Vorbeifahrende Autos, ein bellender Hund, ein Bagger auf der Baustelle oder spielende Kinder - Was für ein Krach! Jeden Tag sind wir umgeben von unzähligen Geräuschen. Manche davon mögen wir gar nicht und sie sind lauter als uns lieb ist. Diese störenden Geräusche nennt man Lärm .
Kinderreporterin Alva (11) erlebt das selbst, als sie zur EMPA unterwegs ist. Die EMPA ist die eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt. Der Weg dorthin führt entlang eines Bahngleises und einer grossen Strasse. Es ist laut, überall fahren Autos, Züge, und man hört auch den kalten Wind, der durch die Strassen pfeift.
Kaum bei der EMPA angekommen, geht es direkt weiter mit dem Lärm: Jean-Marc Wunderli, der Lärm-Experte, zeigt Alva und Moderator Raphael den Hallraum – einen Raum, in dem es besonders laut und hallig ist.
Warum uns Lärm stört
Im Hallraum erklärt Jean-Marc, warum Lärm für uns Menschen oft so unangenehm ist. Es liegt daran, dass unser Gehirn bei Lärm besonders aufmerksam wird. Früher, als die Menschen noch in der Wildnis lebten, war das überlebenswichtig. Ein knackender Ast konnte bedeuten, dass ein gefährliches Tier in der Nähe ist. Laute Geräusche wecken unsere Alarmglocken – auch heute noch.
Die wichtigste Funktion von unserem Gehör ist ein Alarmsystem. Wenn wir hören, dass sich etwas auf uns zubewegt, müssen wir uns aktivieren und schauen, ob eine Gefahr da ist. Und das bedeutet für unseren Körper immer auch Stress.
Ausserdem empfinden wir Lärm besonders störend, wenn er nicht von uns selbst kommt. Denk mal an einen Staubsauger: Wenn du saugst, ist der Lärm vielleicht nicht so schlimm. Aber wenn jemand anders saugt, nervt es total! Das liegt daran, dass wir keine Kontrolle über diesen Lärm haben. Und weil laute Geräusche anstrengend für die Ohren sind, können sie uns müde, gestresst oder sogar krank machen. Deshalb sagen Erwachsene oft, dass du leiser sein sollst.
Wie fühlt sich Stille an?
Manchmal kann es also guttun, etwas Ruhe zu haben. Um absolute Stille zu erleben, führt Jean-Marc Kinderreporterin Alva in den nächsten Raum. Sobald die schwere, dicke Tür ins Schloss fällt, wird es plötzlich mucksmäuschenstill. Keine Autos, keine Stimmen – nicht einmal ein Echo.
Dieser sogenannte schalltote Raum ist so gebaut, dass jedes Geräusch geschluckt wird und nichts von den Wänden zurück schallt. Hier drin werden zum Beispiel Fensterscheiben oder andere Baumaterialien getestet. Jean-Marc misst dann, wie viel Geräusche eine Fensterscheibe durchlässt oder wie gut ein Haus vor Lärm geschützt werden kann.
Bei so wenig Geräuschen hat man fast das Gefühl, dass man Druck auf den Ohren hat und deshalb schlechter und gedämpfter hört. Automatisch wird auch die Stimme leiser.
Es ist fast ein wenig beängstigend, wenn es ganz still ist, wie hier. Ich glaube alleine hier drin, hätte ich ein wenig Angst.
So viel Stille ist also auch nicht das, was man unbedingt mag. Deshalb ist es wichtig, dass wir ein Gleichgewicht finden. Geräusche wie das Lachen von Freundinnen, Musik oder Vogelgezwitscher machen uns glücklich. Aber manchmal brauchen wir auch eine Pause von all dem Krach, um uns auszuruhen und wieder neue Energie zu tanken.
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