Genau während der Herbstferien wurden wir von sonnigem Oktoberwetter verwöhnt. Vom 10. Oktober bis am 21. Oktober war es sehr sonnig, und in Basel lag in dieser Zeit die Höchsttemperatur mehr als 7 Grad über der Norm. Auch auf den Bergen war es zu diesem Zeitpunkt sehr mild. Auf dem Pilatus lag die Nachmittagstemperatur in dieser Phase knapp 6 Grad über der Norm. Im Norden war vor allem der 16. Oktober herausragend. In Delsberg wurde mit 25,1 Grad sogar nochmals ein Sommertag verzeichnet, und auch im Pruntruter Zipfel wurde es 24,8 Grad warm. Im Süden gab es speziell zum Monatsende hohe Temperaturen. Nordföhn sorgte am 27. Oktober mit 25,1 Grad in Locarno ebenfalls für einen Sommertag. Am 29. Oktober zeigte eine private Wetterstation in Ascona 24,9 Grad. Insgesamt war der Monat rund 2 Grad wärmer als im Schnitt der klimatologisch relevanten Jahre 1961 bis 1990.
Kühle Phasen schon längst vergessen
Im zu Ende gehenden Monat war es aber nicht immer warm. Zu Beginn des Monats war es eher kühl, und am 23. Oktober gab es im Glarnerland Schnee bis auf 750 Meter herunter. In der sonnigen Zeit Mitte Oktober waren überdies die Nächte zum Teil kalt. In La Brévine wurde am Morgen des 17. Oktobers ein Tiefstwert von -5,8 Grad gemessen. Die Temperaturamplitude betrug an jenem Tag mehr als 26 Grad! Die tiefste Monatstemperatur wurde auf dem Jungfraujoch mit -14,5 Grad am 22. Oktober verzeichnet. Diese kühleren Phasen sorgten auch dafür, dass der Oktober 2017 kein Rekordmonat wurde. 2006 und 2014 war es noch bedeutend milder.
Viel Sonnenschein
Der Oktober 2017 gehört zu den sonnigsten in der gesamten Messreihe. In Bern reiht er sich unter die fünf sonnigsten Oktobermonate. Für einen absoluten Rekord reicht es aber nicht. Insgesamt am sonnigsten war es im Tessin. Auf der Cimetta, oberhalb von Locarno gab es schon mehr als 220 Stunden Sonnenschein. Das ist gut 40 Prozent mehr Sonnenschein als sonst im Oktober. Noch glücklicher können sich die Bewohner des Broyetals fühlen. In Payerne gab es in diesem Monat sogar 65 Prozent mehr Sonnenschein als sonst zu dieser Jahreszeit. In der Regel bestimmt dort Nebel das Wettergeschehen im Oktober.
Unterschiedliche Regenmengen
Es überrascht wenig, dass an vielen Orten der Regen rar blieb. In Locarno gab es nur einen einzigen Millimeter Regen, verteilt auf den 1. und 3. Oktober. In Lugano war es mit 6 Millimetern nicht viel feuchter. Im Wallis und im westlichen Mittelland fielen an vielen Orten nur etwa 20 Prozent der üblichen Regenmenge oder in absoluten Zahlen zwischen 10 und 20 Millimeter Regen. Umgekehrt gab es aber auch Gegenden wo es zu nass war, vor allem an den nördlichen Alpen östlich der Reuss. In Braunwald im Glarnerland und auf dem Säntis gab es 50 Prozent mehr Niederschlag als sonst, und auch in Davos und Altdorf war es deutlich zu nass.
Folgt nun der Martinisommer?
Auch in den kommenden Tagen dürfte es mild weitergehen. Mitte Woche steigt die Nullgradgrenze wieder gegen 3000 Meter. Im Mittelland dürfte es nicht überall mild werden. Teilweise hemmt zäher Nebel die Erwärmung. Nach den aktuellen Modellunterlagen ist erst am kommenden Sonntag wieder mit nennenswertem Niederschlag zu rechnen. Warme Phasen zu Beginn des Monats November sind bekannt unter dem Begriff Martinisommer. Der eigentliche Martinstag ist zwar erst am 11. November, in den letzten Jahren gab es aber häufig Warmphasen unmittelbar vor dem Martinstag.