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Faktencheck Die fünf häufigsten Mythen übers Zähneputzen

Das tägliche Ritual, das manche gerne streichen würden: Zähne putzen. In der Schweiz lernen Kinder schon im Kindergarten, wie man die Zähne richtig putzt. Trotzdem halten sich einige Mythen rundum das Thema Zähneputzen.

1. Mehr Druck beim Zähneputzen macht die Zähne sauberer. Was beim Putzen des Badezimmerbodens vielleicht sinnvoll ist, gilt nicht für unsere Zähne. Insbesondere das Zahnfleisch. Denn wer zu fest beim Zähneputzen drückt, kann dieses verletzen. Es bildet sich in der Folge zurück und legt im schlimmsten Fall die Zahnhälse frei.

1, 2 oder 3 Minuten?

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Sind zwei Minuten – wie im Video von «SRF Kids – Clip und klar» vorgeschlagen – nun ideal für meine Zähne? Oder sollten es doch mindestens drei Minuten sein? Oder noch länger? Die Dauer der Zahnreinigung ist individuell: Je nach Gebiss ist man schneller oder langsamer durch. Fakt ist aber: Kein Gebiss wird bei weniger als einer Minute richtig sauber.

2. Schlechte Zähne sind vererbbar. Zugegeben, dies ist nicht ein reiner Mythos. Ähnlich wie bei Augen oder Haaren ist die Struktur von Zähnen erblich. Also ihre Härte, Form und die Stellung der Zähne. Darum können Fehlstellungen erblich bedingt schon früh Probleme verursachen, egal wie man putzt. Karies jedoch entsteht weitestgehend durch mangelnde Zahnhygiene. Löcher kann man also nicht der DNA zuschieben.

3. Man sollte direkt nach dem Essen die Zähne putzen. Gerade bei säurehaltigen Nahrungsmitteln wie Äpfeln oder Essig sowie Zucker ist es besser, wenn man etwa eine halbe Stunde wartet. Wer direkt nach dem Essen die Zähne putzt, kann den Zahnschmelz schädigen, weil dieser durch die Säure und den Zucker bereits geschwächt ist.

Kind vor Spiegel mit Zahnbürste
Legende: Mit Kindern wird das Zähneputzen manchmal zur Geduldsprobe... IMAGO / K-P Wolf

4. Karies bei Milchzähnen ist harmlos. Es ist eine verbreitete Meinung mit teilweise schlimmen Folgen: Löcher bei Milchzähnen sind nicht schlimm, weil die ja sowieso ausfallen. Leider falsch! Milchzähne haben wie auch die bleibenden Zähne einen Nerv. Darum kann Karies für Kinder sehr schmerzhaft werden. Und Karies kann auch eitrige Entzündungen auslösen. Diese können sich auch auf den bleibenden Zahn auswirken. Eltern tun ihren Kindern also einen Gefallen, wenn sie penibel auf deren Mundhygiene achten.

Zahnseide vor oder nach dem Zähneputzen?

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Haben Sie diese Diskussion auch schon geführt? Es ist fast schon wie eine Religion, wenn enthusiastische Zahnseide-Nutzerinnen und -Nutzer über den idealen Zeitpunkt debattieren. In der Fachwelt ist man sich einig: Es ist besser, die Zahnseide vor dem Zähneputzen anzuwenden. Plaque und Essensreste werden zwischen den Zähnen hervorgebracht, die dann die Zahnbürste wegfegt. Zudem kommt das Fluorid besser in die gereinigten Zwischenräume. Und die Motivation ist vielleicht ja auch grösser vor dem Zähneputzen.

Ob davor oder danach: Zahnseide ist eine wichtige Ergänzung zum Zähneputzen.

5. Das in Zahnpasten enthaltene Fluorid ist giftig und schadet dem Körper. Das stimmt zum Glück nicht. Fluoride werden oft mit Fluor verwechselt, einem hochreaktiven und giftigen Element. Fluoride sind Salze vom Fluor und in den Mengen, wie wir sie in Zahnpasten verwenden, ungefährlich. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Fluoride den Zahnschmelz und seine Widerstandsfähigkeit – beispielsweise gegen Säuren – stärken.

«SRF Kids – Clip und klar!»

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Reena und Raphi
Legende: SRF

Was ist eine Sternschnuppe? Wieso erkälten wir uns? Und wozu sind eigentlich Spinnen gut? Bei «SRF Kids – Clip und klar!» klären Reena und Raphi die grossen Fragen des Lebens.

SRF 1, Kids@srf, 20.11.2025, 17 Uhr

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