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«Anna erfüllt Wünsche» Zwei Tage Arbeit für einen Song

Hinter einem Lied, wie du es regelmässig bei «Zambo» im Radio hörst, steckt extrem viel Arbeit – und Wissen. Tontechniker Andreas Lisibach erzählt im Interview, wie ein Song entsteht. Er war dabei, als Joy bei «Anna erfüllt Wünsche» zum ersten Mal einen Song aufnahm.

«SRF Kids»: Andreas, du beschäftigst dich seit 2003 mit der Tontechnik. Was war dein bisher verrücktestes Erlebnis als Tontechniker?

Andreas: Als mich ein wichtiger Produzent anrief und sagte: «Wir müssen noch heute im Studio einen Song aufnehmen!»

Das ist sehr kurzfristig. Einen Song aufzunehmen, kostet normalerweise viel Zeit und Vorbereitung. Woran muss ich im Vorfeld denken?

An ziemlich viel! Nebst einer sehr guten Vorbereitung der Künstler und Künstlerinnen ist eine genaue Detailplanung im Vorfeld nötig. Viele Fragen müssen geklärt werden: Wie viele Songs werden aufgenommen? Können alle Beteiligten an diesem bestimmten Datum ins Studio kommen? Wie soll das Ergebnis klingen? Und dann braucht es natürlich im Studio selber eine Menge Mikrofone und viel Technik.

Wie lange dauert es, einen Song aufzunehmen?

Das ist unterschiedlich. Eine Band nimmt einen Song so in eineinhalb bis zwei Tagen auf. Um ein ganzes Album aufzunehmen, verbringt eine Band ein bis zwei Wochen im Tonstudio.

Wie gut muss ich vorbereitet sein, wenn ich einen Song in einem Tonstudio aufnehmen will?

Die Songs solltest du im Schlaf können. Je besser die Vorbereitung, desto besser kannst du dich auf die Musik und die Gefühle, die du transportieren möchtest, konzentrieren.

In der sogenannten Postproduktion, also der Bearbeitung nach der Aufnahme, kannst du noch ziemlich viel verändern. Was alles?

Mit den heutigen Computern sind die Möglichkeiten unendlich geworden. Doch wenn etwas schon gut aufgenommen ist, ist das oft gar nicht nötig. Je besser die Aufnahme, desto besser das Endergebnis. Effekte wie Equalizer , Kompressoren , Hall und Delay gehören zu den häufig verwendeten Effekten. Spezieller wird es dann bei Auto-Tune und anderen Effekten, die benutzt werden um die Stimme zu verfremden.

Die bekanntesten Effekte

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  • Ein Equalizer ist ein Filter und entzerrt die Tonfrequenz. Das macht das Gesamtergebnis harmonischer.
  • Der Kompressor macht leise Stellen verständlicher, ohne dass laute Stellen zu laut oder unangenehm werden. Er glättet das Ganze also.
  • Mit dem Hall erzeugst du eine Art Echo.
  • Der Delay macht eine oder mehrere verzögerte Kopien des eigentlichen Tons, wodurch du ebenfalls einen echoähnlichen Klang erhältst.
  • Auto-Tune ist ein Programm, das die Tonhöhen automatisch korrigiert. Somit kannst du Gesangsaufnahmen, die schief tönen, künstlich auf die richtige Tonhöhe bringen.

Was gefällt dir an deinem Beruf?

Dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte ist cool und dass ich jeden Tag mit Musik arbeiten darf, ist für mich das Schönste auf der Welt.

Wie werde ich Tontechnikerin?

Es gibt keine Berufslehre als Tontechniker. In der Schweiz und auch im Ausland sind es Privatschulen, die ein- bis zweijährige Ausbildungen anbieten. Wer diese absolviert, hat eine gute Grundlage. Darauf kannst du aufbauen. Ein guter Tontechniker oder eine gute Tontechnikerin zu sein, hat extrem viel mit Erfahrung zu tun. Übung macht den Meister!

Joy hat Lo & Leducs «079» bei dir aufgenommen. Wie findest du, hat sie sich angestellt?

Joy war null vorbereitet und wusste nicht, dass es ins Studio geht. So betrachtet, lieferte sie einen super Auftritt ab! Die Aufregung ist ganz normal und sorgt auch bei erfahrenen Künstlern regelmässig für Adrenalin-Schübe.

Überrasch deine Freund:innen

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In dieser «SRF Kids»-Sendung macht Moderatorin Anna Zöllig das Unmögliche möglich. Sie erfüllt die Herzenswünsche deiner Freunde und Freundinnen.

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