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Wechseljahre «Was hilft gegen Schlafprobleme und Hitzewallungen?»

Irène Dingeldein, Serena Lozza, Gesa Otti-Rosebrock und Susanna Weidlinger haben Ihre Fragen im «Puls»-Chat beantwortet.

Fachpersonen im «Puls»-Chat

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Dr. Irène Dingeldein
Gynäkologin
Praxis Dingeldein

Dr. Serena Lozza
Psychotherapeutin
Psychiatrie St. Gallen

Dr. Gesa Otti-Rosebrock
Gynäkologin und Phytotherapeutin
Praxis Frauenmedizin

Dr. Susanna Weidlinger
Fachärztin Gynäkologie und Geburtshilfe
«Menopausenzentrum» Inselspital Bern

Guten Abend Ich bin 51 Jahre alt und seit rund 2 Monaten habe ich Schlafprobleme. 4-5 x die Woche erwachen ich zwischen 01.00 und 03.00 Uhr und kann danach nicht mehr einschlafen. Kann das damit zusammenhängen und haben sie mir einen Tipp? Besten Dank

Serena Lozza: Guten Abend. Das wäre durchaus möglich. Oder gab es in den letzten 2 Monaten andere Stressoren, die die Schlafprobleme auch erklären könnten? Hier einige Tips: Schauen Sie, dass Sie abends wirklich richtig müde sind, bevor Sie sich ins Bett legen und verzichten Sie möglichst auf einen Mittagsschlaf. Auch gibt es einige Verhaltensweisen die leider dazu führen, dass wir, wenn wir nachts einmal wach sind, nur schwer wieder einschlafen können. Dazu gehört es, auf die Uhr zu schauen, ans Handy oder vor einen anderen Bildschirm zu gehen oder auch nachts etwas zu essen. Holen Sie sich im dunkeln ein Glas Wasser, setzen Sie sich kurz im Wohnzimmer auf die kühle Couch oder wechseln Sie das T-Shirt, falls dieses verschwitzt sein sollte. Gehen Sie danach wieder ins Bett und wiederholen Sie das Prozedere, falls Sie nach ca. 10min nicht wieder eingeschlafen sind.

Ich bin 40 und meine Regel bleibt seit 4 Monaten aus. Schwanger bin ich nicht. Ich habe die typischen in der Sendung beschriebenen Symptome. Hitzewallungen, Schlafstörungen, bin gereizt und dünnheutig. Kann es sein, dass ich mit 40 Jahren schon in den Wechseljahren bin??? Und kann ich das noch irgendwie aufhalten? Besten Dank

Irène Dingeldein: Guten Abend, gibt es noch einen anderen Grund für das Ausbleiben der Regel? Stress? Ic h denke, dass eine Kontrolle der Blutwerte wahrscheinlich Sinn machen würde. Und ich empfehle den Versuch mit Mönchspfeffer den Zyklus noch einmal anzukurbeln.

Ich finde es schade, dass man sehr selten über die Schleimhäute ini den Wechseljahren spricht. Austrocknung Vaginal. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Ein Tabuthema.

Irène Dingeldein: Genau! Deshalb tun wir es jetzt. Es gibt einige Möglichkeiten, die Schleimhäute der Vagina zu pflegen. Natürliche und hormonelle. Und es ist das A und O für die Frauen in den Wechseljahren, die Sexualität schmerzfrei geniessen zu dürfen.

Grüezi. Vor 2.5 Jahren hatte ich mit 47 Jahren meine letzte Periode. Ich hatte bisher keine Wechseljahre-Beschwerden wie Hitzewallungen, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen etc. Ist mit diesen Symptomen zu einem späteren Zeitpunkt zu rechnen?

Serena Lozza: Es gibt durchaus Frauen, die mit wenigen bis keinen Symptomen durch die Wechseljahre kommen. Da sind Sie wohl ein Beispiel dafür. Leider spricht man viel zu selten über solche Verläufe und es wird oft nur aufgezeigt, was alles Schlimmes und Unangenehmes passieren kann.

Ich bin 79 und schwitze, haupts. tagsüber. Nachts eigentlich nie. Die Antwort von meinem Arzt: es gibt Frauen die schwitzen bis 90! Ja Bravo es ist wirklich sehr unangenehm wenn man ständig das Gefühlt hat man sei nicht sauber. Habe es schon mit Menosan probiert- Erfolg gleich null. Hoffe immer noch auf eine Lösung meines Problems.

Susanna Weidlinger: Die mittlere Dauer von Hitzewallungen ist ca. 7 Jahre. Wenn die Hitzewallungen schon früh prä- bzw. perimenopausal begonnen haben, dann dauern diese sogar im Mittel über 11 Jahre an. Bis zu 10 % der Frauen leiden auch nach dem 70. Lebensjahr noch an Hitzewallungen. Es ist somit gar nicht so aussergewöhnlich, dass Sie noch daran leiden. Am besten Sie lassen sich von Ihrem Frauenarzt beraten und abklären. Eine nicht hormonelle Alternative zu Menosan (Salbei) wäre z.B. Cimifemin forte (Traubensilberkerze.)

Guten Tag, ich bin 40 und frage mich, ob ich die nächsten Jahre proaktiv etwas tun kann um die Wahrscheinlichkeit für Wechseljahrebeschwerden zu minimieren (Auftreten an sich und Intensität). Dankeschön für eine Rückmeldung.

Gesa Otti-Rosebrock: Guten Abend Ein gesunder Lebenswandel mit ausreichend Bewegung, gesunder Ernährung und einem Normalgewicht können sich sowohl auf die Häufung wie auch auf die Intensität der Beschwerden positiv auswirken.

Grüezi Ich leide unter Schlafstörungen. Darf aber wegen meines Brustkrebses (2013), der stark hormonsensibel war, keine bioidentische Hormone nehmen. Was kann ich als Ersatz nehmen, damit ich wieder schlafen kann?

Serena Lozza: Guten Abend. Gemäss Leitlinien wird bei Ein- und Durchschlafstörungen eine Psychotherapie empfohlen. Es handelt sich dabei speziell um die Kognitive Verhaltenstherapie bei Insomnie – auch KVT-I abgekürzt. Alternativ gibt es auch die Möglichkeit sedierende Antidepressiva zu probieren. Diese werden tief dosiert eingenommen, so dass sie nicht antidepressiv wirken, sondern man eigentlich alleine die Nebenwirkungen (müde machend) ausnutzt.

Hallo ich nehme die Minipille ein u bin55 jahre man sagte mir ich komme nicht in die Wechselhahre da ich die Minipille einnehme u zusätzlich schildrüsen harmon stimmt das lg u danke für infos

Gesa Otti-Rosebrock: Die hormonelle Veränderung in den Wechseljahren wird nicht durch die Einnahme der Minipille (gestagen-only-pill) verhindert. Wenn die natürliche Hormonproduktion in den Eierstöcken sinkt, beginnen unweigerlich die Wechseljahre.

Die Menopause steht bei mir bald an. Noch merke ich zum Glück nicht viel. Ich habe schon etwas mehr auf der Waage und möchte auf keinen Fall während der Menopause noch mehr zunehmen. Was emphelen sie mir?

Susanna Weidlinger: Im Alter nimmt die Muskelmasse ab wodurch der Ruheenergieverbrauch sinkt. Frauen, die ihre Ernährungsgewohnheiten nicht dahingehend anpassen, müssen mit einer Gewichtszunahme rechnen. Mit Sport und Bewegung können Sie Ihren Energiebedarf erhöhen und einer Gewichtszunahme vorbeugen. Viele Frauen befürchten zudem eine Gewichtszunahme allein als Effekt einer Hormonersatztherapie (HRT). Daten zeigen allerdings klar, dass Frauen unter einer solchen im Vergleich zu Frauen ohne HRT sogar weniger an Gewicht zunehmen. Eine HRT scheint sich also positiv auf das gewicht und auch auf die Körperfettvereilung auszuwirken.

Nützt Traubensilberkerzen- Wurzelextrakt wirklich etwas gegen Wechseljahrbeschwerden oder handelt es sich dabei eher um ein Placebo? Vielen Dank für die Auskunft

Irène Dingeldein: Es kann helfen, und hilft vielen Frauen.

hallo, ich leide aktuell unter Hitzewallungen. Nein, nicht nur beim aktuellen warmen Wetter ;-) Ich befinde mich tatsächlich in den Wechseljahren. Was kann ich gegen die Hitzewallungen und Schweissausbrüche (vorallem Nachts) tun?

Irène Dingeldein: Guten Tag, ich weiss nicht wie alt sie sind, gerne können Sie mit etwas pflanzlichem probieren, ich jedoch empfehle die Einnahme von Hormonen, nicht zu lange zuwarten und leiden..

