«Dü, Da, Do. Postauto.» Jede oder jeder, welche den Kindergarten oder die Grundschule in der Schweiz besucht hat, wird wahrscheinlich nicht um dieses Kinderlied herumgekommen sein. Das junge Mundart-Pop-Duo Dachs aus St.Gallen lässt die Kinderfolklore nun wieder aufleben. Dachs, welche aus Basil Kehl und Lukas Senn bestehen, haben schon letztes Jahr mit ihrer EP «Büzlä» bewiesen, dass intelligente Texte mit viel Charme und Humor auf Schweizerdeutsch mit gut gewählten elektronischen Beats, sowie weichen Synthie-Klängen sehr gut funktionieren.
Dachs sind zudem auch das beste Beispiel dafür, dass Remixes von Mundart-Songs auch super funktioneren können. Alle Tracks ihrer zweiten EP «Büzlä» wurden in grossartige Remixes umgewandelt und funktionieren im neuen Kleid mindestens genauso gut wie in der Originalversion. «DüDaDo ist nun ihre erste Singleauskopplung ihres Debütalbums, welches im Frühling 2018 auf Radicalis erscheinen soll.
Mundart-Pop-Revoluzzers
Lange war Mundart-Pop mit einem Stigma besetzt. Bands wie Jeans for Jesus aus Bern oder eben Dachs brechen mit den alten Klichees auf und zeigen, wie progressiv und innovativ Mundart-Pop mit elektronischen Beat-Elementen und sanftem Synthie werden kann. Das hinter dem Postauto-Song nicht nur eine basslastigere Version von einem Kinderlied steckt, erfährt man aus ihrem Interview mit Noisey Schweiz . Dort begründen die Ostschweizer die Bedeutung ihres Textes und der visuellen Umsetzung im Videoclip folgendermassen: «Es geht im Song darum, Leute abzufeiern, die Zeit in etwas investieren, mit dem sie kaum Geld verdienen können. Da war der Videoclip mit dem Brieftaubenzüchter auch naheliegend und sehr schön.» Auch das Postauto würde ohne Subventionen wohl nicht laufen, wie auch die Schweizer Musikindustrie.
Die Ostschweizer geben einem die Möglichkeit den Song auf verschiedenste Arten zu hören. Als lustigen Ohrwurm, der in einem alte Kindheitserinnerungen wieder hochleben lässt, oder als guten, scharfsinnigen Song, der geschickt verpackt für viel Gesprächsstoff sorgen kann. Bei uns löste der Song übrigens auch einige Diskussionen aus. Für einige ein lästiger Ohrwurm, für die anderen eine progressive, intelligente Produktion. Das ist auch gut so. Denn, wer erinnert sich schon an etwas, dass nicht auch eine Reibung erzeugen kann.