuten Drogen-WG in Hamburg-Altona. Im örtlichen Eiscafé begegnet er eines Tages zufällig seinem alten Freund Raimund.
Der berichtet ihm, dass sich sein vor Jahren mit Kumpel Ferdi gegründetes Electro-Label «Bumm Bumm Records» mittlerweile zur Geldmaschine entwickelt hat. Als Karl von seinem WG-Betreuer Werner Zwangsurlaub auf dem Land verordnet kriegt, nutzt er die Zeit heimlich, um die Truppe von «Bumm Bumm Records» als Fahrer und Aufpasser auf ihrer Deutschland-Tour zu begleiten.
Das hat funktioniert:
Die von «Element of Crime»-Frontmann Sven Regener verfassten Dialoge verleiten regelmässig zum Schmunzeln. Die Figuren sind zwar grösstenteils exzentrisch – dennoch sympathisch genug, dass man sich als Zuschauer aufrichtig für sie interessieren kann. Besonders Karl Schmidt, der von Charly Hübner – einst am Schauspielhaus Zürich tätig – verkörpert wird, schliesst man schnell ins Herz.
Das hat nicht funktioniert:
«Magical Mystery…» wirkt zuweilen etwas ausufernd. Insbesondere wenn die DJs zu Werke gehen und ein authentisches Bild der 90er-Techno-Szene vermittelt werden soll. Die Clubsequenzen sind zwar keineswegs langweilig – doch unterscheiden sich jeweils nur unmerklich voneinander. Damit schleicht sich eine Monotonie ein, die dem Film auf Dauer nicht guttut.
Fazit:
«Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt» unterhält mit gewitzten Dialogen. Wenn diese nicht enden wollenden Rave-Sequenzen und wortkargen Katerfrühstücken weichen, wird auch der Zuschauer vom Tour-Koller heimgesucht.
Der Film ist für:
Techno-Nostalgiker und Fans der Roman-Vorlage oder Sven Regeners Sprachwitz im Allgemeinen.
Rating:
3 von 5 Punkten.