Wie weiss ich ob ich an einer „normalen“ depressiven Verstimmung leide oder an einer Wechseljahr-bedingten, die dirch Hormone evtl. besser werden könnte?

Serena Lozza: Rein von den Symptomen her, gibt es da wenig bis keine Unterschiede. Risikofaktoren für eine hormonbedingte Depression in den Wechseljahren sind eine Depression in der Vergangenheit, stressreiche Lebensereignisse wie eine Scheidung oder finanzielle Sorgen in den letzten 6 Monaten, wenig soziale Unterstützung oder auch eine Hormonsensitivität in der Vergangenheit. Gerade wenn Sie vor den Wechseljahren nie eine Depression hatten oder bisher primär im Rahmen von starken hormonellen Schwankungen wie nach einer Geburt, dann könnte das durchaus ein Zeichen dafür sein, dass sie eine Hormonsensitivität haben. Dann würde die Depression effektiv besser auf eine Hormontherapie anschlagen als bspw auf Antidepressiva. So oder so empfehle ich klar auch den Gang zu einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten, der eine saubere Diagnostik machen und eine zur HRT ergänzende Psychotherapie anbieten kann.

Ich nehme dauerhaft Gestagene zur Behandlung einer Endometriose. Wann merke ich, wenn ich in die Wechseljahre komme und was muss ich dann bei der Hormonbehandlung beachten?

Susanna Weidlinger: Die Einnahme von Gestagenen ist eine valide Therapie von Endometriose. 2/3 aller Frauen leiden an klimakterischen Beschwerden. 1/3 erfährt eine dadurch bedingte beträchtliche Einschränkung der Lebensqualität. 1/3 ist nur minimal symptomatisch und kommt mit den Beschwerden ganz gut klar. 1/3 hat gar keine Beschwerden. Wenn Sie zu den 2/3 aller Frauen gehören, die Beschwerden haben, dann werden Sie dies trotz der kontinuierlichen Einnahme von Gestagenen und der dadurch ja ohnehin ausbleibenden Menstruation trotzdem merken. Wenn Sie allerdings zu jenem glücklichen Drittel gehören, die keine Beschwerden verzeichnen, dann merken Sie den Eintritt der Menopause folglich nicht. Aber das stört dann ja auch nicht. Bei einer kontinuierlichen Einnahme von Gestagenen aufgrund einer Endometriose, muss im Falle einer zusätzlichen Gabe von Östrogenen, auf eine genügend hohe Dosierung der Gestagene geachtet werden. Ein Gestagen im Rahmen einer Hormonersatztherapie muss immer so hoch gegeben werden, sodass dem Östrogen-vermittelten aufbauenden Effekt auf die Gebärmutterschleimhaut ausreichend entgegengewirkt wird. Im Fachjargon nennt man das auch die Transformationsdosis eines Gestagens.

Guten Tag, was kann frau am besten tun bei Unruhe/Nervosität und daraus resultierender Schlaflosigkeit? Besten Dank!

Serena Lozza: Guten Abend. Es ist wichtig sich abends eine ruhige Atmosphäre und eine Pufferzone zu schaffen. Heisst, sich vor dem ins Bett gehen genügend Zeit nehmen um herunterzufahren und eine möglichst eine ruhige Aktivität vornehmen (bspw weg vom Bildschirm zu gehen, keine Mails mehr zu lesen, etc). Sie können auch bewusst eine Entspannungsübung wie eine Atemübung oder eine progressive Muskelrelaxation machen oder bspw. eine Runde Yoga machen oder Meditieren. Fragen Sie sich gerne auch, was Sie nervös und unruhig macht? Gibt es eine Möglichkeit etwas daran zu verändern? Machen Sie sich diese Gedanken jedoch lieber in einer ruhigen Minute am Tag, so dass Sie nicht abends daran rumstudieren müssen.

Liebes Fachteam Ich stecke auch mitten in den Wechseljahren, bin 54 Jahre alt, und hatte vor 13 Monaten meine letzte Periode. Was mich am meisten zu schaffen macht, sind der konstante Schlafmangel...Erwache jeden Nacht zweimal und 4 Stunden Schlaf sind leider der Standart......Nun ich lese mich durch die Ratschläge, und probiere einiges aus....Nun aber meine Frage: Was soll man machen, wenn man keine Hormone nehmen sollte, da das Brustkrebsrisiko hoch ist ??? War schon bei 3 Frauenärzten/innen, und alle raten mir eher davon ab....an den Gesprächen hörte ich immer heraus, dass sie eher davon abraten....und unter diesen Voraussetzungen kann ich auch schon aus Angst, vor dem Krebs keine Hormone/ Hormonsalbe nehmen.... Meine Mutter und ihre Schwester hatten Brustkrebs....Daher gehe ich auch seit ich 30 Jahre alt bin in die Mamographie.

Serena Lozza: Guten Abend. Im Falle von Ein- und Durchschlafstörungen wird nach Leitlinien eine sogenannte Kognitive Verhaltenstherapie bei Insomnie als Therapie der Wahl empfohlen. Neuste Studien zeigen, dass diese Form der Therapie auch in den Wechseljahren sehr gut funktioniert und abgesehen von einer zu Beginn erhöhten Ermüdbarkeit eigentlich keine Nebenwirkungen hat. Sie wird durch speziell ausgebildete PsychotherapeutInnen angeboten und eignet sich auch sehr gut für Frauen, die aufgrund der Vorgeschichte keine Hormontherapie starten können.

Bioidentische Hormone nimmt man so viel ich weiss bis die Menopause vorbei ist. Stimmt das? Also ca. 10 Jahre. Was geschieht mit einem, wenn man bioidentische Hormone nach der Menopause absetzt? Und wie hoch ist das Trombosenrisiko bei dieser Hormontherapie?

Gesa Otti-Rosebrock: Kurz etwas zum Begriff der Menopause. Das definiert alleine den Zeitpunkt der letzten Menstruation, nach der während 1 Jahr keine weitere Menstuationen mehr einsetzten. Somit ist die Menarche die erste und die Menopause die letzte reguläre Blutung im Leben einer Frau. Der gesamte Zeitraum der Wechseljahrbeschwerden kann sich Jahre vor bis Jahre nach der Menopause hin erstrecken. Den genauen Zeitpunkt zum Absetzen einer Hormonersatztherapie sollten sie mit Ihrer Frauenärztin besprechen. Bei Auftragen von bioidentischem Oestrogen über die Haut ist das Risiko für Thrombosen sehr gering.

Ich nehme die Minipille, damit ich keine Periode mehr habe. Ich bin 47 Jahre alt und habe einen 4jährigen Sohn, bin also spät Mutter geworden. Hat die Pille Auswirkungen auf den Beginn meiner Wechseljahre? Wie merke ich, dass ich in die Wechseljahre komme? Wann soll ich die Minipille absetzen?

Susanna Weidlinger: Die Einnahme eines Kontrazeptivums hat keine Auswirkungen auf den Zeitpunkt der Menopause. Man kann in diesem Sinne keine Eizellen «aufsparen». Die Eizellen gehen vielmehr durch Alterungsprozesse zugrunde. Wie merken Sie, dass Sie in die Menopause kommen: 2/3 aller Frauen leiden an klimakterischen Beschwerden. 1/3 erfährt eine dadurch bedingte beträchtliche Einschränkung der Lebensqualität. 1/3 ist nur minimal symptomatisch und kommt mit den Beschwerden ganz gut klar. 1/3 hat gar keine Beschwerden. Wenn Sie zu den 2/3 aller Frauen gehören, die Beschwerden haben, dann werden Sie dies trotz der Einnahme einer Progestin-Only-Pille und der dadurch ja ausbleibenden Menstruation trotzdem merken. Wenn Sie allerdings zu jenem glücklichen Drittel gehören, die keine Beschwerden verzeichnen, dann merken Sie den Eintritt der Menopause folglich nicht. Unter einer laufenden Kontrazeption kann man anhand des Blutungsmusters nicht unterscheiden, wo genau man sich auf der Zeitachse des menopausalen Übergangs bewegt. Um das herauszufinden, müsste man die Kontrazeption absetzen und das Blutungsmuster beurteilen. Bleibt die Menstruation vor dem 50. Lebensjahr aus, wird dazu geraten noch bis zu zwei weiteren Jahren lang zu verhüten. Hat eine Frau die letzte Blutung nach dem 50. Lebensjahr, wird empfohlen noch ein Jahr lang zu verhüten.

