«Zambo»: Wie bist du zum Flughafen gekommen?
Walter Loosli: Per Zufall! Ich arbeite über 31 Jahre am Flughafen. Ursprünglich habe ich etwas anderes gelernt, war dann mehrere Jahre im Ausland und habe eine Handelsschule gemacht. Dann war eine Stelle ausgeschrieben am Flughafen im Pressedienst. Die habe ich dann gekriegt und danach ganz viel erlebt am Flughafen. Ich war zwischenzeitlich auch am Besucherdienst. Das war eine sehr spannende Zeit.
Was macht dieser Pressedienst des Flughafens?
Ganz viel. Früher waren das Dinge wie Fotos schiessen oder Texte schreiben über die Neuheiten des Flughafens. Heute hat diese Abteilung neue Namen wie Public Affairs oder Corporate Communications . Public Affairs ist die Zusammenarbeit mit der Politik, den Gemeinden rund um den Flughafen, dem Gesetz, den Medien und den vielen Fluggesellschaften. So ein Flughafen ist an strenge Regeln gebunden und da braucht es Profis, die sich mit allerhand Details auskennen. Corporate Communications ist quasi die Kommunikationsabteilung.
Was ist dein Job heute am Flughafen?
Ich bin zwar pensioniert, doch ich arbeite noch an einigen Tagen im Monat. Dann veranstalte ich Besichtigungen am Flughafen. Mit einem Bus dürfen die Gäste mit mir sogar aufs Rollfeld fahren. Ich erzähle dann Dinge über den Flughafen, die du nicht googeln kannst.
Was ist dir wichtig an deinem Job?
Ich will die Gäste auf der Flughafentour nicht nur mit langweiligen Zahlen bombardieren. Es ist spannender, Zahlen so zu erklären, dass alle Besucherinnen und Besucher sich etwas darunter vorstellen können. Ich sage für die Flügelspannweite des grössten Passagierflugzeugs nicht einfach 80 Meter, sondern mache einen Vergleich wie: Das ist auf einem Fussballfeld die Distanz von einem Penaltypunkt zum anderen.
Was weisst du nicht über den Flughafen?
Ich weiss fast alles über den Flughafen.
Mir war dann auch peinlich, wenn Gäste dabei waren und ich mich verlief.
Viele Leute verlaufen sich ja auch mal gerne am Flughafen. Ist dir das auch schon passiert?
Ja, schon. Zum Beispiel wenn der Flughafen neue Bereiche baut, dann kenne ich ja die neuen Wege nicht sofort. Dann war ich mir teilweise nicht sicher, wo ich war. Mir war dann auch peinlich, wenn Gäste dabei waren und ich mich verlief. Dann zuzugeben, dass ich nicht mehr weiss, wo ich bin – das sorgte schon auch für den einen oder anderen Lacher.
Wie ist es, wenn du selber in die Ferien fliegst?
Dann schaue ich lustigerweise den Flughafen ganz anders an. Ich bin dann wie viele andere auch nervös und hoffe, das alles nach Plan klappt. Ich bin einer, der immer sehr früh am Flughafen ist. Das ärgert meine Frau manchmal. Ich will aber einfach nicht zu spät kommen.