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Kunsthaus Zürich Erste Einblicke ins grösste Kunstmuseum der Schweiz

5000 Quadratmeter mehr für die Kunst: In David Chipperfields Erweiterungsbau für das Kunsthaus Zürich sind Gemälde und Skulpturen eingezogen. Ein Augenschein.

In den eleganten Neubau, entworfen vom Architekturbüro David Chipperfield, hat über den Sommer die Kunst ein neues Zuhause gefunden. Jetzt öffnet der Chipperfield-Bau für das Publikum seine Türen.

Foto quadratischer Bau mit vertikalen Verbindungen und hohen Fenstern, davor ein Platz mit Parkplätzen und Tramstation.
Legende: Der neue Chipperfield-Bau verbindet den Heimplatz mit dem öffentlichen Garten der Kunst. Im Vordergrund: die Installation «Tastende Lichter» von Pipilotti Rist. © Pipilotti Rist / Franca Candrian, Kunsthaus Zürich

Ein Bau und sein Innenleben

Das klare, geometrische Gebäude zeigt sich auf drei Etagen puristisch-elegant. Dabei ist die zentrale Halle im Erdgeschoss des lichtdurchfluteten Quaders öffentlich zugänglich. Sie ist eines der Kernelemente, ein Ort der Begegnung zwischen Kunst und Publikum.

grosse Halle, grauer Steinboden und Betonwände, Blick auf Steintreppe am Ende.
Legende: Die zentrale Eingangshalle mit Blick auf den Treppenaufgang. Mit ihrem hohen Atrium und den umlaufenden Galerien bietet sie Orientierung. Juliet Haller, Amt für Städtebau, Zürich

Die Treppe führt zur Kunst im ersten und zweiten Obergeschoss. Hier wurde ein «Haus der Räume» geschaffen, eine Abfolge von unterschiedlich grossen, ruhigen Räumen.

Der Aufbau der Erweiterung lehnt sich an den bewährten sogenannten «Moser-Bau» an. Die beiden Gebäude sind unter dem Heimplatz über eine Passage verbunden. Ebenso verbindet der Neubau den Heimplatz mit dem öffentlichen Garten der Kunst.

Ein «Haus der Räume»

Kunst ab den 1960er-Jahren im Mittelpunkt

Im Zentrum steht Kunst ab den 1960er-Jahren. Von Minimal Art (aus der Sammlung Looser) bis zu Pipilotti Rists «Pixelwald».

Neu ist auch ein Digital Lab: Hier werden Kunstwerke und Performances präsentiert, die sich mit dem virtuellen Raum beschäftigen oder ins Netz übertragen werden.

Heller Raum mit hellem Holzboden, im Vordergrund dunkle Skulptur, im Hintergrund bunte Gemälde an der Wand.
Legende: Die Sammlung Looser. Im Vordergrund Willem de Koonings Skulptur «Hostess» (1973). © The Willem de Kooning Foundation/2021 ProLitteris, Zurich; © Fairweather & Fairweather LTD/2021 ProLitteris, Zurich Franca Candrian, Kunsthaus Zürich

Fragen der Herkunft

Für die Freundinnen und Freunde des französischen Impressionismus gibt es die Werke aus der umstrittenen Sammlung von Emil Bührle zu bestaunen . Sie bilden das zweite Kernelement des Neubaus.

Die Ausstellung vermittelt Kontext zu Bührles Rolle als Industrieller, Mäzen und Sammler. Auch Fragen zur Herkunft der Werke werden online und im Audioguide beleuchtet.

Heller Raum, heller Holzboden, weisse Wände mit Gemälden.
Legende: Zentrales Element des Chipperfield-Baus: Die Sammlung von Emil Bührle (1890 – 1956) zeigt rund 170 Werke. Franca Candrian, Kunsthaus Zürich

Ebenso werden ethische und politische Konflikte der eigenen Kunsthaus-Sammlung thematisiert, beispielsweise mit einer Arbeit zu Fluchtgut und Vertreibung des Franzosen Raphaël Denis.

Der Blick über die Grenzen

Wechselausstellungen bilden das dritte Kernelement. Den Auftakt macht «Earth Beats. Naturbild im Wandel», welche Fragestellungen zum Klimaschutz künstlerisch verknüpft.

Raum mit grossen Fläche voll von halbierten, grünen Flaschen, die umgekehrt in einer Holzplatte stecken.
Legende: Die Flascheninstallationen der Südafrikanerin Lungiswa Gqunta füllen ganze Räume. © Lungiswa Gqunta / Franca Candrian, Kunsthaus Zürich

Neben mehrheitlich europäischen Werken findet man neu auch südamerikanische und afrikanische Kunst – etwa von den Künstlerinnen Teresa Margolles, Tracey Rose und Lungiswa Gqunta.

Kunstgeschichte herausfordern

In allen Gebäuden des Kunsthauses finden sich Besucherinnen und Besucher in Interventionsräumen wieder: Sie bieten Platz für die Werke von Künstlerinnen und Künstler unserer Zeit, die kunstgeschichtliche Themen aufnehmen oder herausfordern.

Foto eines Raumes mit dunkelblauen Wänden. Links ein farbiges Tuch, rechts ein hölzerner Kopf.
Legende: Ein Interventionsraum mit einem Werk (links) von Anna Boghiguian. Die ägyptisch-kanadische Künstlerin armenischer Herkunft befasst sich mit Auswirkungen von historischen, ökonomischen und politischen Ereignissen auf unsere Gegenwart. © Anna Boghiguian; © 2021, ProLitteris, Zurich Franca Candrian, Kunsthaus Zürich

Der Chipperfield- und der Moser-Bau ergeben zusammen nicht nur ein dynamisches Ensemble, sondern auch das grösste Kunstmuseum der Schweiz.

Kunsthaus Zürich – Tage der offenen Tür

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Am Wochenende vom 9. und 10. Oktober kann das Kunsthaus von 10 bis 18 Uhr kostenlos besichtigt werden.

Radio SRF 2 Kultur, Kultur Aktualität, 6.10.2021, 17:10 Uhr ; 

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