Seitdem ich in den Wechseljahren bin habe ich vor allem um den Bauch stark zugenommen. Ich war vorher immer schlank und es stört mich, dass ich es trotz etwas mehr SPort nicht in den Griff bekomme. Gibt es Tipps, wie mein Gewicht in den Wechseljahren halten kann? Auf eine Diät im klassischen SInn möchte ich lieber verzichten. Danke für die ANtwort

Irène Dingeldein: Gesunde Ernährung und allenfalls eine Hormonersatztherapie wirken wunder!

Stehe vor der Entscheidung Hormonbehandlung gegen Wallungen ja/nein. Wie ist das Wissen aktuell zu Chancen und Risiken? 2. Gewichtszunahme (vor allem am Bauch). Hab bereits 2-3 Kleider Nummern mehr. Gibt es gesunde Wege sein Gewicht in der Menopause zu beeinflussen? Muss man auf spezielles achten? PS: Mir ist gesunde Ernährung wichtig. Sport mach ich moderat, hab aber keine Lust & Zeit für mehr 🙈

Irène Dingeldein: Hormone zum richtigen Zeitpunkt wirken Wunder! Sie schützen vor Herzkreislauferkrankungen, vor Knochenverlust etc. Ebenso nimmt man eben eher dann nicht zu, sondern kann sein Gewicht besser behalten. Auch für die Psyche sind sie gut.Ich denke, Sie machen schon sehr viel richtig!

Liebe Expert*innen Ich bin 42 und spühre seit knapp 2 Jahren eine Veränderung in der Regelmässigkeit meiner Menstruation (frührr auf den Tag genau pünktlich, jetzt -7 bis +40 Tage verschoben). Seit einem halben Jahr bin ich für einen bis mehrere Tage am Stück biestig, fies, agiere mit voller Energie und festem Glauben, dass ich richtig liege. Oder MUSS etwas unbedingt tun oder kaufen. Tage später kann ich mein eigenes Verhalten nicht mehr nachvollziehen. Diese Tage scheinen eher am Ende der Periode, also vor den blutigen Tagen, zu liegen, tauchen aber nicht zuverlässig auf. PMS hatte ich zum Glück nie. Könnten diese biestigen Tage mit Stimmungsschwankungen der Wechseljahre zusammenhängen? Kann ich etwas dagegen tun? Vielen Dank und Grüsse!

Serena Lozza: Es wäre sehr gut möglich, dass die geschilderten Symptome mit den hormonellen Veränderungen zusammenhängen. Gerade die Gereiztheit ist etwas, das wir von sehr vielen Frauen in den Wechseljahren hören. Auch PMS können sich in den Wechseljahren durchaus verstärken. Sie könnten bspw. ein Zyklustagebuch führen und sich zu den beschriebenen Symptomen notieren, wann im Zyklus diese genau vorkommen. Oft ist es einfacher mit solchen Symptomen umzugehen und sich diese auch einfach mal durchgehen zu lassen, wenn man weiss, dass diese aufgrund von hormonellen Veränderungen auftreten und auch wieder weggehen. Überlegen Sie sich aber gerne auch, was Sie so fühlen lässt. Was sind die Trigger? Können Sie an diesen etwas verändern? Können Sie ev. auch etwas tun, um insgesamt das Stresslevel zu reduzieren?

Wallungen: Wie bemerke ich ob es Wallungen sind oder mir mein Körper Alarmsignale zu meiner Gesundheit sendet? Können Wallungen zwischendurch verschwinden und ca. nach einem halben Jahr wieder auftreten?

Gesa Otti-Rosebrock: Man unterscheidet trockene und feuchte Wallungen. Es ist nicht immer ganz einfach Wallungen von anderen Schweissausbrüchen und Hitzeschüben zu unterscheiden. Deshalb ist die genaue Erhebung der Krankengeschichte und evtl. auch eine Abklärung auf andere Krankheiten differentialdiagnostisch notwendig. Dazu kann zum Beispiel eine Blutuntersuchung, Blutdruckmessung notwendig werden. Wallungen, die vor allem in der Prä- oder Perimenopause auftreten können zwischendurch verschwinden und wieder auftreten. Die Hormonspiegel können sich in dieser Zeit immer wieder ändern.

Guten Abend Ich bin 46 und in der Perimenopause (kurze und lange Zyklen, Schmierblutungen, Progesteronmangel, Östrogen auch schon tief, aber FSH nur leicht erhöht).

 Ich leide neu an Migräne und Kopfschmerzen. Sicherlich kurz vor und während der Mens, aber auch ich der ersten Zyklusphase bis und mit Eisprung. Ist das möglich, dass dies auch hormonell sein kann? Ich hatte früher keine Migräne oder Kopfschmerzen.

Und noch 2 weitere Fragen:

 1) Verzögert man das Ausbleiben der Menstruation (Menopause), wenn man bioidentische Hormone einnimmt? Oder erfolgt die Menopause dennoch zur gleichen Zeit, wie ohne Hormone?

2)wenn man die Hormone dann langsam absetzt, treten dann plötzlich Wechseljahrbeschwerden auf (Wallungen etc)?

 Kleine Anregung: es wäre super, wenn Frauen ab 40 besser informiert werden, dass auch vor der Menopause, also in der Perimenopause, Symptome auftreten und die hormonelle Umstellung beginnen kann und was das ganzheitlich für Auswirkungen haben kann! Vielen Dank!

Irène Dingeldein: Guten Abend!

1. Sie haben recht!! Die Wechseljahre fangen schon viel früher an, als dann die Menopause eintritt..

2. ich empfehle nicht unbedingt die Blutwerte zu behandeln., in Ihrem Fall empfehle ich vorerst Mönchspfeffer zu versuchen, welches eine gelbkörperhormonähnliche Wirkung zeigt.

aber , wenn es dann nötig wird, nicht auf Hormone verzichten, sondern eine sinnvolle Zeitspanne diese einnehmen.

die Menopause wird nicht verzögert.. und langsam Absetzen.. Schönen Abend!

Seit Beginn der Wechseljahre habe ich Probleme mit Schwitzen, v.a. am Kopf und im Intimbereich. Was kann ich am besten dagegen tun (keine Hormonersatztherapie) und hört das bei der Menopause wieder auf?

Irène Dingeldein: Versuchen Sie es doch einmal mit einer Mönchspfeffer-Kur. Zu Beginn der Wechseljahre ist häufig das Gestagen zu tief, Mit Premens können Sie ev. schon etwas bewirken.

Ich bin 42 Jahre alt. Als ich während 9 Monaten keine Regelbluttung mehr hatte (letztes Jahr) hat meine Frauenärztin einen Hormonspiegel Check gemacht und mir eine frühe Menopause diagnostiziert. Nun führe ich eine Hormontherapie durch. Gäbe es Alternativen? Ich habe seither wieder regelmässige Blutungen und auch wieder starke Stimmungschwankungen wegen meinem PMS (dagegen nehme ich ein Mönchspfefferpreparat).

Irène Dingeldein: Es kann natürlich mehrere Ursachen geben für das Ausbleiben der Regel. Hatten Sie Stress oder Untergewicht? Eventuell könnte man wieder einmal einen Versuch wagen ohne Hormone? Mönchspfeffer ist auf jeden Fall ein sinnvolles Hilfsmittel..

Schön, dass Sie diesen Chat zu diesem so wichtigen Thema anbieten; dieses Thema scheint mir für Ehemänner ebenfalls von sehr grosser Wichtigkeit zu sein. Können Sie über die wesentlichsten Vor- und Nachteile bei der Verwendung von bioidentischen Hormonen berichten? Insbesondere auch im Hinblick auf Zulassungsfragen innerhalb der Schweiz und allfälligen Produkten, die in der Schweiz nicht zugelassen sind. Danke Marc

Susanna Weidlinger: Ein bioidentisches Hormon ist ein Hormon, das sich molekularstrukturell nicht von den vom Körper selbst produzierten Hormonen unterscheidet. Synthetische Hormone kann der Körper somit in dieser Form nicht selbst herstellen. In der Schweiz von der Swissmedic zugelassene Präparate mit bioidentischen Hormonen sind zum Beispiel Oestrogel (Wirkstoff: Estradiol) oder Utrogestan (Wirkstoff: Progesteron). Die Vor- und Nachteile einer Anwendung bioidentischer als auch synthetischer Hormone liegen eng beieinander.

Wie kriege ich meine Hitzewallungen am besten in den Griff? Ich will nichtpflanzliche Medikamente vermeiden.

Gesa Otti-Rosebrock: Hier bietet sich das ganze Feld der Komplementärmedizin an. Aus der Phytotherapie, also der pflanzlichen Arzneimittelheilkunde, zuvorderst die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa). Des weiteren Phytoöstrogene wie Salbei, Rotklee, Soja-Isoflavone, sibirischer Rhababer, Leinsamen. Akupunktur, TCM, Homeopathie und die Anthroposophie bieten fachspezifisch weitere Ansätze an. Zuletzt Bewegung und Ernährung entsprechend mit einbeziehen.

