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Astronauten früher und heute Vom Leben in der Schwerelosigkeit

Zwei Generationen, ein Traum: Marco Sieber ist kürzlich Astronaut geworden und damit der zweite Schweizer, der ins All fliegen wird. Claude Nicollier hat das vor über 30 Jahren erlebt. Was geblieben ist und was noch kommt.

Einmal in einer Rakete ins Weltall fliegen und durch den Kosmos schweben: Das ist ein grosser Kindertraum vieler! In der Schweiz haben bisher zwei Männer diesen Traum in die Realität umgesetzt. Claude Nicollier war der erste Schweizer Astronaut überhaupt. Marco Sieber hat vor Kurzem die Astronauten-Ausbildung der Europäischen Weltraumorganisation ESA abgeschlossen.

Kürzlich waren Sieber und Nicolier zu Besuch im Verkehrshaus Luzern. Der SRF Kids Kinderreporter Alessandro (10) wollte von den beiden Astronauten mehr über ihre Highlights als Astronauten erfahren.

Das All in Griffnähe: der neue Schweizer Astronaut Marco Sieber

Marco Sieber hat ein Medizinstudium abgeschlossen und danach als Arzt gearbeitet. «Als Mediziner arbeitet man viel und muss unter Stress viele Entscheidungen treffen. Das hilft sicher im Leben als Astronaut», sagt Sieber.

Vom Physikstudium zum Tauchlehrgang

Die Ausbildung zum Astronauten beinhaltet viele Vorlesungen in verschiedenen Wissenschaften wie Physik, Mathematik oder auch Biologie. Daneben gibt es aber auch praktische Schulungen im Bereich Tauchen oder Überlebenstrainings auf dem Boot. «Am liebsten mag ich die Sporttrainings. Das sind zwei bis drei geleitete Trainings pro Woche. Sport während der Arbeitszeit, das ist doch super», findet der ursprüngliche Burgdorfer.

Monsieur Nicollier, Freude herrscht!
Autor: Adolf Ogi Alt-Bundesrat

Noch ist es aber nicht soweit, dass Sieber das Erlernte in die Praxis umsetzen kann. In etwa zwei Jahren wird Marco Sieber wahrscheinlich die erste Mission starten. «Da freue ich mich wahnsinnig drauf», sagt der 34-Jährige.

Der erste Schweizer Astronaut: Claude Nicollier

Für ihn ist diese Reise schon etwas länger her: Claude Nicollier flog zum ersten Mal im Jahr 1992 ins All. 12 Jahre dauerte sein Training, bis er an Bord des Space Shuttle «Atlantis» ins Weltall flog. Nicollier musste sich also etwas länger gedulden als es Marco Sieber muss, wenn er tatsächlich in zwei Jahren schon auf Mission darf.

Nicolliers erste Raumfahrt war eine Sensation. Unvergesslich bleibt der Moment, als der damalige Bundesrat Adolf Ogi den Astronauten mit den Worten «Freude herrscht!» begrüsst:

Nicollier war in den Jahren darauf mehrmals im All. Ein unvergesslicher Moment für ihn war, als er zum ersten Mal beim Weltraumteleskop «Hubble» ankam. «Als ich zum ersten Mal dieses Teleskop in den Händen hielt, war das schon sehr speziell», sagt Nicollier. Wobei er es natürlich nicht richtig in den Händen halten konnte, da das Teleskop, das uns auch heute immer wieder neue Einblicke ins All verschafft, 13 Meter lang ist.

Ein einmaliges Erlebnis: die Schwerelosigkeit

Zudem schwärmt Nicollier von der Schwerelosigkeit. «Schwerelos zu sein ist ein sehr schönes Gefühl. Man kann einfach die Füsse überall hinhalten. Das ist fantastisch!»

Dieses Gefühl kann man übrigens im Windkanal in Winterthur ein wenig nachfühlen. Das hat SRF Kids Kinderreporter Alessandro nach den Interviews dann auch gemacht:

Guide und Alessandro im Windkanal
Legende: Im Windkanal in Winterthur können Besucherinnen und Besucher das Gefühl der Schwerelosigkeit nachempfinden. So wie im Bild SRF Kids Kinderreporter Alessandro. zVg

Der bald 80-jährige Claude Nicollier freut sich indes ungemein, dass er nun mit Marco Sieber einen Nachfolger hat. «Ich bin überzeugt, dass Marco Sieber der erste Schweizer auf dem Mond sein wird», sagt der charmante Westschweizer.

Vorerst ist noch etwas Geduld gefragt. Aber bald heisst es vielleicht aus dem Bundeshaus: «Freude herrscht, Herr Sieber!»

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