Diagnose ADHS oder ADS- nicht wenige Kinder sind davon betroffen. Zu ihnen gehören Leo (12) und Lena*. In einem mehrtägigen Test kam heraus, dass Leo ADS hat und Lena ADHS.
Wie fühlt sich ADS an?
Leo hat ADS. Im Kopf von Leo herrscht ein Durcheinander. Viele Gedanken beschäftigen ihn gleichzeitig. Er hört jedes Geräusch und spürt jede Bewegung um sich herum. Er hat Mühe, sich in der Schule zu konzentrieren, auch bei den Hausaufgaben verliert er schnell den Blick auf das Wichtige.
ADS fühlt sich für mich an wie ein unaufgeräumtes Zimmer im Kopf.
Dafür ist er ein sehr kreativer Mensch. In seinem Kopf sprudelt es nur so von Ideen. In der Schule kann er sich beispielsweise sehr schnell für ein Aufsatz-Thema begeistern und kommt rasch voran.
Er ist sich sicher, dass er später nicht in einem Büro arbeiten wird. Er braucht Raum, um seine Kreativität ausleben zu können. Etwas Handwerkliches kann er sich im Moment vorstellen.
Was Leo auf dem Herzen liegt: «Ich wünsche mir, dass meine Mitmenschen mich als «Leo» betrachten, und nicht als «Leo mit ADS»», sagt er.
Wie fühlt sich ADHS an?
Lena hat ADHS. Auch bei ihr ist das mit der Konzentration so eine Sache. Ihr fällt oft auf, dass sie es sich nicht merken kann, was ihre Lehrperson gerade erklärt, dafür kann sie sich andere alltägliche Dinge ganz gut behalten.
In meinem Kopf habe ich eine Art Kabelsalat.
Lena hat Mühe, längere Zeit stillzusitzen und ist froh, wenn sie in der Schule einen Gehörschutz tragen kann, damit sie nicht von jedem Geräusch abgelenkt wird. Sie behält es für sich, dass sie ADHS hat. «Die Gesellschaft hat nämlich oft ein eher negatives Bild von ADHS», sagt sie. Trotzdem möchte sie die Chance im Podcast nutzen, um von ihren Erfahrungen erzählen. «So können andere Kinder lernen, was in meinem Kopf vorgeht, und dann wächst vielleicht ihr Verständnis», sagt Lena.
Die positiven Seiten von ADS und ADHS
«Kinder mit AD(H)S sind sehr lässige Kinder», betont Kinderärztin Lea Abenhaim im Interview. Sie sind kreativ, setzen sich für Gerechtigkeit ein und sind Feuer und Flamme für Themen, die sie so richtig interessieren. Oft landen Kinder mit ADS und ADHS später im erwachsenen Leben in künstlerischen Berufen.
Eine längere Zeit still sitzen und sich auf eine Sache konzentrieren – da dies schwierig ist für Kinder mit AD(H)S, fallen sie in der Schule oft auf. Eltern haben Angst, dass die betroffenen Kinder schubladisiert werden oder auch, dass sie in der Schule oder im späteren Berufsleben Nachteile erleiden. Doch weder die Eltern noch das Kind selber können etwas dafür, dass das Kind von AD(H)S betroffen ist. Darum ist die Kinderärztin dafür, dass niemand sein AD(H)S verstecken muss. Ansonsten leiden diese Kinder im Stillen weiter. So wird ihnen nicht geholfen.
Fünf Mythen zu ADS und ADHS
Es herrscht viel Unwissen über ADS und ADHS. Die Kinderärztin deckt fünf falsche Aussagen zu ADS und ADHS auf.
Habe ich ADS oder ADHS?
Oft ist es so, dass Eltern oder Lehrpersonen vor dem Kind merken, dass es sein könnte, dass es AD(H)S hat. Bei einem Arzt oder einer Ärztin gibt es dann eine Abklärung (also einen Test), um zu checken, ob das Kind AD(H)S oder etwas anderes hat. Dieser Test dauert mehrere Tage.
Eine Diagnose kann dir helfen, dich selber besser zu verstehen. Kinder mit AD(H)S bekommen in Therapien Hilfe, wie sie ihren Alltag am besten meistern können. Auch gibt es das Medikament Ritalin. Wie und wann dieses zum Einsatz kommt, erfährst du im Podcast.
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