Grüezi mitenand Ich bin seit ca. 2012 in den Wechseljahren. Heute bin ich 54 Jahre alt und musste mich sehr früh mit dem Hormonwechsel auseinandersetzten.Die schlimmsten Zeiten mit Hitzewallungen, Schlafstörungen und Energiemangel habe ich aber hinter mir. Seit ca. 4 Wochen hat sich nun eine neue Veränderung bemerkbar gemacht. Ich habe wieder Ausfluss, hatte ich die vergangenen Jahre über nicht mehr, sondern sehr trockene Schleimhäute und deswegen Schmerzen beim Sex, so dass wir uns andere Möglichkeiten zur Befriedigung zu Nutze machen mussten. Meine Periode hatte ich zuletzt mit 40 Jahren, danach auch nie mehr eine Blutung oder Schmierblutung. Meine Brüste schmerzen ebenfalls seit ca. 4 Wochen, sind schwerer, grösser und tun weh, vor allem wenn ich Abends den BH ausziehe. Ist dies normal, nach so langer Zeit? Ist die Erklärung dafür eine erneute Hormonveränderung und was kann ich gegen die Brustschmerzen tun? Herzlichen Dank für Ihre geschätzte Antwort.

Irène Dingeldein: Grüezi, Ich kann aus Ihrer Frage nicht erkennen, ob Sie Hormone einnehmen oder nicht.. Wenn nicht, ist dies sicher zu überlegen. Weil ein Hormonmangel genau das, was Sie schildern zur Folge hat.. Trockene Schleimhäute , Schmerzen beim Sex etc. Dies muss nicht sein. Auch eine Gewichtszunahme kann Brustschmerzen verursachen und durch einen Hormonmangel verursacht sein.. Also eine Bestandesaufnahme ist sicher sinnvoll.

Man sagt mittlerweile, auch die Männer kämen in die Wechseljahre – stimmt das? Und wie äussern sich diese beim Mann?

Serena Lozza: Auch bei den Männern verändern sich die Hormone im Alter. Dies aber viel gradueller und langsamer als bei den Frauen, bei denen die hormonellen Veränderungen durch sehr starke Schwankungen gekennzeichnet sind. Man spricht bei den Männern auch von der Andropause. Auch bei Männern können diese hormonellen Veränderungen zu Symptomen wie bspw. einer Reduktion der Libido oder depressiven Symptomen führen und auch bei Männern kann eine Hormontherapie durchaus Sinn machen. Ob, und wenn ja, wie Hormone bei Männern eingesetzt werden sollen, muss wie auch bei den Frauen individuell geklärt werden.

Ich bin seit mehreren Monaten in den Wechseljahren und seither einfach sehr müde. Ich mache auch Sport und ernähre mich gesund, und es liegt nicht an zu wenig Schlaf. Was könnte ich tun, gegen diese Müdigkeit – oder gehört dies einfach zum Prozess?

Serena Lozza: Nein, Sie müssen Symptome insgesamt nicht einfach hinnehmen. Es macht immer Sinn diese ganz genau abklären zu lassen um zu sehen, ob man eine Ursache findet (nicht alles muss an den hormonellen Veränderungen liegen) und um zu schauen, wie man Ihnen am besten helfen kann. Machen Sie einen Termin bei der Gynäkologin und berichten Sie ihr ausführlich von den Symptomen.

Guten Tag Welche Vor-/Nachteile hat die Einnahme von bioidentischen Hormonen wenn die beginnenden Wechseljahrsbeschwerden (Stimmungsschwankungen & Erschöpfung, stärkere PMS, komische Muskelsehnen/Gelenksschmerzen, schlechter Schlaf, Veränderung der Haare/Haut) mit Traubensilberkerze, Yamscreme und Gemmos aushaltbar sind? Besten Dank und freundliche Grüsse

Gesa Otti-Rosebrock: Sofern die von Ihnen beschriebenen Beschwerden in der regulären Perimenopause auftreten gibt es zunächst keinen Grund zusätzlich mit einer Hormontherapie zu beginnen.

Sehr geehrte Damen Kann man in der Menopause während Jahren Spannungskopfschmerzen bekommen? Was kann man dagegen tun? Hilft Akupunktur oder Physiotherapie? Besten Dank für die Antwort und Ihre Bemühungen. Freundliche Grüsse

Irène Dingeldein: Dies ist durchaus möglich. Akupunktur auf jeden Fall einen Versuch wert! Allerdings müssen natürlich andere Ursachen für die Kopfschmerzen ausgeschlossen werden. Osteopathie ist noch ein sehr erfolgversprechende Tipp!

1 ) Meine Gynäkologin hat mir Livial verschrieben. Gem. Packungsbeilage verschreibt man dieses Medikament bei Hitzewallungen und Schlafstörungen. Ich leide aber an Gedächtnisverlust, Haarausfall, Traurigkeit, Ideenlosigkeit und mangelnder Lebensfreude. Helfen diese Medikamente auch dagegen? Haben meine Beschwerden überhaupt mit den Wechseljahren zu tun? Der Hautarzt hat mir mal gesagt, wenn die Haare ausfallen, sei das erblich bedingt. Man könne nichts dagegen tun. 2) Wohin kann man sich wenden, wenn man lieber bioidentische Hormone nehmen möchte? Meine Gynäkologin kennt sich damit nicht aus.

Irène Dingeldein: Guten Abend, Livial ist ein Hormonrezeptormodulator, wirkt also wie ein Hormon. Die Symptome, die Sie schildern können durchaus durch einen Hormonmangel entstehen. Allerdings kann gelegentlich auch eine depressive Verstimmung dahinterstecken. Livial kann also wirken. In Ihrem Fall empfiehlt es sich , alles genau anzuschauen. Bioidentische Hormone könnten eventuell weiterhelfen; fragen Sie sonst eine Freundin nach deren Gynäkologin, villeicht können Sie eine Zweitmeinung einholen?

Sehr geehrte Damen, seit einigen Jahren bemerke ich eine Zunahme der Gesichtsbehaarung in meinem Gesicht – vor allem in Kinnbereich. Das stört mich sehr – diese Haare sind freundlicherweise auch dunkel und dick. Ich bin anfangs 50, habe meinen normalen Zyklus und nehme keinerlei Medikamente. Was kann ich unternehmen (abgesehen vom manuellen Ausrupfen), um diesem Ungemach Gegensteuer zu geben? Vielen Dank!

Susanna Weidlinger: In der Peri- und Postmenopause kommt es zu einem schrittweisen Abfall der Östrogenproduktion, während die Androgenproduktion (die Produktion männlicher Geschlechtshormone) deutlich langsamer abfällt. Es kommt somit im Vergleich zu Prämenopause zu einem relativen Androgenübergewicht. Die Folge ist das Auftreten von Hirsutismus (das vermehrte Auftreten von Behaarung entsprechend dem männlichen Muster), Haarausall und in seltenen Fällen sogar Akne. Was kann man dagegen unternehmen? Eine topische Therapieoption ist z.B. das Auftragen von Vaniqa Creme, wodurch das Haarwachstum deutlich verzögert wird. Auch ist eine Lasertherapie durch die Kollegen der Dermatologie eine Option. Frauen die aufgrund klimakterischer Beschwerden ohnehin eine Hormonersatztherapie erhalten, können ein Präparat wählen, das eine antiandrogene Zusatzwirkung hat – also dessen Wirkstoffe auch den Testosteronrezeptor blockieren und somit die Wirkung männlicher Geschlechtshormone abschwächen.

Guten Abend. Schön, dass Sie das Thema Menopause enttabuisieren wollen. Ich bin 50 und habe seit 3,5 Jahren nächtliche Hitzewallungen und Schlafschwierigkeiten. Die Mens habe ich seit 1,5 Jahren nicht mehr. Dank pflanzlichen Präparaten komme ich recht gut über die Runden, obwohl ich das Gefühl von tiefem, ungestörten Schlaf vermisse. Mich interessiert, ob es aktuelle Forschung dazu gibt, wieso Frauen so unterschiedlich auf die Wechseljahre reagieren. Welche Faktoren spielen hier eine Rolle (biologische, psychische, soziale, aber auch gesellschaftliche)? Freundliche Grüsse.

