Es gibt viele weitere Methoden, um die grefrässigen Gesellen auf Distanz zu halten: Bei lebendigem Leibe zerschneiden, im Bier ertränken oder mit Schneckenkörnern vergiften. So kann man Nacktschnecken loswerden, keine Frage. Doch sind dies makabere Methoden, die gerade im Falle der Schneckenkörner auch für Häuschenschnecken und Kleintiere wie Igel oder Blindschleichen schädlich sind.
Mitglieder der Facebook-Community von «Mission B» und «Trick 77» verraten ihre Tipps und Tricks, wie sie den Schnecken den Spass am Salat auf humanere Weise verderben:
1. Absammeln
Es ist eine etwas aufwändige, aber auch super simple Methode: die Schnecken von da, wo sie nicht sein sollen, absammeln . Melanie Apfelbaum macht jeweils frühmorgens, spätabends und bei Regen einen Rundgang durch ihren Garten und sammelt die Schnecken ab. Celina Schärli empfielt, die Schnecken mindestens 200 Meter weit entfernt wieder abzusetzen. Wichtig ist, die Schnecken nicht im Wald auszusetzen, da dies zum Problem werden kann für heimische Waldschnecken wie die Rote Wegschnecke.
2. Den Weg erschweren
Die effektivste Methode ist wahrscheinlich, den Schnecken gar nicht erst Zugang zum Salat zu gewähren.
- Jens Rohrbeck empfielt einen Schneckenkragen , den es im Handel zu kaufen gibt. Er tut das vor allem, wenn die Pflanzen noch jung sind und den Schnecken besonders gut schmecken.
- Sonja Brunner legt Eierschalenkrümel um die Pflanzen. Darüber können Schnecken schlecht kriechen, und die Eierschale ist als Dünger erst noch gut für den Boden. Das gleiche gilt für Kaffeesatz.
- Celina Schärli hat herausgefunden, dass Schnecken es nicht mögen, wenn sie ihre Beete etwas umhackt . Der Boden wird ihnen so anscheinend zu uneben.
- Marcus Corazza machte gute Erfahrungen mit Brennnesseln. Sein Brennnessel-Mulch habe bis jetzt die Schnecken vom Salat ferngehalten.
- Eine Idee zum Schmunzeln hatte Andrea Thiel. Sie setzt ihren Salat jeweils in für Schnecken unerreichbare Blumenkästen zum Aufhängen .
3. Diese Pflanzen halten Schnecken fern
Schnecken sind etwas wählerisch. Nicht alles schmeckt ihnen gleich gut. Manche Pflanzen mögen sie auch gar nicht und versuchen, diese zu meiden. Dies sind laut Mitgliedern der Community beispielsweise:
- Jungfer im Grünen
- Rainfarn
- Wurmfarn
- Calendula (Ringelblume)
Harald Ambühl löst sein Schneckenproblem, indem er in seinem Garten Mischkulturen anlegt. Zwischen die Salatköpfen steckt er Zwiebeln und Knoblauch . Der Geruch vertreibe die Schnecken.
4. Natürliche Feinde der Schnecken fördern
Manche Tiere finden kulinarischen Gefallen an den schleimigen Zeitgenossen. Auch ganz ohne Kräutersosse.
- Brigitta Kathrin Leuthold schwört auf Igel. Die stacheligen Vierbeiner mögen Gärten mit einheimischen Hecken, Asthaufen und wenig Gefahren, wie zum Beispiel offene Schächte.
- Blindschleichen haben Schnecken zum Fressen gern. Monika Frauenfelder hat einen Komposthaufen, den sie nie umsticht und in dem viele Blindschleichen mit grossem Hunger leben.
- Die Enten von Amy Renda haben die Schneckenplage gut in den Griff bekommen. Einzig die Erbsen hätten seitdem gelitten und würden von den Enten gerne aus den Schoten gezwackt.
- Der Garten von Yvonne Leuthold ist ein Schneckenparadies. Aber keine Angst. Bei ihr hat sich die Weinbergschnecke durchgesetzt, die die Eier der spanischen Wegschnecke frisst und so verdrängt.
- Marco Bertschinger schlägt vor, den Garten glühwürmchenfreundlich zu gestalten. Denn, wer hätte es gedacht: Die kleinen Glühwürmchenlarven verspeisen am liebsten Schnecken. Damit sich Glühwürmchen im Garten wohlfühlen, sollte er über giftfreie und schattige Plätzchen, feuchte Verstecke und vor allem über Dunkelheit verfügen.
5. Von Salat und Gemüse ablenken
Wer keine Schnecken im Gemüsebeet will, hat auch die Möglichkeit, den Schnecken willkommene Alternativen zu bieten.
- Celina Schärli setzt Tagetes . Diese locken Schnecken an und werden weit weg vom Salat gesetzt.
- Linda Difler lässt alte Tulpenblätter liegen, die von den Schnecken noch so gerne verspeist werden.
- Besonders grosszügig ist Lotty Jeker-Kirchhofer. Sie pflanzt immer die doppelte Menge an Salat . Die Hälfte davon extra für die Schnecken.
Eine richtiggehende Antischnecken-Strategie hat sich Gaby Kistler zurechtgelegt:
- Nur garantiert schneckensichere Blumen und Stauden in die Beete pflanzen.
- Einen abgemähten Rasenstreifen um den Gemüsegarten belassen. So kann man sehen, we sich da «reinschleimen» will. Gaby Kistler offeriert den Schnecken rund um diesen Rasenstreifen frische Salatrüstabfälle und andere Leckereien. Diese Rüstabfälle halten die Schnecken auf dem Weg Richtung Gemüsepflanzen ab und sie kommen schon gar nicht auf dumme Ideen. Zudem legt sie morsche Brettchen hin. Am Abend liest Kistler die Schnecken ab, auch unter dem Brettchen, und stetzt sie mindestens 200 Meter vom Haus entfernt auf einer Wiese wieder aus.
- Richtig giessen : Bei trockener Witterung immer nur am Morgen früh giessen, sonst lockt man am Abend mit der Feuchtigkeit wieder zusätzlich Schnecken an.