Podcast «Zambo-Bus» - «Salam Aleikum!» Meryem zeigt dir ihren Alltag als Muslimin
Meryem (12) spielt Klavier, hat ein Aquarium im Zimmer und schaut gerne Filme mit ihren Nachbarn. Ihr Glaube ist aber vielleicht ein anderer, als deiner: Meryem nennt ihren Gott «Allah» und sie lernt Arabisch, damit sie im «Koran» lesen kann. Sie ist Muslimin.
Es ist Samstag Vormittag. Meryem (12) sitzt mit dem Laptop auf ihrem Bett und spricht arabische Sätze in den Bildschirm hinein: Sie hat Islam-Unterricht, wegen Corona von Zuhause aus. Im wöchentlichen «Unti» lernt sie ihre Religion, den Islam, besser kennen und verstehen. Zum Beispiel, wenn sie die Frage hört: «Gell, du bist von dieser Kopftuch-Religion?»
Ich glaube, man schätzt uns Muslime und Musliminnen falsch ein. Ein Kopftuch zu tragen zum Beispiel ist freiwillig.
Für Meryem ist es manchmal komisch, wenn Leute nach dem Kopftuch fragen. Für sie ist klar: Im Islam geht es um so viel mehr. Zum Beispiel darum, dass es kribbelt beim Beten und dass sie immer um Verzeihung bitten kann, wenn ihr ein Fehler passiert. Und, dass sie zum Beispiel nicht alle Gummibrächensorten essen sollte.
Kleines Islam-Lexikon
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Rund um Meryems Glauben, den Islam, gibt es viele Begriffe, die du vielleicht noch nicht kennst. Hier ein Überblick:
«Allah» heisst «Gott» im islamischen Glauben
«Islam» ist der Name der Religion und bedeutet übersetzt «Hingabe». Nach dem Christentum ist der Islam die zweitgrösste Religion auf der Welt.
Der «Koran» ist die heilige Schrift der Muslime und Musliminnen. Viele Gläubige lernen extra Arabisch, damit sie den Koran in der Originalsprache lesen können. Auf Arabisch liest man (anders als zum Beispiel diesen Text hier) von rechts nach links und von «hinten» nach «vorne»!
«Halal» heisst übersetzt «erlaubt» und betrifft unter anderem das Essen: Da sind nur Dinge halal, die kein Schweinefleisch oder Alkohol enthalten.
«Mekka» ist ein Ort in Saudi Arabien. Es heisst, dort sei der Islam entstanden. Einmal im Leben, so verlangt es ihr Glaube, sollte jede muslimische Person einmal nach Mekka gereist, also «gepilgert» sein.
«Salam Aleikum» ist eine arabische Grussformel und heisst übersetzt «Friede mit dir!» Beim Verabschieden sagt man «Aleikum Salam!»
Ein gewöhnlicher Alltag mit feinen Unterschieden
Meryem geht wie du zur Schule, verbringt gerne Zeit mit ihrer Familie und ihren Freunden und spielt Klavier. Sie fühlt sich aber auch sehr verbunden mit Allah und dem Islam: «Das Schönste am Islam ist das Gefühl beim Beten. Da kribbelt es richtig und ich spüre die Verbindung zu Allah. Ich kann dank meines Glaubens immer sicher sein: Ich bin nie alleine.»
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