Serena Lozza: Schön, dass Sie für sich einen passenden Umgang gefunden haben! Wir gehen insgesamt von einem bio-psycho-sozialen Modell aus. Heisst, dass die hormonellen Veränderungen klar ein zentraler Teil sind, aber gerade im Bereich des psychischen Wohlbefindens nicht alles erklären können. Dinge wie Stress, soziale Unterstützungen, Bewegung/ Sport, Ernährung, etc. sind alle absolut zentral und beeinflussen mit, wie eine Frau durch die Wechseljahre geht. Man weiss auch aus Studien, dass in Ländern in denen das Älterwerden weniger negativ betrachtet wird als bspw in der CH, die Frauen insgesamt über weniger menopausale Beschwerden berichten. Entsprechend können wir mit dem Brechen des Tabus um die Wechseljahre den Frauen in den Wechseljahren und den ganzen Frauen, die irgendwann in die Wechseljahre kommen werden, sehr viel Gutes tun.

Meine Partnerin ist 56, ich 60. Seit Jahren läuft nichts mehr im Bett. Sind das bitte Wechseljahre ? Danke.

Irène Dingeldein: Guten Abend, Sind Sie ein Mann? Oder eine Frau? Ich weiss, spielt keine Rolle, dennoch...Das grösste Sexualorgan ist das Gehirn. Schmerzen können jedoch ein Grund sein.. Hormonmangel? Stress? Kurze Frage, lange Antwort... Sprechen..

Ich bin 75 Jahre alt und habe bis heute Hitzewallungen. Ich bin also seit ca. 25 Jahren in den Wechseljahren. Ist das denn normal? Ich empfinde es als sehr unangenehm und leide auch darunter. Was kann ich dagegen machen? Mit freundlichen Grüssen

Susanna Weidlinger: Das ist leider gar nicht so selten. 10% aller Frauen über 70 leidet immer noch an Hitzewallungen. Am besten Sie gehen zu Ihrem Gynäkologen oder Hausarzt um zu allererst die Diagnose von Hitzewallungen im Rahmen eines klimakterischen Syndroms zu bestätigen und sämtliche anderen Ursachen für persistierende Hitzewallungen auszuschliessen. Der nächste empfohlene Schritt wäre das Ausprobieren sämtlicher nicht hormoneller Therapiemethoden. Wenn absolut nichts wirkt, der Leidensdruck wirklich hoch ist und keine Kontraindikationen vorliegen, kann auch in Ihrem Alter eine niedrig dosierte transdermale Hormonersatztherapie eine therapeutische Option sein.

Guten Abend Ich bin schon länger in der Menopause, bin 56 Jahre. In letzter Zeit, gerade wieder heute, bekomme ich wieder Blutungen. Diese dauern ca 1 Woche. Lange hatte ich gar keine mehr, jetzt wieder ab und zu. Ist das normal? Ich nehme die Hormone DHEA 5mg und Pregnenolon 15 mg. Dann Oestrogel dazu Utrogestan und 1/2 duphaston. Das setze ich dann jeweils ab wenn ich Blutungen habe, habe dann aber vermehrt Schweissausbrüche etc und schlafe schlechter. Soll ich es trotzdem weiternehmen an den Tagen? Brauche für all das einen guten Spezialisten, wen können Sie mir empfehlen. Brauche dringend Hilfe. Meine Pyche ist auch belastet. Besten Dank. Mfg

Irène Dingeldein: Guten Abend, Blutungen in der Menopause sollten immer genau unter die Lupe genommen werden. Ich empfehle deshalb die genaue Evaluation Ihrer aktuellen Situation mit gynäkologischer Untersuchung.

Guten Abend. Ich habe seit meinem 40. Lebensjahr keine Menstruation mehr. Mein Frauenarzt hat mir deswegen Activelle verschrieben, die ich täglich einnehme. Wie lange ist es ratsam, diese Hormone zu nehmen? Und habe ich wegen meiner zu früh aufgehörteter Menstruation ein erhöhtes Risiko auf Osteoporose? Wenn ja, was tun? Vielen Dank.

Irène Dingeldein: Guten Abend, Mit Activelle verhindern Sie nun die Osteoporose. Wenn Sie sich gut fühlen, dürfen Sie diese bis 50 + einnehmen, natürlich unter kontinuierlicher Kontrolle und Reevaluation der Situation.

Grüezi! Ich leide extrem unter Hitzewallungen tagsüber und Gelenkschmerzen. Menopause seit 6 Jahren, jetzt 52 Jahre alt. Activelle Estradiolum hab ich nach 3 Wochen wegen neu aufkommender Depressionsverstimmungen sofort wieder abgesetzt. Dies hab ich aufgrund Margrits Annens Vortrag als Lösungsansatz versucht. Müsste ich ein anderes Hormon versuchen? Cellreset hab ich jetzt wieder eingenommen. Erfolg noch ausstehend. Was raten Sie mir? Lieben Dank.

Gesa Otti-Rosebrock: Die Auswahl an weiteren Hormonersatzpräparaten ist noch einiges grösser und könnten Sie mit Ihrer Frauenärztin ansprechen. Vielleicht würde Ihnen aber auch ein anderer Ansatz helfen. Aus der Phytotherapie würde ich Ihnen gegen die Hitzewallungen Cimicifuga racemosa und Phytoöstrogene empfehlen. Gegen die Gelenkbeschwerden bieten sich z.Bsp. die Teufelskralle oder Weihrauch-Myrrhe Präparate an.

seit über 10 Jahre habe ich sehr starke Wallungen, halbstündlich, nachts erwache ich häufig aber schlafe dann auch weiter. Anstrengend sind die starken Wallungen , ich bin auch tagsüber schweissnass alle halbe stunde. ich habe alle natürlichen Hilfen ausprobiert ca jeweils zwei Jahre lang, inkl Akupunktur. ich wollte es ohne hormone probieren. zum glück denn vor 5 Jahren hatte ich Brustkrebs daher darf ich jetzt keine Hormone mehr nehmen. jetzt bin ich 61 und es ist kein Ende abzusehen. ich habe gelernt damit umzugehen. aber wäre schon froh es würde mal aufhören… viele Grüsse!

Susanna Weidlinger: Frauen mit Zustand nach Brustkrebs sollen/dürfen tatsächlich keine Hormonersatztherapie anwenden. Dennoch gibt es zur Therapie von Hitzewallung auch in diesem Patientinnenkollektiv mehr als nur «natürliche Hilfen». Typischerweise startet man bei ehemaligen Brustkrebspatientinnen nach den «natürlchen Hilfen» mit Venalafxin 37.5mg 1x/Tag, ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antidepressiva, das sich zur Therapie von Hitzewallungen als signifikant besser wirksam als Placebo erwiesen hat.

Guten Abend Ich bin 52 und nehme seit Dezember 22 das Medikament Cimifemin forte 13mg nachdem ich plötzlich Wallungen bekommen habe, zum Teil fast stündlich. Nach Beginn mit dem Medikament hat sich das recht schnell gebessert und ich hatte fast keine Wallungen mehr. Nun habe ich in den letzten Tagen festgestellt, dass sie wieder häufiger auftreten, auch in der Nacht. In der Packungsbeilage habe ich gelesen das man Cimifemin nicht länger als 6 Monate einnehmen soll. Die letzte Periode hatte ich im Juni 22. Meine Frage: muss oder soll ich das Medikament absetzen oder darf ich es weiterhin einnehmen?

Gesa Otti-Rosebrock: Es spricht nichts gegen einer weitere Einnahme des pflanzlichen Arzneimittels Cimifemin. Falls die Wirkung alleine nicht mehr ausreicht könnten Sie eine Ergänzung mit Phytoöstrogenen (Salbei, Soja-Isoflavone, Rotklee, Leinsamen ect. in Tablette, Tinktur, Tee) erwägen. Pflanzliche Arzneimittel profitieren von Synergien, also einer Wirkverstärkung in Kombination, ohne dass dabei wesentliche unerwünschte Nebenwirkungen zu erwarten sind. Ich vergleiche die Schulmedizin gerne mit einer edlen Rose, die stark wirkt aber auch Dornen hat. Die Phytotherapie (pflanzliche Arnzeimittelheilkunde) ist der bunte Wiesenstrauss, der vor allem durch seine Vielfalt seine Wirkung verstärkt.

Ich werde bald 50 Jahre und stehe wohl an der Schwelle zum Klimakterium. Der Zyklus hat sich noch nicht gross verändert und auch sonst spüre ich noch nicht viel. Aber in den letzten Monaten verspüre ich intermittierend eine Übelkeit wie während der Schwangerschaft. Ist dies auf die Hormonveränderung zurückzuführen und was kann ich dagegen tun?

Irène Dingeldein: Für die «Wechseljahre», also die Schwelle zum Klimakterium hat sich Mönchspfeffer sehr bewährt. Versuchen Sie es...

