Neophyten sind Pflanzen, die seit der Entdeckung Amerikas im 15. Jahrhundert in Gebiete eingeführt wurden, in denen sie ursprünglich nicht heimisch waren. In einem typischen Schweizer Garten gibt es viele solcher Neophyten. Als Sichtschutz dient oft eine Thujahecke, im Gemüsegarten wachsen Kartoffeln oder Tomaten und Zierpflanzen wie Petunien erfreuen durch ihre kräftigen Farben.
Invasive Neophyten
Neben der Tatsache, dass Neophyten für einheimische Tiere oft nutzlos sind, stellt ein Grossteil dieser exotischen Pflanzen keine grösseren Probleme dar. Viele haben sich gut in unsere Umwelt integriert. Manche Pflanzenarten breiten sich aber so stark aus, dass sie Schäden anrichten und einheimische Pflanzen verdrängen. Bei diesen Arten spricht man von invasiven Neophyten.
Invasive Neophyten machen vor keinem Gartenzaun halt, vermehren sich in freier Natur und verdrängen einheimische Pflanzen, die wiederum für viele einheimische Tierarten überlebenswichtig sind.
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Schwarze Liste
Laut Info Flora , dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora, stehen 40 Arten invasiver Neophyten auf einer Schwarzen Liste . Die dort aufgeführten Pflanzenarten gefährden die menschliche Gesundheit, schädigen die Biodiversität oder richten ökonomische Schäden an, zum Beispiel in der Landwirtschaft.
Laut der Freisetzungsverordnung des Bundes sind die Kantone verpflichtet, Massnahmen zur Bekämpfung anzuordnen. Jährlich werden in der Schweiz über 20 Millionen Franken investiert, um invasive Neophyten aus ökologisch wertvollen Lebensräumen zu entfernen.
Neophytenfreier Garten
Wer sich mehr Biodiversität im Garten wünscht, ersetzt invasive Neophyten wie Kirschlorbeer oder Sommerflieder bestenfalls mit einheimischen Pflanzen. Besonders wertvoll für die einheimische Tierwelt sind regionale Wildpflanzen – also keine Zuchtformen.
Da sich viele invasive Neophyten über Wurzelteile vermehren, ist es sinnvoll, die Pflanzen komplett auszugraben. Das Pflanzenmaterial sollte nicht im eigenen Kompost oder mit der Grünabfuhr entsorgt werden, sonst besteht die Gefahr, dass sich die Pflanzen über die Samen oder Wurzelteile verbreiten. Für die Entsorgung gibt es professionell geführte Kompostieranlagen. Oder man entsorgt es direkt mit der Kerichtabfuhr.
Nützliche Links
Einfach ausreissen reicht leider oft nicht aus. Die Fläche, an der die Neophyten entfernt wurden, sollte rasch wieder mit einheimischen Wildpflanzen bepflanzt werden. Die invasiven Arten haben sonst leichtes Spiel und die Gefahr ist gross, dass sie im nächsten Jahr wieder genau gleich zahlreich nachwachsen.
Einheimische Alternativen
Diese einheimischen Alternativen schlägt Info Flora für invasive Neophyten vor. Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, dass sich die Pflanzen in ihrem Aussehen und in ihrer Funktion möglichst ähnlich sind.
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- Vogelbeerbaum anstatt Götterbaum
- Sanddorn anstatt Sommerflieder
- Garten-Geissblatt anstatt Japanisches Geissblatt
- Stechpalme oder Lorbeer anstatt Kirschlorbeer
- Blumenesche anstatt Essigbaum
- Blumenesche anstatt Robinie
- Gewöhnliche Goldrute oder Königskerze anstatt Kanadische Goldrute
- Blauer Eisenhut oder Hoher Rittersporn anstatt Vielblättrige Lupine
- Stechpalme oder Buchsbaum anstatt Mahonie
- Efeu anstatt Fünffingerige Jungfernrebe