Das tägliche Ritual, das manche gerne streichen würden: Zähne putzen. In der Schweiz lernen Kinder schon im Kindergarten, wie man die Zähne richtig putzt. Trotzdem halten sich einige Mythen rundum das Thema Zähneputzen.
1. Mehr Druck beim Zähneputzen macht die Zähne sauberer. Was beim Putzen des Badezimmerbodens vielleicht sinnvoll ist, gilt nicht für unsere Zähne. Insbesondere das Zahnfleisch. Denn wer zu fest beim Zähneputzen drückt, kann dieses verletzen. Es bildet sich in der Folge zurück und legt im schlimmsten Fall die Zahnhälse frei.
2. Schlechte Zähne sind vererbbar. Zugegeben, dies ist nicht ein reiner Mythos. Ähnlich wie bei Augen oder Haaren ist die Struktur von Zähnen erblich. Also ihre Härte, Form und die Stellung der Zähne. Darum können Fehlstellungen erblich bedingt schon früh Probleme verursachen, egal wie man putzt. Karies jedoch entsteht weitestgehend durch mangelnde Zahnhygiene. Löcher kann man also nicht der DNA zuschieben.
3. Man sollte direkt nach dem Essen die Zähne putzen. Gerade bei säurehaltigen Nahrungsmitteln wie Äpfeln oder Essig sowie Zucker ist es besser, wenn man etwa eine halbe Stunde wartet. Wer direkt nach dem Essen die Zähne putzt, kann den Zahnschmelz schädigen, weil dieser durch die Säure und den Zucker bereits geschwächt ist.
4. Karies bei Milchzähnen ist harmlos. Es ist eine verbreitete Meinung mit teilweise schlimmen Folgen: Löcher bei Milchzähnen sind nicht schlimm, weil die ja sowieso ausfallen. Leider falsch! Milchzähne haben wie auch die bleibenden Zähne einen Nerv. Darum kann Karies für Kinder sehr schmerzhaft werden. Und Karies kann auch eitrige Entzündungen auslösen. Diese können sich auch auf den bleibenden Zahn auswirken. Eltern tun ihren Kindern also einen Gefallen, wenn sie penibel auf deren Mundhygiene achten.
5. Das in Zahnpasten enthaltene Fluorid ist giftig und schadet dem Körper. Das stimmt zum Glück nicht. Fluoride werden oft mit Fluor verwechselt, einem hochreaktiven und giftigen Element. Fluoride sind Salze vom Fluor und in den Mengen, wie wir sie in Zahnpasten verwenden, ungefährlich. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Fluoride den Zahnschmelz und seine Widerstandsfähigkeit – beispielsweise gegen Säuren – stärken.