Ich habe Jahrgang 1944 und habe immer noch starke Wallungen

Susanna Weidlinger: Das ist leider gar nicht so selten. 10% aller Frauen über 70 leidet immer noch an Hitzewallungen. Am besten Sie gehen zu Ihrem Gynäkologen oder Hausarzt um zu allererst die Diagnose von Hitzewallungen im Rahmen eines klimakterischen Syndroms zu bestätigen und sämtliche anderen Ursachen für persistierende Hitzewallungen auszuschliessen. Der nächste empfohlene Schritt wäre das Ausprobieren sämtlicher nicht hormoneller Therapiemethoden. Wenn absolut nichts wirkt, der Leidensdruck wirklich hoch ist und keine Kontraindikationen vorliegen, kann auch in Ihrem Alter eine niedrig dosierte transdermale Hormonersatztherapie eine therapeutische Option sein.

Bietet die Verhütung mit dem Kondom in den Wechseljahren genügend Schutz vor einer Schwangerschaft? Wie lange soll verhütet werden?

Irène Dingeldein: Das ist eine sehr gute Frage. Wenn der Gebrauch des Kondoms für Sie ok ist, würde ich sagen, es reicht. Es muss so lange verhütet werden bis 1 Jahr lang keine Menstruation stattfindet und der Blutwert des FSH ( Follikel stimulierendes Hormon > 35 ) ist.

die einen sagen dies, die anderen das. ich möchte mich umfassend und studienbasiert zu chancen und risiken betr. unterschiedlicher hormontherapien informieren. wo finde ich gute studien/quellen?

Susanna Weidlinger: National Library of Medicine: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov European Menpause und Andropause-Society: https:// emas-online.org International Menopause Society: http:// imsociety.org

Enden die hormonell bedingten, periodischen Hochs und Tiefs mit dem Ende der Wechseljahre oder nicht? Falls ja: werden die stimmungsmässigen Tiefs oder die Hochs zum Dauerzustand?

Serena Lozza: Die hormonell bedingten Stimmungsschwankungen gehen mit dem Erreichen der Menopause vorbei. Man bleibt aber nicht einfach an einem Punkt plötzlich stehen. Wie es Ihnen nach dem Erreichen der Menopause geht, ist auch aktiv mit beeinflussbar. Holen Sie sich bei den Hochs und Tiefs in den Wechseljahren bereits Hilfe für den Umgang und erlernen Sie so wichtige Strategien, die Ihnen auch im Rest Ihres Lebens zu Gute kommen werden.

Guten Tag Ich bin bald 43. nun habe ich zum zweiten Mal innerhalb 1/2 Jahres einen verkürzten Zyklus – 14 Tage. Das hatte ich früher nie. Da ich ständig mit Eisemangel zu kämpfen habe und meine Blutungen gut 6 Tage dauern kann – stresst mich dies enorm. Kann es möglich sein dass ich schon in den Wechseljahren bin – meine Frauenärztin verneint dies pauschal….

Irène Dingeldein: Guten Abend, doch, sie haben recht: Wechseljahre!!!,es wechselt...Sie sind noch nicht in der Menopause... Versuchen Sie Mönchspfeffer!

Guten Abend Ich bin 47 Jahre alt und zeige keine typischen Symptome wie Hitzewallungen, unregelmässige Blutungen (im Gegenteil, sehr regelmässig ohne Verhütung) o.ä., die auf eine (Peri-)Menopause hinweisen würden, aber seit ca. 1 Jahr häufen sich sehr viele «diffuse Wehwehchen» (Gewichtszunahme 5-6kg innerhalb eines Monats ohne mehr Essen oder Medikamente, trockenes Haar, Vergesslichkeit, häufiges Wasserlassen, Schmerzen am rechten Meniskus ohne Trauma). Auch ein Hormontest hat kein klares Ergebnis gezeigt. Nun habe ich gelesen, dass während der Peri-Menopause alle möglichen Symptome auftauchen können. Gibt es eine Möglichkeit, hier pflanzlich, aber nicht nur einzelne Symptome betreffend einzugreifen? Eine HRT scheint ja nicht angebracht, da meine Hormone noch im «Normalbereich» liegen. Besten Dank für Ihre Zeit und Rückmeldung.

Irène Dingeldein: Guten Abend, ich würde primär einen Versuch mit einem pflanzlichen Präparat wie Mönchspfeffer versuchen. Analyse der Lebensumstände, Stress? Das Symptom des häufigeren Wasserlassens mit lokaler Östrogenhaltiger Vaginalcrème angehen.. Allenfalls wird dann trotzdem eine HRT Thema...

Ich bin 57 Jahre alt! Habe früher schon immer warm und geschwitzt. Jetzt ist es aber nicht mehr auszuhalten. Ich arbeite auf der Pflege, Pflegeheim und es fängt schon um 7 Uhr an, dass es anfängt mit schwitzen, läuft mir den Schweiss nur noch so herunter, wenn ich an den Bewohnern an der Morgenpflege bin, muss 3 – 4 Mal immer wieder weg gehen und ein Papiertuch zum Abputzen. Es ist einfach peinlich für mich. Dies geht im Winter so auch im Sommer. Auch beim Wandern läuft es mir nur unter. Auch wenn es nicht heiss ist. Ich muss noch sagen, dass ich seit 8 Jahren die Gebärmutter nicht mehr habe, nach massiven Menstruation Blutungen. Ich nehme seit vielen Jahren oestrogel was mir bis jetzt noch nicht viel geholfen hat. Bis jetzt nahm ich zwei Hubstösse, seit einer Woche drei. Vor einer Woche wurde mir Blut genommen für die Messung des Hormonhaushalt. Was kann man noch machen?

Susanna Weidlinger: Am besten Sie gehen zu Ihrem Gynäkologen oder Hausarzt um die Diagnose von Hitzewallungen im Rahmen eines klimakterischen Syndroms zu bestätigen und sämtliche anderen Ursachen für persistierende Hitzewallungen auszuschliessen. Die Erhöhung der Oestrogeldosis auf bis zu 4 Hübe pro Tag ist eine weitere Option. Zudem muss bei persisierenden Hitzewallungen auch kontroliert werden ob Sie das aufgetragene Östrogen überhaupt richtig resorbieren. Insofern ist eine Blutspiegelkontrolle eine gute Idee. Auch könnte man die Darreichungsform als Gel auf eine per orale Gabe (Tabletten) wechseln und schauen ob sich die Beschwerden bessern.

Ich 57 habe plötzliche Schmerzen im Arm, Rücken usw. ohne, dass ich Belastung gehabt habe, manchmal gehen die Schmerzen von selbst und manchmal hilft Yoga oder Massage. Ist es möglich, dass die Schmerzen von den Wechseljahren herkommen?

Irène Dingeldein: Dies ist auf jeden Fall möglich. Sie machen auf jeden Fall schon vieles richtig...Vielleicht sollte die Knochendichte einmal kontrolliert werden.

Was habe ich für Optionen wenn ich keine künstlichen Hormone vertrage? Ich leide seit 8 Jahren unter z.T. starken Wechseljahrsbeschwerden. Cimifemin habe ich auch probiert, werde aber sehr müde davon, Salbeipräparate vertrage ich im Magen nicht.

Irène Dingeldein: Bioidentische Hormone! Oestrogen in Gel-Form und Progesteron vaginal... zum Beispiel..

Guten Tag Ich (51) leide phasenweise an starken Hitzewallungen, Schlafstörungen und Gelenkschmerzen. Das Buch von Sheila de Liz ( Woman on Fire) motiviert mich es mit bioidentischen Hormonen zu versuchen. Meine Gynäkologin erklärte sich dazu bereit findet aber einen vorgängigrn Hormonstatus ( Labor) nicht sinnvoll bzw. unnötig. Sheila de Liz empfiehlt dies aber sehr. Was ist ihre Meinung? Danke vielmals! Freundliche Grüsse

Susanna Weidlinger: Ein Hormonstatus ist keine zwingende Voraussetzung um eine Hormonersatztherapie zu starten, da wir mit einer Hormonersatztherapie ja keine Laborkosmetik betreiben sondern eine symptomatische Frau therapieren. In diesem Sinne hat Ihre Frauenärztin Recht. Nun weiss ich nicht ob Sie peri- oder postmenpausal sind. Jedenfalls ist ein Hormonstatus der Sexualhormone, der in der Perimenopause abgenommen wird, immer nur eine klitzekleine Momentaufnahme eines sich ständig wechselnden Hormonprofils zu werten und somit auch nur bedingt aussagekräftig. Ich selbst mache vor Start einer Hormonersatztherapie auch sehr gerne eine Blutentnahme inkl. Hormonstatus und anderer Parameter wie z.B. dem Zucker- und Fettstoffwechsel. Ich nutze diese Blutentnahme gerne als kleinen Hormon- und gleichzeitigen Gesundheitscheck.

