Aargau Solothurn - Grosse Hero Fabrik war nicht mehr zeitgemäss

Eine traditionsreiche Geschichte verbindet die Hero mit der Stadt Lenzburg. Dabei war der Standortentscheid reiner Zufall. Die Konserven-Fabrik hätte auch irgendwo anders entstehen können.

• 

  Bis 2011 produzierte die Hero gleich beim Bahnhof in Lenzburg (Aufnahme von 2005) …

  Keystone

• 

  … danach wurde die Konfitüren-Produktion an den Stadtrand gezügelt.

  SRF

• 

  Seit 2011 ist der Hauptsitz der Hero im Hornerfeld.

  Keystone

• 

  In Lenzburg wurden das Gemüse und Obst angebaut, und danach direkt zu Konserven verarbeitet.

  Vamus

• 

  Der Eingang des Hero-Bürogebäudes im Jahr 1912.

  Vamus

• 

  Der ehemalige Stadtplaner von Lenzburg, Richard Buchmüller, hätte sich eine Zwischennutzung auf dem Hero-Areal gewünscht.

  SRF

• 

  Heute entsteht auf dem sechs Hektar grossen Hero-Areal ein neues Quartier.

  SRF

• 

  Bis 2018 soll das neue Quartier fertig gebaut sein.

  SRF

Die beiden Deutschen Gustav Henckell und Gustav Zeiler suchten 1886 günstiges Land für ihre Fabrik. In Lenzburg wurden die beiden fündig. «Das Land konnten sie zu sehr guten Konditionen kaufen, weil es Lenzburg damals nicht so gut ging», sagt die Historikerin Isabel Koellreuter gegenüber Radio SRF.

Warum Hero?

Die Marke Hero setzt sich aus den beiden ersten Buchstaben des Nachnamens des Firmengründers Gustav Henckell und des Mitbesitzers Karl Roth zusammen. Der Name wurde ab 1910 systematisch genutzt.

Die beiden Männer bauten auf dem gekauften Areal die Konservenfabrik «Henckell, Zeiler & Cie.», die spätere Hero, auf. Das Gemüse und Obst wurde direkt in der Nachbarschaft gepflanzt. Auch die Dosen produzierte Hero vor Ort. Damit war alles «Made in Lenzburg».

Zuerst hatte Hero jedoch nicht so grossen Erfolg. Die Leute waren skeptisch gegenüber dem Essen aus der Dose, erklärt die Kulturwissenschaftlerin Franziska Schürch. Schliesslich konnte man nicht in die Büchsen reinschauen. Deshalb musste man quasi die Katze im Sack kaufen, so Schürch.

Weltkriege machten Konserven populär

Mit den beiden Weltkriegen stellte sich jedoch der Erfolg ein. Die Armee ernährte ihre Soldaten mit den Konservenessen. Dadurch wurde es auch in einer breiten Bevölkerung populär.

Damit begann das Wachstum. 1965 arbeiteten 5500 Personen für die Hero. Rund um Lenzburg produzierten die Bauern für Hero. Zudem war die Konservenfabrik ein wichtiger Steuerzahler für die Gemeinde Lenzburg.

Heute ist von der alten Hero in Lenzburg jedoch nicht mehr viel übrig. In der Aargauer Stadt produziert Hero nur noch die kleinen Konfitüren-Portionen. Die Konservenproduktion findet an anderen Standorten statt.

Damit wurde auch die grosse Fabrik beim Bahnhof Lenzburg überflüssig. 2011 ist Hero dort ausgezogen und an den Stadtrand gezügelt.

Auf dem alten Hero-Areal entsteht nun ein neues Quartier. Bis 2018 soll es fertiggestellt sein und etwa 300 Millionen Franken kosten.