SRF Kids Kinderreporter Andris (13) und Dania tauchen in einen wichtigen Teil der Schweizer Geschichte ein - und in die Tiefen des St. Margrethenbergs im Kanton St. Gallen. Denn dort befindet sich eine riesige Militärfestung, ein Bunker. Gemeinsam mit dem Besitzer des Bunkers, Erich Breitenmoser, geht es zu Fuss und mit einem Dreirad-Töff durch die Gänge der Festung. Was, mit einem Töff durch den Berg flitzen? Genau, das geht in diesem riesigen Bunker! Und das Gefährt braucht's: Insgesamt sind die Stollen (Gänge) nämlich über 9 Kilometer lang!
Der Bunker im St. Margrethenberg ist bekannt als Festung Furggels. Die Festung war bis vor rund 20 Jahren streng geheim. Sie gehört zu den grössten Festungen, die in der Schweiz je gebaut wurden.
Ein unterirdisches Dorf
Mit dem Töff geht es ins Innere der Festung, die direkt in den Berg gebaut wurde. Zuerst fahren Andris, Dania und Erich einen langen Weg durch die feuchten Stollen, überall hat es Verzweigungen und Türen.
Die Festung ist sogar zweistöckig. Es gibt Zimmer mit über 500 Betten, Büros, eine Kantine und Küche, drei Wasserreservoirs, Notstrom-Generatoren, Munitions-Lager und ein Spital. Ein paar der Räume siehst du hier:
Ein Dorf unter der Erde
Verteidigung im Zweiten Weltkrieg
1939 war Baubeginn der Festung Furggels. Damals begann in Europa der Zweite Weltkrieg. Bereits 1940 war die Festung «schussbereit», das heisst, die Armee hätte die Schweiz bei einem Überfall von hier aus verteidigen können. Nach dem Krieg hat die Armee die Festung noch lange als Unterkunft genutzt, zum Beispiel für Soldaten in Ausbildung während der Rekrutenschule.
Erst 2002 wurde beschlossen, dass die Anlage nicht mehr geheim gehalten werden muss. Bevor Erich Breitenmoser die Anlage gekauft hat, war sie auch ein Museum.
Dass Privatmenschen solche Bunker von der Armee kaufen, ist nicht ungewöhnlich. Man kann sie nutzen für die Lagerung von Gegenständen oder Daten oder auch für ausgefallenere Ideen, wie zum Beispiel für die Zucht von Pilzen (die lieben es dunkel und feucht, das erfährst du im rec-Dokfilm, der unten angehängt ist).
Wichtig für dich zu wissen ist, dass es in der Schweiz bis heute keinen Ernstfall gab, in dem die Armee unser Land gegen Feinde hätte verteidigen müssen. Auch deshalb sind viele Bunker und Festungen heutzutage nicht mehr geheim.
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