Ich kämpfe sehr mit den Wechseljahrbeschwerden, habe ca. alle 30 Minuten eine Hitzewallung, starke emotionalen Schwankungen (vor allem zwischen Wut und Niedergeschlagenheit/Leere) und habe Mühe mit Ein- und Durchschlafen. Ich nehme morgens Cimifemin forte und abends neu (bisher 1 mal) Utrogestan, vorher Premens. Ich erkenne mich oft gar nicht mehr und fühle mich in meinem Alltag eingeschränkt und überfordert mit den Symtomen. Ich habe noch kleine Kinder und arbeite ausser Haus 60%. Ich denke darüber nach meine Ärztin nach einer 'stärken' Hormontherapie zu fragen, habe aber Angst vor den Langzeitwirkungen insb. Krebs. Ich bin 49 Jahre alt, übergewichtig und habe ein Schilddüsenunfunktion (mit Novothyral eingestellt). Ich achte sehr auf meine Ernährung und regelmässige Bewegung, habe aber im moment auch immer Hunger und es schwierig kontrollieren. Wie ist Ihre Einschätzung zu einer Hormontherapie? Haben sie zusätzliche Tipps z.B. spezielle Ernährung welche mir helfen?

Gesa Otti-Rosebrock: Aufgrund der Hungerattacken würde ich auch an einen Prädiabetes denken. Den könnte der Hausarzt mit der Bestimmung von Insulin und Glukose rasch erkennen und entsprechend behandeln. So wie Sie beschreiben nehme ich an, dass Sie in der späten Prämenopause mit noch mehr oder weniger regelmässigen Zyklen unterwegs sind. Die starken Stimmungsschwankungen sprechen sehr dafür. Neben stützenden Massnahmen innerhalb eines Zyklus mit Mönchspfeffer, Melisse, Frauenmantel und oder natürlichem Progesteron, kann es manchmal auch sehr hilfreich sein, diesen Turbulenzen ganz ein Ende zu setzen, indem man den Zyklus sozusagen aufhebt. Das hiesse ein Gestagen in doppelter Ovulationsdosis einzunehmen und somit bei den Eierstöcken auf die Bremse zu treten. Dieses nur solange, bis sie sicher in der späten Peri- oder Postmenopause ankommen würden.

Wie lange dauert eine Hormonersatzherapie im Schnitt?

Susanna Weidlinger: Dazu gibt es meines Wissens keine Daten. Frauen leiden durchschnittlich 7 Jahre an Wechseljahresbeschwerden – manche gar nicht, manche mehr als 30 Jahre. Wie lange eine einzelne Frau leidet kann man individuell schwer vorhersagen.

Liebes Puls-Team Herzlichen Dank für die Sendung und die Möglichkeit des Live-Chats. Auch für mich als Partner ist die Thematik von grosser Bedeutung. Meine Partnerin ist 45 Jahre alt und beklagt regelmässig vor dem Zyklus Schwindel und Herzrasen. Wir gehen davon aus, dass dies auch mit den Wechseljahren zusammenhängt. Können diese Symptome in Verbindung mit den Wechseljahren gebracht werden und was kann man gezielt dagegen machen ? Herzlichen Dank.

Irène Dingeldein: Guten Abend, auch Ihnen herzlichen Dank, dass Sie sich für die Wechseljahre interessieren! In dieser Phase des Wechsels hilft häufig der Mönchspfeffer weiter, da er den zuerst bestehenden Gelbköperhormonmangel ausgleicht. Die ganze Familie wird davon profitieren können.

Was tun bei Schlafstörungen? Ich wache mehrmals pro Nacht auf und habe Mühe, wieder einzuschlafen Ich nehme Cimifemin forte, was mir gut gegen Wallungen hilft. Besten Dank für die Antwort:-) Liebe Grüsse

Serena Lozza: Falls Sie primär aufgrund von Hitzewallungen aufwachen, wäre nach neusten Studien eine Hormontherapie zu empfehlen. Falls nicht, dann gibt es einige Tipps, die Sie ausprobieren können. Achten Sie auf eine gesunde Schlafhygiene, versuchen Sie möglichst auf einen Mittagsschlaf zu verzichten und gehen Sie erst ins Bett, wenn Sie so müde sind, dass Sie nicht anders können. Es empfiehlt sich auch, am Tag möglichst aktiv zu sein, viel Zeit draussen an der frischen Luft zu verbringen und sozial aktiv zu sein. So signalisieren Sie Ihrem Körper, dass er tagsüber wach und aktiv sein darf und er nachts zur Ruhe kommen darf. Gerade auch das Sonnenlicht hat eine wichtige Funktion in der Regulation unseres Schlaf-Wach-Rhythmus. Gehen Sie täglich nach draussen (auch wenn es bedeckt ist). Dies am besten direkt am Morgen nach dem Aufstehen. Im Winter kann auch eine Lichttherapie Lampe Abhilfe verschaffen. Bei länger andauernden Schlafstörungen macht der Gang zum Arzt oder Ärztin oder ev. auch eine Nacht im Schlaflabor sicherlich Sinn.

Guten Tag Ich bin 57 Jahre alt und seit ca. 6 Jahren in den Wechseljahren. Meine Beschwerden sind massive Hitzewallungen. Gleichzeitig bin ich Diabetikerin Typ 2 (3-Monatszucker 5.5) und übergewichtig (BMI 30). Meine Frauenärztin hat mir ein Hormongel verschrieben, welchen ich aber bis jetzt nicht angewendet habe, da ich befürchte das Risiko eines Schlaganfalls oder eines Hirnschlages oder anderer Nebenwirkungen sind für mich zu hoch. Andererseits leide ich unter den Hitzewallungen obwohl der Sommer noch nicht richtig da ist. Was raten Sie mir?

Susanna Weidlinger: Zwei Sachen sind mir wichtig Ihnen mitzugeben: 1.) Eine diabetische Stoffwechsellage als auch Adipositas verschlimmern Hitzewallungen. Die Datenlage zeigt ganz klar, dass sich Frauen, die erfolgreich an Gewichtsreduktionsprogrammen teilnahmen die Frequenz belastender Hitzewallungen signifikant zurückging. 2.) Eine transdermale Hormersatztherapie, bei der das Östrogen über die Haut appliziert wird, erhöht im Vergleich zur oralen Gabe des Östrogens nicht das cerebro- bzw. kardiovaskuläre Risiko (Risiko für Schaganfall oder Herzinfarkt). Sofern Ihr Diabetes gut eingestellt ist, rate ich Ihnen das Hormongel einmal auzuprobieren. Davor müssen Sie sich nicht fürchten. «Probieren geht über studieren.» Wenn es Ihnen nicht gefällt, setzen Sie es wieder ab.

Guten Abend Ich hatte vor 6 Jahren Eierstockkrebs und vor 3 Jahren einen Rückfall Habe starke Wallungen und Depressionen,kann ich trotzdem ersatzhormone nehmen?

Susanna Weidlinger: Es kommt auf die genaue Art von Krebs an. Es gibt nämlich hormonsensible und nicht hormonsensible Ovarialkarzinome. Am besten Sie stellen sich mit dieser Fragestellung bei Ihrem Gynäkologen vor.

Sind bioidentische Hormone besser für den Körper als Synthetische? Was sind die Unterschiede? Vielen Dank für Ihre Rückmeldung

Gesa Otti-Rosebrock: Bioidentische Hormone werden aus der Yams-Wurzel hergestellt und gleichen in ihrer chemischen Strukturformel den Hormonen, die unser Körper selber bildet oder gebildet hat. Das heisst sie sind körperidentisch und werden daher oft besser toleriert und haben oft weniger Nebenwirkungen als synthetisch hergestellte Hormonpräparate.

Guten Tag Ich bin seit ca. 3 Jahren in den Wechseljahren und habe Hitzewallungen. Durch den Tag geht es recht gut, aber in der Nacht werde ich davon geweckt. Ich habe schon verschiedene natürliche Mittel ausprobiert und möchte auch keine Hormone einnehmen. Muss ich da jetzt einfach durch, in der Nacht leiden und ein Mittel nach dem Anderen ausprobieren, oder habt Ihr mir noch Tipps was ich machen könnte? Besten Dank und freundliche Grüsse

Susanna Weidlinger: Das ist schwierig zu beantworten, da ich nicht weiss was genau Sie schon ausprobiert haben und was nicht. Wenn Sie sämtliche «natürlichen Mittel», wie Baldrian, Hopfen usw. als Schlafhilfe schon ausprobiert haben und auf eine Hormonersatztherapie verzichten möchten, dann würde ich als nächste Option die Gabe von schlafanstossenden Antihistaminika (Allergiemedikamente) wie z.B. Benocten 50mg oder trizyklischen Antidepressiva wie z.B. Trazodon 50mg usw. versuchen. Eine gute Schlafhygiene ist natürlich Grundvoraussetzung.

Ich bin 44 und seit Juli 2022, nach der Coronaimpfung, meine Tage nicht mehr erhalten. Hitzewallungen und schlechte Laune leider auch zeitweise. Bluttest habe ich auch gemacht und es gibt tatsächlich Menopause an bei den Hormonen. Meine Frauenärztin findet es nicht notwendig zum Hormone zu verschreiben, da ich sportlich und fit bin. Aber ist nicht die Gefahr von Osteoporose erhöht? Und ich habe jetzt schon das Gefühl, dass meine Haut schlaff ist. Kann man mit Hormonen gegenwirken?

Susanna Weidlinger: Wenn die Menopause vor dem 45. Lebensjahr eintritt dann wird die Diagnose einer «frühen Menopause (FM)» vergeben. Wenn es bereits vor dem 40. Lebensjahr zur Menopause kommt, dann besteht eine sog. «Prämature Ovarialinsuffizienz (POI)». Eine POI als auch eine FM sind zwingende medizinische Indikationen für eine Hormonersatztherapie, da ansonsten ein im Vergleich zur Normalbevölkerung signifikant erhöhtes Risiko nicht nur für Osteoporose, sondern auch für das Auftreten von Demenzerkrankungen, kardiovaskulären Ereignissen sowie eine erhöhte Gesamtsterblichkeit besteht. Sie sollten sich die Zweitmeinung eines anderen Gynäkologen einholen.

Liebes Expertenteam Ich (47j) bin seit einigen Monaten gemäss Laborwerten postmenopausal. Seither leide ich insbesondere u.a. an sehr starken Muskelschmerzen. Sind die Muskelschmerzen eher einem Estradiol- oder Progesteronmangel zuzuordnen? Mir wurden Utrogestan und Oestrogel verschrieben, leider vertrage ich das Utrogestan überhaupt nicht (Dyspnoe & beinahe Ohnmacht). Mit Oestrogel alleine befürchte ich eine Östrogendominanz (cave MCAS).

Irène Dingeldein: Falls die Muskelschmerzen keine andere Ursache haben, wäre eventuell eine Levonorgestrel Spirale die Lösung.

Guten Abend Meines Erachtens hatte ich die Wechseljahre hinter mir, denn die Symptome wie v.a. die Wallungen waren vorbei. Nach über einem Jahr ‚Ruhe‘ schwitze ich nun aber plötzlich stark und vor allem anders als damals – dies bei Hitze, Nervosität, beim Sport, aber auch überfallsartig in der Nacht, was sehr unangenehm ist. Kann es sein, dass das doch noch zu den Wechseljahren gehört? Ist bekannt, ob sich das Schwitzen auf andere Körperstellen, bei mir z.B. vor allem die Leistengegend, verlagern kann? Ich bin mittlerweile 60 Jahre alt, die Wechseljahre begannen mit ca. 47 und dauerten gut zehn Jahre.

Gesa Otti-Rosebrock: Ich würde Ihnen empfehlen differentialdiagnostisch auch nach anderen Ursachen für diese neu aufgetretenen Beschwerden zu suchen. Z.Bsp. einen Bluthochdruck, Diabetes, Adipositas Schilddrüsendysfunktionen, endokrinen Tumoren ect. Am besten suchen Sie dafür Ihren Hausarzt oder Ihre Gynäkologin auf.

Guten Abend Was empfehlen Sie bei trockener haut, insbesondere trockener schleimhaut? Danke Mfg

Susanna Weidlinger: Welche trockene Schleimhaut meinen Sie? Vagina? Mund? Auge? ...

guten abend! ich lese immer wieder, dass es vermehrt zu schmerzen beim sex kommt (wegen scheidentrockenheit, dünnerer haut in der scheide etc.). kann es sein, dass sich die scheide in den wechseljahren anatomisch verändert? ich (49) habe seit einiger zeit schmerzen, wenn mein partner eindringt und dies nur im bereich bei der öffnung. der GV selber ist nicht schmerzhaft (meine scheide ist feucht genug). die öffnung schmerzt dann auch noch 1 – 2 tage danach und ist auch berührungsempfindlich. könnte dies im zusammenhang mit den wechseljahren stehen?

Irène Dingeldein: Ja, kann es! Lokale Oestrogene helfen. Auch gibt es Cremen auf Pflanzenbasis, die weiterhelfen.

Ich bin 42, gemäss der letzten Kontrolle bei der Gynäkologin, deutet im Blut noch nichts auf die Menopause hin ( Hormonspiegel etc.). Dennoch verspühre ich einige Symptome wie Stimmungsschwankung, Gewichtsschwankung, 2 Wochen prämenstruell mit Brustschmerzen etc. Behandelt werde ich seit einem Jahr mit Utrogestan, prefemine und nachtkerzenöl. Was würde mir sonst noch helfen?

Serena Lozza: Das klingt nach PMS oder je nach Ausprägung auch nach PMDS (Prämenstrueller Dysphorischer Störung). Wir empfehlen in solchen Fällen über 2-3 Monate ein Zyklustagebuch zu führen, um besser zu verstehen, wann welche Symptome auftreten. Ev. könnte Ihnen ein Antidepressivum helfen, dazu müsste aber zuerst eine saubere Diagnostik gemacht werden.

Meine Beschwerden waren so schlimm, dass ich nicht mehr arbeiten und schlafen konnte. Hitzewallungen die meine Haare nicht mehr trocknen liessen und Kälte Gefühle die meine Lippen blau färbten wechselten sich dauernd ab. Jede Hitzewelle meldete sich an mit einer Welle mit starker Übelkeit die meinen Kreislauf zusammenbrechen liess. Das ging Tag und Nacht mindestens einmal pro Stunde so. Alles pflanzliche, Akupunktur usw. halfen nicht. Für mich ging es so nicht weiter. Ich bekam Hormone, Oestrogel. Längere Zeit braucht ich viel, bis die Symptome nachliessen, dann konnte ich langsam weniger nehmen. Ich bin jetzt 68 und brauche noch immer jeden zweiten Tag einen Hub Oestrogel. Mehrere Versuchen zu reduzieren brachten alle Symptome mit voller Wucht zurück. Meine Mutter hatte mit 80 J. noch Wallungen, meine Schwester wollte keine Hormone und leidet nach 15 J. immer noch darunter. Ich habe mich entschlossen nicht mehr zu versuchen das Oestrogel abzusetzen. Mühe habe ich mit manchen Reaktionen von anderen Frauen, die nur negativ über Hormone reden und den Gebrauch verurteilen. Ich schreibe dieses Mail nicht weil ich eine Frage habe, sondern in der Hoffnung dass so mehr Verständnis entsteht. Fast keine Medikamente werden so in Frage gestellt und so negativ beurteilt. Warum eigentlich? Jedes andere Medikament hat doch auch Nebenwirkungen.

Susanna Weidlinger: Schön, dass Sie das schreiben. Ja, es bedarf noch reichlich Aufklärungsarbeit. Eine Info für Sie: Man darf eine Hormonersatztherapie sofern der Bedarf besteht und sich keine Kontraindikationen ergeben auch problemlos lebenslänglich durchführen. Es gibt kein Alter ab dem man die HRT zwingend absetzen muss.

Guten Abend Ich (67) nehme seid 17 Jahren täglich 1 mg Estrofem ( keine Gebärmutter mehr) was passiert jetzt wenn ich damit langsam aufhöre? Kommen die Beschwerden jetzt wieder zurück? Mein Gynäkologe meint ich könne es bis zu meinem Lebensende nehmen …

Susanna Weidlinger: Was passiert, wenn Sie die HRT langsam ausschleichen, das müssen Sie selbst ausprobieren. Womöglich sind die Menopausenbeschwerden weg und Sie können die HRT für immer stoppen. Womöglich kommen die Beschwerden wieder und dann können Sie die HRT wieder beginnen. Ja, Sie können eine HRT sofern Bedarf besteht und sich keine Kontraindiktionen ergeben auch bis zum Lebensende einnehmen. Da hat Ihr Gynäkologe Recht. Ab dem 60. Lebensjahr empfiehlt man allerdings aufrund des erhöhten Herz-Gefässrisikos eine per orale HRT (Estrofem) auf eine transdermale HRT umzustellen (z.B. 1 Hub Oestrogel/Tag oder Estradot 25mcg Pflaster). Bitte lassen Sie die Therapie anpassen. Bei den genannten Dosierungen bleiben die wirksamen Blutspiegel gleich.

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Kein Stress mit den Wechseljahren
Aus Puls vom 05.06.2023.
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Puls, 05.06.2023, 21:05 UhrF;

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